1747 betrug diese Neigung aber n l lö ( ” )• Wenn man diesen
Flufs und seine Deichengen betrachtet, dessen geringe Neigung
kennt; so darf wohl eine kleine Geschwindigkeit vorausgesetzt
werden. Messungen sind indessen meines Wissens, davon nicht
vorhanden. Bey der unzureichenden hydrometrischen Kennt-
nifs, die wir von diesem Strome haben, dürfte doch, im allgemeinen,
noch jetzt der Rath anwendbar seyn, den Bolstra, Lu-
lofs und Velsen gegeben haben, welcher kurz darauf hinausgeht:
dafs so wenig Inseln, Sommerdämme und Holzgewächs als
möglich gestattet werden müssen, und dafs die Fährdämme, eher
eingekürzt, als verlängert werden sollten ; — dafs man den Schutt
der alten Zienelbrennereven wegräumen müsse und keine neue
ganz in der Nähe des Flusses, da wo ein enges Profil ist, erbauen
dürfe.
Die vorzüglichste Correction, welche in neuern Zeiten bewirkt
ist, trift man unter Cuulenburg (T. 36) an. Da ist dem Bette, vermittelst
mehreren Kribben, die auf der angeführten Kupfertafel
verzeichnet sind, eine vortheilhaftere Richtung gegeben und die
Fahrbarkeit des Flusses sehr befördert worden. Gleich oberhalb
Cuulenburg wird dahin gearbeitet, die Insel fortzuschaffen, durch
welche Werke des Stromes Geschwindigkeit, ohne Zweifel, vermehrt
werden wird.
Eine der merkwürdigsten neuen Arbeiten dürfen w ir nicht
übergehen: es ist die Durchdeichung am sogenannten Spoel.
Von der Uebenchviemmung ( des Jahres 1795,) der Lande zwischen dem Niederrhein,
Leck und der Waal, und der Durchdeichung des Deichbruches
in dem südlichen Leckdeiche am Spoel unter Cuulenburg. T. 35 und 36.
W ir theilen sie auch deswegen schon in diesem Bande mit,
ohngeachtet der Deichbau darin noch nicht abgehandelt wird ,
weil sie als ein Muster aufgestellt werden kann; und die in diesem
Jahre erfolgten Deichbrüche an mehreren Flüssen Deutschlands,
(n) Hoog-noodig onderzoek omtrent de waare Ooizaaken van het steet«
aangroejend bedarf der Leck etc.
solche practische Vorschriften gewifs nöthig machen. Auch dürfte
sie hier schon deswegen nicht am Unrechten Orte stehen, weil
sie den Nachtheil, welchen Eisstopfungen verursachen beweifst.
Es war im "Winter 1 yg5 , als auch die Deiche am Niederrhein
und Leck, durch den fürchterlichen Eisgang, von dessen unglücklichen
Folgen wir noch näher zu sprechen Gelegenheit finden
Werden, ruinirt wurden. Bey Arnheim setzte sich am i 3.Fcbr.
ein Eisdamm, welcher den Strom dergestalt anschwoll, dafs
er über die Banndeiche der Betouwe stürzte. Sobald aber der andere
Eisdamm, der sich bey der Stromscheidung der Yssel vom
Rhein gesetzt hatte, los brach, verbesserte sich auch der Zustand
in dem untern Bezirke: denn der obere Eisstrom brachte den untern
Eisdamm, vor Arnheim, in Bewegung. Indessen verschwand
auch jetzt wieder die gute Hofnung zum erwünschten
Abgänge des Eises, da sich gegen der Grebbe, in dem engen Bette,
eine Eisstopfung aufschob, welche den Strom zu solcher Höhe anschwellte,
dafs er über den Grebbendeich, zwischen der Grebbe
und Wageningen, und über den Betouwschendeich bey Heus-
den, zugleich, überlief (T .37.) (o), wodurch die innereDossiruncr
sehr ruinirt und ausnehöllt wurde. « Gewifs würden diese
Deiche durchgebrochen seyn” , sagt der Berichtsteller, «wären sie
nicht sehr stark gefroren gewesen. ” Zu Schalkwyck war der Leck
bis zu einer nie bekannten Wasserhöhe, zu 8 i i Zoll über den
Klockschlag angeschwollen (das höchste Wasser stand daselbst
1770 zu 72^ Zoll) also stand es i | Zoll über die Krone des Deiches.
Ein Glück: dafs der sogenannte Sandpfad (T. 52.) noch zwanzig
Zoll höher als der Deich liegt, der also die einzige Schutzwehr für
Holland abgab. Auch bey Maurik (T. 37 ) lief das Wasser über
den Banndeich zwey Fufs hoch. Diesem Uebersturz war der
Deich 24 Stunden ausgesetzt, er zerrifs aber dennoch nicht, weil
er tief gefroren war. In der That ein anmerkenswerthes Ereig-
(0) Rapport weegens een Inspectie etc, — op Last van het Committe
van algemeen Welzyn onder directie van den Inspecteur general
Brünings dor den Landmeter Engelmann. pag. 6.