auf sie gerichteten Strom, fortgejagt werden. Und es werden sich
in Zukunft, weder in diesem engen Profile, noch bey Tiel, so
häufige Eisstopfungen ereignen. Denn je nachdem der, solchergestalt,
eingeengte Strom sein Bett, zwischen Drumel und Varick,
vertieft; mufserauch, seihst bey Tiel, an Geschwindigkeit zunehmen.
Der Eisstrom wird dann auch einen beschleunigenden Ab-
flufs nach Bommel hin erhalten. Alsdenn kann der varicker
Deich, nicht so wie jetzt, von den Eisgängen beschädigt werden ,
weil der Eisstrom mehr in die Mitte des Bettes versetzt wird. Im
Fehr. 1795 hatte seine Dossirungvom Eise gar sehr gelitten.
Da der Strom oberhalb der engen Profilstelle nicht schnell fliefst:
so wird die perpend. Kribbe 17 , zwischen den Werken 16 und 18
liegend mit denen sie gleichsam correspondirt, eine erwünschte
Wirkung leisten. Das heilst: sie wird den Strom bis nach No.
18 abwerfen und dieVerlandung zwischen 1 6 u. 18 bewirken helfen.
Des Waaldurchstiches der Serpentine zwischen Herwen und Opynen wird kurz gedacht. T. 29.
Die, mit zwo leichten Linien angedeutete Flufskrümme unter
Herwen mag wohl daselbst durchgegraben seyn, wo jetzt die
Sandbank a liegt, und gewifs erst nach i 640: denn auf der blauw-
schen Karte von der Waalgegend findet man sie noch angedeutet.
Dafs dieser Durchstich einen erwünschten Erfolg hervorgebracht,
ist wohl ohne weitere Demonstration einleuchtend.
Correction des Flufsbezirkes bey Bommel, von Brunnings bewerkstelligt. T. 28 und 29.
Da der mit hohen Eisgängen gepaarte Waalstrom einen Ab-
flufs in die Maas, bey dem Fort St. Andries auch oberhalb durch
das Voornsche Gat hat; und derselbe durch die Kenterung (wo die
Fluth umrollt) der Fluth und Ebbe zwischen Bommel und Gor-
ckum sehr geschwächt w ird ; so konnte der Eisgang fast niemahls
auf das Bett vor Bommel wirksam seyn, und die Erhöhung,
welche sich hier anlegte, die anfänglich gröfstentheils eine Folge
von dem Austritte des Eisstromes aus der Waal in die Maas gewesen
war, wurde nun eine mitwirkende Ursache zur Verstärkung
dieses Austrittes; indem sie den Abflufs des Stromes hemmte und
stets hey Bommel einen Eisdamm erzeugte. So gewann nun endlich
der Flufs längs Bommel, eine für die Schiffahrt nachtheilige
Seichtigkeit. Der bommeler Magistrat (so glaube ich gehört zu haben)
zog demnach einen Stromkundigen zu Rathe, déssen Nahmen
mir unbekannt gehlieben ist. Dieser schlug vor: an dem
linkseitigen Ufer, in der Gegend von b, einige Kribben anzulegen,
welche den Strom erst nach den wardenburger Waarden und
dann wieder, bricollirend, nach Bommel hinüber werfen sollten.
Zeigte aber nicht schon die Untiefe vor Bommel, welche mit der
Sandanlage ab zugleich emporgestiegen war, dafs solche Bauwerke
schlechterdings dem Endzwecke nicht entsprechen konnten,
wenn man auch von der imaginirten Wirkung, die so bricolwei-
se gedacht wurde, abstrahirte? Brünings folgte deswegen einem
Wege , der jenem Projecte entgegenläuft. Er liefs die Kribben 3.
4. 5. 6. 7. 8. anlegen; engte den ganzen fehlerhaften Flufsbezirk
ein; leitete den Stromstrich mehr auf des Bettes Mitte; vertiefte so
das Bette und gab dem Flusse selbst eine regelmäfsige Bahn. Und
' so ist denn der Strom wieder bey jedem Wasserstande fahrbar.
Kurz die gesammten Werke haben vollkommen den beabsichtigten
Zweck erreicht. Wenn man überdem die geringe Geschwindigkeit
und dié Menge Materiales, die der Strom führt in Erwägung
zieht, so darf man wohl die gegründete Hofnung hegen : dafs diese
sämmtlichen Bauwerke, mit Hülfe künstlicher Anpflanzungen
auch ohne Fangkribben, Verlandung erzeugen werden.
Wichtige Folgen dieser Correction.'
In dem Verhältnifs das Bett längs Bommel tiefer wird, mufs
die Geschwindigkeit des Stromes und der Eisgänge befördert, und
das Eintreten der hohen Waal in die Maas, geschwächt werden.
Der Eisstopfungen werden sich demnach wenigere ereignen. Nach
Masgabe aber die Geschwindigkeit des Stromes , wegen dem
durch das Tieferwerden des Bettes verursachten eröfseren Abhänge
zunimmt, mufs sich die Gefahr für die Deiche, für die Ufer vermindern.
Das ist, die Waal wird, bey gleicher Wassermenge die
sie aus dem unvertheilten Rhein erhält, in der Zukunft nicht mehr
so hoch als ehemals anschwellen.