Nach einer ähnlichen Methode sind auch die drey Strandhöfter
vor dem steinmarner Deich N™' 1. 2. 3. (Tab. 48) gebauet,
nur dafs davor keine Sinkstucken nöthig waren. Die Pfahlwand
reicht auch bey ihnen nicht ganz zu Ende, sondern der Faschinenbau
ist mit Steinen bedeckt* Der concave Flügel an Nr°‘ 1 soll
abgenommen werden.
Es wird den Hydrotecten angerathen sich mit dem dortigen Bau bekannt zu machen.
Bey Ritzebüttel sieht man also vielerley Bauwerke und ich ra-
the den reisenden Hfydrotecten: dieses wichtige Local mit Aufmerksamkeit
zu betrachten, welches sie dann gewifs nicht ohne
grofse Belehrung erhalten zu haben verlassen werden.
Ausser diesen Bauwerken läfst die Stadt Hamburg, zur Sicherung
der kleinen Insel Neuwerk, worauf ein Leuchtfeuer brennt,
unter Woltmans Direction, noch andere aufführen, die aus Parallelwerken
bestehn. In der Construction sind sie dem Parabelwerk
(S. 438) gleich, aufser dafs eichene Pfähle gebraucht werden,
statt zu Ritzebüttel kieferne stehn. Die Stammenden sind
von jenen aufwärts gekehrt wordendaher verspricht man sich
von dem aus dem Wasser hervorstehenden Theil eine hundertjährige
Dauer.
D R IT T E A B T H E IL U N G .
H A F E N B A U .
E R S T E R A B S C H N I T T .
V O N D E M H O L L Ä N D I S C H E N ' S E E H A F E N .
N I E U W E N - D I E P .
T. 4?. 44, 45 und 47,
E i n l e i t u n g .
Obgleich die Eigenschaften guter Seehäfen nur ein Ideal sind
dem sich der Hydrotect, so viel als möglich, nähern mufs, wenn
er es auch, bey dem günstigsten Local und bey dem gröfsten
Eifer und Kräften des Gouvernements nie erreichen dürfte, so
ist es doch nöthig: dafs man sie entwickelt, um sie, so gut es
das Local gestattet, in Anwendung zu bringen; in dieser Hinsicht
wollen wir die vorzüglichsten in der Kürze anführen.
Ein zweckmäfsiger Seehafen mufs geräumig genugseyn: um
eine beträchtliche Kauffarthey- und Kriegsflotte bequem aufzunehmen.
In dessen Nähe sollte eine gute und sichere Rhede anzutreffen
seyn und die Schiffe sollten von ihm und von der Rhede
aus, ohne grofse Beschwerlichkeiten, aus-und einlaufen können
und zwar mit den mehresten Windstrichen. E r mufs tief ge- <
nug aber auch nicht zu tief seyn, damit die Anker sicher fassen
und in dieser Hinsicht bestehe dessen Boden aus Lehm, Thon,
Kreide, Sand und Schlick und erhebe sich Seewärts. Er gewähre
den Schiffen bey Stürmen einen ganz sicheren Zufluchtsort und
sey deswegen .von den Küsten oder von den Deichen und den
Hafenwänden, gegen die herrschenden Seewinde, gedeckt. Sei-
I I . Band. 57. . V