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 habe.  Dafs  diefs in neuern  Zeiten  noch vermehrt  ist,  führt Herr  
 Blanken  in  seiner Preifsschrift S.  1 1 2   an,  indem er sagt:  «dafs die  
 Fluth  eine  bis  15  Stunde  längs  dem  südlichen  Ufer  länger  als  
 längs  dem  nördlichen  ströme. »  Man  nehme  nur  eine  Stunde  
 an,  und  die  Breite  des  Norderdieps  vor  Helvoet  im  Mittel  zu  
 1200  Fufs,  dessen mittlere Tiefe zu  5o  Fufs;  endlich die mittlere  
 Geschwindigkeit  der  Vorfluth  womit  sie  einströmen  könnte  (in  
 diesem  engen  Profil) nur zu  3  Fufs:  so wird zu jeder Fluthzeit das  
 Rivier  Flacquee  um  648  Millionen  Cubikfufs,  in  einer Secunde  
 aber  um  180000  C.  F.'weniger Wasser  erhalten,  als  wenn der  
 Ebbestrom  nicht  durch  das  Norderdiep  zur  Zeit  der  Vorfluth  
 •  noch  eine  Stunde  lang  ausströmte. 
 Den  hydrotechnisch  nachtheiligen  Doppelstrom  so  viel  als  
 möglich  unwirksam  zu  machen  ist  also  eben  so  gut,  als  wenn  
 die Wassermenge  des haringvlieter Fluthstromes  vergröfsert;  und  
 also  auch  die  Rhede  vertieft würde  (*).  Folgende  Kunstmittel  
 dürften  diesen  Zweck  nicht  ganz  verfehlen.  1 0'  Um  bey  dem  
 Ebbestrom  des  Haringvliets,  unterhalb  der  grofsen  Platte X   (De  
 Tiengemeeten),  zu  verhindern,  dafs  er  sich nach  der  nördlichen  
 Seite  nicht  zu  weit  ausbreite  ,  weil  eine  solche  Ausbreitung  
 dessen  Retardation;  dessen  Spaltung  in  zwo  Stromrinnen  (diese  
 werden  jetzt von  der helvoeter Platte gebildet)  erleichtert —  befördert  
 würde  ,  und  weil  dessen  Anfall  endlich  auf  die  hoorn-  
 schen  Höfter  Statt  finden  müfste.  W ir   sagen  also  dafs  man  
 um  diese  Effecte  zu  verhindern,  des  Ebbestromes  Direction  auf  
 die  Mitte  der  helvoeter  Platte  zu  determiniren  suchen  müsse.  
 Diese Absicht werden  i 0- die  zwo Werke IM  und Z (**) jenes vor 
 (* )   Die  grofsen  Kriegsschiffe,  welche  von  Helvoet  nach  See  laufen,  können  
 wegen  der  geringen  Tiefe  nicht mehr  den  directen  Cours  zwischen  
 der  helvoeter  Platte  und  dem  Hinder  halten,  sondern  sie müssen  
 erst  mit  der  Fluth  östlich  fahren  um  die  helvoeter  Platte, ganz  
 zu  umschiffen. 
 ,-**)  Nach  Mafsgabe  des  Effectes,  könnten  diese Werke verlängert werden.  
 Das  erstere  wäre  vielleicht  bis  zum  Deiche  hinaufzuziehn.  An  der 
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 der Mündung  des  Spuys dieses  än der  Fluthspitze der Tiengemeeten. 
   angelegt,  erreichen,  b)  Dürfte  es  nöthig seyn,  mittelst dem  
 Schöpfwerke  L K   den  Strom des  Hitsersgats zu.verstärken,  damit  
 dieser,  mit  Beyhülfe  de$ Werkes  Z,  dazu  hinwirkte:  den durch  
 das  Profil  U Z abfliefsenden  Ebbestrom auf die Mitte  der helvoeter  
 Platte zu werfen. Auf diese Weise würde denn auch dieses Ebbestromes  
 südlicher Seitenabflufs  nach der Spuy-Mündung,  und  also  der  
 Wirbelstrom daselbst,  geschwächt werden.  Und  um.diesen  letztem  
 noch  mehr  unwirksam  zu  machen,  da er den HaUptstrom an  
 sich  zieht,  so müfste die Spitze  des Werke Z nicht so weit Seewärts  
 laufen  als  die  Spitze  des Werkes  MI .   A u f  diese Weise  würde  
 der  Ebbestrom  dès  Elaringvliets  eine  südlichere Richtung  erhalten  
 ;  folglich nicht mehr  mit einer solchen grofsen Wassermenge  
 in  das Norderdiep  vor  Helvoet  einströmen;  dem ein tretenden  
 Fluthstrom  kein  so grofses Hindernifs seyn,  wie er demselben gegenwärtig  
 ist.  2°' Da die Concavität des Ufers vor den Bommel und  
 die hervorspringende Ecke vor Stad,  den Ebbestrom-der Mündung  
 des Norderdieps zuwerfen, diesem N. Diep aber, wie oben gezeigt ist,  
 so  viel  Ebbestrom  als  möglich  entzogen werden mufs ;•  so wird es  
 zweck in äfsig,  die  concave  Stromrichtung  zu  verbessern.  Eines  
 solchen Zweckes wegen, wird es nöthig seyn :  die Sandbank C fort-  
 zuschaffen,  damit  der  aus  dem  Hollandsdiep  kommende  Ebbestrom  
 in  einer  solchen  Richtung  fliefsen  könne  die sich der Linie  
 I I, I nähert.  Alsdann wird ihm dasVolkrak eine solche  beträchtliche  
 Wassermenge  als  gegenwärtig,  wo  die Platte  C gleichsam  für  
 den  Kramer  ein  Schöpfwerk  bildet,  nicht  entschlürfen.  Die  
 nähmlichen Zwecke  zu  erreichen,  wurde ehemahls vorgeschlagen :  
 vor  Willemstad  ein  Werk  nach  der  Rich tung  a a  aufzuführen.  
 Dasselbe würde zwar die Pia tteC weggetrieben haben;  aber  andern  
 Theils hätte  es die Tiefe vor Oltjensplatt,  wo gegenwärtig schon die  
 Stromrinne  liegt,  vermehren müssen;  mithin vvürde  dennoch das  
 einschlürfende  Volkrak  eine  wo  nicht gröfsere  doch eben so gro- 
 Spitze  könnten  sie-  der  Ebbe;  an  der  Wurzel  der  Fluth  oder  dem 
 Ufer  gleich  gelegt werden. 
 II.  Sand.  4°- 
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