Winterwasser übgreinkömmt. (*) Diese Hauptpfähle werden
durch Gurthölzer bb auf beyden Seiten miteinander,* vermittelst
eisernen Spitzbolzen, die nach der innern Seite mit 8 Zoll langen
Spliefsen geschlofsen werden und die 13 Zoll dick sind, verbunden,
jedes Gurtholz ist 3o Fufs lang und das vordere wird in den
Hauptpfahl dergestallt eingelassen, dafs zwischen beyden Gurt-
hölzern 7-3 Zoll übrig bleibt; die Lasche-» werden wenigstens. 14
Zoll lang gemacht, und fallen zwischen die Hauptpfähle; das
äufsere Gurtholz ist 7 bis 9 Zoll und das innere 6 bis^8 Zoll stark.
Diese beyden horizontalen Gurthölzer kommen mit ihrer oberen
Kante 24 Zoll unter den amsterdammer Pegel (dafs ist die ordinai-
re Meerhöhe im Sommer).
Sobald die Hauptpfähle eingerammt und die Verbindung
mit den Gurthölzern bewerkstelligt ist, werden die 24 bis 26
Fufs lange Zwischenpfähle dcL auf die Höhe der Hauptpfähle
eingeschlagen; damit sie aber genau aneinander passen wird
der obere Theil auf 5 Fufs behauen: Solcher Pfähle kommen
zwischen zwey Hauptpfählen gewöhnlich 4 bis 5 Stück zu
stehen.
An der äufseren Seite des Pfahlwerks W'ifd das Terrain und
zwar oben 3o auf dem Boden 27 Fufs, zu 7 Fufs Tiefe^ausgegraben.
Dieser Wassergraben dient auch zugleich zum Ein-
und Ausfahren der Schiffe, welche die Materialien bringen; die
daraus genommene Erde wird zur Ausfüllung des mit Gräben, und
Rissen durchschnittenen Terrains, worauf der Deich gelegt werden
soll, gebraucht. Der innere Graben c ihg F. 3 , woraus die
Erde zur Aufführung des Deiches gebraucht wird, wird mit Steingraus
und Steinschutt wieder ausgefüllt. Die Dimensionen und
Formen des Deiches sind aus der Zeichnung zu ersehen. Aus
feg Ehemahls bestimmte man die Höhe zu 1 bis zu Fufs über den
amsterdammer Pegel. Die Erfahrung hat aber bewiesen , dafs das
Pfahlwerk, nicht nur dem Angriff der brandenden Wellen und dem
Eise blofs gestellt war, .sondern auch von der Luft verzehrt wurde,
und so war dann natürlich der Unterhalt sehr kostbar.
dem hintern Dykslot wird die Deicherde genommen, und diese
wird in 2 Fufs dicken Lagen aüfgekarrt, die beste Deichspeise
wird irr der äufsern Dossirung gebraucht. Die Krone,
die Binnendossirung und die Berm werden mit 12 Zoll im Gevierte
grofsen Grassoden, im Verbände, aufgesetzt, die äufsere Dossirung
wird alsdann noch mit einer Lage groben Ziegelgraiyes
hik, auf das wenigste 13 Fufs dick und 16 Fufs breit, belegt
und hierauf werden dann die dorniker Steine auf eine Breite
von 12 Fufs so regelmäfsig als möglich 6 bis 8 Zoll dick aufgesetzt;
ihre Zwischenräume werden noch mit kleinen Steinen sorgfältig
ausgefüllt und alsdann wird der obere Theil m der Dossirung
mit dem gröbsten Steingraüse beschüttet.
Nachdem das Werk Vollendet ist, wird der äufsere Graben 1
dessen wir unten erwähnten, mit dem Sande A , zwischen welchen
man auch noch Ziegelgraus stürzt, angefüllet.
Auf diese Weise setzt man also dem haarlemmer Meer Schranken,
Und wenn gleich jede Längen Ruthe 280 bis 3oo Gulden
kostet, so muls man doch zugleich auf die Dauer des Werkes,
sehn; und darf keine leichtere Construction dieser sehr guten
vorziehen.
' Wenn hiermit die Beschreibung von der Construction der
Werke absehandelt ist, so wird es doch nicht undienlich seyn,
dem Leser eine deutliche Idee von ihrem Fortgang und von den
Kosten die sie verursachten zu geben.