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 Im  Jahre Anzahl  
 Grofse  des  
 x\nwach-  
 der  Jahre j 
 sens. 
 Im  Jahre Anzahl  1  
 der  Jahre j 
 ■  —1 
 Gröfse  des  
 Anwachsens 
 i 6 i 5 5 l 16 9 0 80 52 
 10 2 85 59 
 i 5 3 9° 66 
 20 4 9 5 '7 4 
 25 6 IOO 82 
 3o 8 i o 5 9 1 
 35 1 1 1 1 0 IOO 
 i 65o 4.o 1 1 5 1 1 0 
 45 *7 1730 12 0 1 20 
 5o 2 1 125 1 3 1 
 55' 25 1 3o 14 2 
 6o 3 o 1 35 1 5 4 
 65 35 
 CO 
 t-~ 
 i 38 16 0 
 7° 40 
 7 5 4 6 
 Man  sieht,  dafs  der  Anwachs  immer  gröfser  und  gröfser  
 wurde.  Velsen  berechnet  dem  nach,  dafs  die  Mündung  1770.  
 gänzlich  verlandet  seyn  werde.  Dieses  ist  bisher  nun  fr ey lieh  
 nicht  erfolgt,  und  dürfte  auch  wohl,  wegen  des  Wassers,  das  
 die  Leck,  Yssel  und  Merwede  herunter  führt,  so  wie  auch wegen  
 der  Fluth  nicht gänzlich  geschehen.  Indefs  ist doch  der Zustand  
 der  untern  Maas  traurig  genug.  Velsen  führt  als  ein  
 besonderes  Beyspiel  an  ,  dafs  Wilhelm  I I I ,  König  von  Grofs-  
 brittanien  noch  im  Jahre  1691  mit  seiner  Jagd  nach  Briel  gefahren  
 sey,  da  1748  kaum  eine  Heringsbuise  oder  ein  kleiner  
 Fischer  Ever  durch  die  Mündung  der  Maas  passiren  konnte.  
 Die  Schiffe  ,  welche  nach  Rotterdam  wollen,  müssen  demnach  
 auch  alle  bey  Helvoet  vorbey,  und  das  Haringvliet  und  Malegat  
 bey  Dordrecht  passiren.  So  die  alte  Maas  durchfahren  und  
 endlich  an  der  Spitze  von  Portugall  in  die  neue  Maas  surückkeh-  
 ren  (T.  3i  und  32). 
 Man  fängt  a n ,,in   West-Friesland  die  Dämme  mit  Balken  und  
 Pfahlwerk  zu  verstärken.  (T.  43  und  45.) 
 Die  Seemündungen:  das  Marsdiep,  das  Heersdiep  und  das  
 Vlie  waren  1466  in  wenigen Jahren  so  erweitert  worden,  dafs  
 die  Fluthen  gegen  den  alten  Friesischen  oder West-Friesischen  
 Damm,  damahls  Seeburg  genannt  (der  von  Crabbendamm  bis  
 Colhorn  noch  jetzt  oude  Westvriesche  Zeedyck  heifst.  Man  
 sehe  die Karte von Nord-Holland  T. 43. 44-) ,  täglich höher aufliefen  
 (h )  so  dafs  dieser  sich  in  grofser  Gefahr  befand  von  
 einem  nordwestlichen  Sturme-,'  insonderheit  in  einer  Strecke  
 von  ungefähr  1200  Ruthen,  von  Medenblick  bis  Twismaarzyl  
 (bey  Twisek,  oben  zwischen Medenblick  und Lambetsschagen),  
 zerrissen zu  werden.  Im  December  1464  war  bey Wydenes  so  
 gar  ein  grofser  Deichbruch  erfolgt,  wovon  das  Land  vielen  
 Schaden  gelitten  hatte ;  der  Damm  war  damahls  in  einem  so  
 schlechten  Zustande ,  dafs  er  an  verschiedenen  Stellen  keine  Ruthe  
 mehr  in  der  Breite  hatte.  Am  Ende  dieses  Dammes  westwärts  
 lagen  damahls  Dünen  von  Petten  bis  Kamp  ( * ) ,  welches  
 eine  Länge  von  ungefähr  i 3oo  Ruthen  war.  Dieser  Strich  
 Dünen  war  von  der  See  so  gewaltig  weggespühlt,  dafs  er  an  
 vielen  Stellen  kaum  dreyfsig  Schritte  breit  w a r ,  und  bey  dem  
 geringsten  schweren  Sturme,  zuweilen  eine  Ruthe,  zuweilen  
 mehr  in  der  Länge  verlohr.  Die Abnahme  dieses  Strandes  war  
 bereits  i 4'i 3  sehr  stark  (i).  Jetzt  ist  dieser  von  Dünen  ent-  
 blöfste  Strand  i 25o  Ruthen  lang.  Man  fand  es  daher  sehr  nö-  
 thig  diesen  Schutz  vor  der  See  in  einen  bessern  Stand  zu  setzen.  
 Der  Damm  war  vor  Alters  mit  einem  gewissen  Meergrase,  in  
 Holland  Wier  genannt,  erhalten  und  befestigt worden.  Dieses  
 pflegte,  nachdem  es  von  den  wilden  Vögeln  aus  dem  Grunde 
 (A)  Wagenaars  Vaderl.  Hist.  Deutsche  Uebersetzung  II.  Th.  i 3.  Buch.. 
 (*)  Kamper  Duin,  in  dessen  Nähe  die  Seeschlacht  im  Oct.  1797*  vorfiel#  
 bey  der  sich  die Holländer  tapfer  wehrten,  und  die Engländer siegten.  
 (*)  De  Staat  der  vereenigde  Nederlanden  8ste  Deel?  Bl.  369*