Uebersicht von der Dauer der Ebbe und Fluth bey mittler Stromhöhe zur Zeit
des Neu -und Vollmondes in der Maas und Merwede, aus den Beobachtungen
des Landmessers Bolstra gezogen.
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Oerter bey denen die Observationen
angestellt sind.
(T. 40 u. 49)
Zeit des 1 niedrigsten
Was-]
"sers j
Zeit des j
höchsten
Wassers
Dauer der
Flutli *)
Dauer der
Ebb?
Uhr | Min. Uhr]Min.[St.| Min. |St.| Min.
1. Hölzernen Feuerbaken amnördlichen
Ufer der Maasmündung IO 8 2 3 2 4 24. 7 36
<2. Gegen den Briel IO 40 3 — 4 20 7 40
3. -------Maaslandsluis 11 2 3 20 4 l8 7 42
4. In der Alten Maas bey der VFeel-
Platte - 11 40 3 44 4 14 7 46
5. Gegen Vlaxdingen 11 3o 3 52j 4 7 A l i
6. --------Schiedam 12 — 4 10i 4 i °4 7 49i
7. In der Alten Maas gegen Roon 12 19 4 3,7 4 18 7 5 2
8. Gegen Rotterdam - 12 31 4 36 4 5 7 ü
q. Bey der Ysselmündung 12 58 4 5? 3 59 8 i
xo. In der Alten Maas bey Herr
Jans Dam - - - 1 IO 5 8i 3 58X. 8
1 1 . Bey der Leckmündung - 1 2 3 5 3 9 3 56 8 4 ,0. Tn der Nord gegen Alblasserdam 1 41 5 34 3 53 8 7
i 3. In der Merwede bey Dordrecht 2, H 5 54 3 5o i 8 SP ' 14. Gegen den Engel - 2 27 6 3 5 0 8 ■ 17 MBB
' i 5. ------- dem Bassekil 2 4 3 6 34è 4 5i§ 8 8f l
x ß ------- i Steenenhoek 2 56 6 4 7 3 5 i 8 9 P * )
1 7 . -------Hardinksveld
3 S 7 — 3
8 8 j
a --------------- — ——------—--------
mm
§. X I. We il die Fluth vermittelst des Druckes der seewärts
liegenden Wasserschichten auf die flufswärts seyenden eine Be-
» ) Da die Verspätung, einer Fluthperiode a5 M. 14 Secunden beträgt, so würde hier zu jeder Dauer
der Fluth noch diese Zeit hinzugefügt werden müssen. Ich bin hier indessen, der diplomatischen
Genauigkeit wegen, der Bolstraischen Rechnungsart gefolgt, wobey 12 Stunden zu einer Fluthperiode
angenommen ist.
iS ) Bey Startern West-Nordwestwinde steigt die Fluth wohl bis Bommel, das is t , nach Cruquius, Eilf
Fufs aber die niedrigste Ebbe bey Brielj oder 7 Fufs 7 Zoll über die Mecrcsiluth. Die Figuren
4 5 und 6 Tab. 49 zeigen uns auch : dafs die Oberfläche des Rückwallenden - sowohl
als des Flufsstromes eine eingebogene Form hat. Cruquius sagt daher in den angeführten Peilingen.
„ Sollte die Oberfläche der Merwede lind der Maas nach einer fortlaufenden abhän-
• gigen Fläche fallen: so müfste ihre Oberfläche vor der Leckmündung 5o> bey Dordrecht 7l
und bey Hardinksveld 90 Zoll über die niedrigste Ebbe der Nordsee stehen. “
« * ) jch uiufs hier nun endlich noch bemerken: dafs die Genauigkeit der Bolstraischen Beobachtun-
gen und Nivellements auch aus dieser Tabelle einleuchtet. Wir sehn näbmlich daraus die Zunahme
von der Dauer der Fluth vom Bassekil an. Und ist dieseWirkung- nicht eine Folge von
der einströmenden Fluth durch den Altenwiel, welche des Flufsstromes Vermögen schwächt,
also auch die Dauer der Ebbe verkürtzt ?'
weigung — einen Rückwallendenstrom — hervorbringt: so mufs
die Geschwindigkeit in dem Flufsstrome sowohl als von dem eigentlichen
Fluthstrom , von der Oberßäche nach dem Boden zu, abnehmend
seyn-, welches auch ohne weitläuftigen Beweis und ohne dafs es
nöthig wäre, uns auf die (S. 428) mitgetheilten Messungen zu be-
ziehn, klar ist. Doch ich will noch diejenigen Stellen anführen,
aus denen sich jeder Leser die Richtigkeit dieses J . ableiten kann.
B. I. S. 414. 425. und S. 256 dieses Bandes.
§. X I I . In einer solchen Mündung, deren Bett regulair ist,
deren Fluthrinne auch in der Ebberinne liegt, worin sich also
die Stromrinne nicht weit von des Flusses Mitte entfernt wird
der Fluthstrom eines senkrechten Querschnitts eine convexe
und der Ebbestrom eine concave Oberßäche bilden. Te ten's bemerkt
(S. 272 seiner Briefe):» in der Elbe würden die vor Anker
liegenden Schiffe bereits von der Fluth gedreht, wenn es an den
Ufern noch merklich ebbt; bey der Ebbe fände aber das Gegen-
tbeil statt (z).« Gegen Bremerlehe habe ich auf der Weser bey stillem
Wetter, gesehn: dafs die grofsen tiefgehenden Schiffe sich
bey der Fluth schneller drehen als die kleinern. Indessen hat diefs
alles auch Ausnahmen wie wir im X IV . §. sehn werden.
§. X I I I . « Seeströme müssen von Ebbe - und Fluthströmen in
Flüssen unterschieden werden; jene sind solche, welche durch
die allgemeine Bewegung der See , hervorgebracht werden.
Daher sind auch die Ufer oder der Strand, welcher an solchen
Seeströmen liegt ein Seeufer zu nennen. Bestehn aber die Ebbeströme
auch aus zugeführten Flufswasser dann können sie
nicht Seeströme, noch die Ufer-Seeufer, genannt werden. In
dieser Hinsicht ist auch hier die Rhede von Helvoet, die alte
Maas und die Zaane, mit zum Flufshaue gezogen worden.
(z) Bossut drückt sich in seiner hydrodinamique Tom. II, p. 270 so aus,
„ Da wo ein Flufs in ein fluthendes Meer strömt, wird das Wasser
an den Ufern zurückgewallet, weil es daselbst eine geringere Geschwindigkeit
als in des Flusses Mitte hat