Die vor mir liegenden Tiefenmessungen (zwischen 17 8 6 nud
8g angestellt) geben in der Peillinie No. I die Tiefen (zurFluth-
zeit) von der Kugelbaake an bis auf 4600 Fufs in den Strom
hinein 24^ bis 4^} Fufs. Der Boden besteht erst aus harten
bläulichten schwarzen Schlamm und Sand, dann aus harten
weissen Sande. 20' In der Linie II beträgt die Tiefe, bis auf
3ooo Fufs vom Watt, i 3 bis 4 ° Fufs. Der Boden besteht aus
einem Gemische von Schlamm; dann aus gelben Thon und Sand.
3°' In der Linie No. II I ist die Tiefe, bis auf 2Öoo Fufs Entfernung
vom Watt, 225 bis 46 Fufs; der Boden besteht da aus
schwarzer Klayerde, dann aus Sand und Schlamm. 4°' Die
Tiefe wechselt in der Linie IV von 12 bis 41 Fufs ab; 5"' gibt
die Messung in der Linie V , von der Wurzel des Grodenstaks
bis zur Wrattgränze eine Tiefe von 7 ! bis 9 Fufs und nachher
von 34 bis 5g F. wo sie endlich wieder zur Norderplatte ; auf der
sie 10 Fufs betrug, abnahm. Diese Platte ist von dem Ebbestrom
W'egge trieben-
Resultate aus diesen Beobachtungen.
Aus diesen Beobachtungen sehen wir: i 0- dafs ( da die Geschwindigkeiten
des Ebbe-und Fluthstromes in der Oberfläche
grofs sind) in den Strom hineingelegte Werke nicht nur nicht
viel leiden müßten, sondern dafs sie das Watt nicht vergröfsern
würden ; sie möchten dann sehr nahe aufeinander folgen. 2°'
Giebt die 2te Tabelle zu erkennen: dafs die herrschenden Seewinde
welche Sturmfluthen erzeugen, und die hier zwischen Südwest
und Norden blasen, also in W e st-No rd -W est fallen, für
den gesammten Rüzebüttler Deich; insbesondere aber für die
Werke der Kugelbaake; des Hafens und für die östlichen Werke,
äufserst nachtheilig sind. Es ist demnach die Kugelbaake
und der Steinmarner Deich sehr wichtig für die Existenz des Hafens
und des gesammten Ufers. 3°‘ Sehn wir aus den Angaben
der Tiefen und des Grundes: dafs die Schiffe in der Nähe
des Hafens ein bequemes Fahrwasser und einen guten Ankergrund
finden.
Allgemeiner Zweck der dortigen Bauwerke.
Die Erhaltung des Wattes; die Beschützung des Hafens und
des Ufers so der Deiche, macht demnach gewisse Hauptwerke
nöthig, die einestheils den über den Watt fliefsenden Strom re-
tardiren: also dessen Angriff schwächen; welche anderntheils die
Gewalt der Sturmfluthen weniger schädlich machen. Solche
Hauptpuncte finden wir nun in der Kugelbaake, in den Werken
des Hafens; im Osterhörner- und Grodenstack; worunter auch
noch das Parabelwerk und die davor liegenden Flügels tacken gezählt
werden können. W e r demnach eine vollständige raisonni-
rende Darstellung dieses Locals gehen wollte, der würde zu erörtern
haben: ob alle diese Defensionswerke nahe genug aneinander
liegen? ob nicht von der Spitze des Schiengelwerkes; von
der Ecke E der Steinkisten, ob nicht zwischen dem Osterhörner-
und Grodenstack neue Werke, perpendiculair auf die Grenzlinie
des Wattes und bis zu dieser Linie reichend, anzulegen wären
? D ie Beantwortung dieser Fragen liegt, beym Mangel hinreichender
Localkenntnifs, ausser meinem Gesichtskreise!
Die zwote Gattung von Werken bestehn in Uferbefestigungen
und Parallelwerken. Diejenigen so unter Woltmans Direction
angelegt sind, entsprechen dem Zwecke vollkommen; es ist da-
bey der Natur, welche die Ufer von grofsen Strömen in sanften
Curven bildet, gefolgt. So bilden die Sinusböschung; das Parallel
und Parabelwerk eine solche krumme Linie. Auch sind
die Deiche nicht nur von diesen Parallelwerken, sondern auch
von tüchtigen Steindossirungen gedeckt, so dafs sie, W'enn die
Sturmfluthen nicht über sie hinstürzen, jeglicher Gefahr bestehn
können.
Von den altern Werken die auf das Watt lagen.
Das sonderbare Vertheidigungssystem nach welchem man, zur
Erhaltung und der Aufhöhung des Wattes ehemahls, als der
Herr Zittig und dann Herr Woltman noch nicht die wichtigen
Verbesserungen eingeführt hatten, arbeitete, wurde nicht nur
ohne allen hydrotechnischen Plan in Anwendung gebracht, son