lig längs der schrägen Dossirung d. i. aufklom. Der Strom drang
nun in die Oefnungen. Weifsschäumend stürzte er über das Erdwehr
6 i Fufs tief in den Durchstich. Er löfste die Bande auf,
welche ihm angelegt waren, und kaum sind fünf Stunden verflossen
, als der Abslufsdamm gröbsten Tbeils von ihm verschlungen
war. Bereits um 12 Uhr des nähmlichen Tages fuhr ein kleines
Torfschiff, unter dem frohen Zujauchzen der Zuschauer , in die neue
Yssel hinein. Des Stromes Wuth breitete sich kaum bis zur Schiffbrücke
hinunter aus ; denn sie erhob sich unbeschädigt mit dem
Anschwellen des Flusses. So lobenswerth auch die von dem Landmesser
Beyerink getroffenen Anstalten waren, um den Abschufs-
damm fortzuschaffen; so blieb doch am rechtseitigen Ufer, welches
ganz aufser der Richtung des einfallenden Stromes lag, ein
Stück von vier Ruthen stehn. Dasselbe wurde, so weit essich thun
liefs, abgestochen, indessen hat es doch wohl dazu beygetragen,
dafs noch bis 1788 eine Klay- und Sandbank an dem rechten Ufer
safs, wie eine gezeichnete Karte von diesem Jahr zeigt.
In der Nähe der Mündung senkte sich die Oberfläche des Rheines,
in vier Stunden, 1 3 Zoll; bey Arnheim 20 Zoll. Die Neigung
betrug am 24ten im Durchstich i 5 Zoll. Während i \ Stunden
flofs das Wasser von der Neuen-Mündung bis an dem Steeg bey
Reege, eine Distance von vier Stunden. In zwey Stunden bis
Doesburg und in achtzehn bis Deventer. Für die Wissenschaft
ist es zu bedauren, dafs hier nicht mehrere Observationen: über
die Zunahme der Geschwindigkeit; über den Effect der Austiefung ®
im Durchstiche; über den Widerstand des Materiales, und über
die Senkung des Rheines mitgetheilt werden können.
Weitere Beschreibung derer in der Ysselmiindung aufgeführten Bauwerke. T. XV und 5 2 . Fig. 5 .
Sobald nun die Seitenbermen B C zwischen der eigentlichen
i 5 Ruthen breiten Ausgrabung und den jetzigen Bleeswerken abgebrochen
waren, wurden die Bleeswerke selbst von 1776 bis 1786
aufgeführt und die Ufer berauhwehrt. Folglich ist hier dem Strome
ein ganz künstliches Bett, zwischen den Faschinenwerken und
zwo Leitdeichen, angewiesen.
Der wahre Separationspunct wurde an den linkseitigen Leitdeich
(T. X V .) mit einem Faschinenbauwerk befestigt. Nachher
1780 ward er , um den Strom mehr in den Durschstich zu schöpfen,
his E verlängert. In der nähmlichen Absicht ist, längs dem
Ufer E G, ein Damm aufgeführt worden , den zugleich die an
dem Leitdeich liegenden Häuser beschützt. Vor diesem Damme
ist das Bleeswerk erbauet. Auch die beyden Kribben H und B,
unter dem Retranchement, sind 1780 aufgeführt, um die ihnen
gegenüberliegende Sandbank abzuflächen und den Stromstrich
der Mitte des Flusses näher zu bringen. Da diese Wirkung noch
bis jetzt nicht erfolgte, so wird es erlaubt seyn zu bemerken: i°dafs
diefs ein abermahliger Beweis sey; wie wenig man sich von den
Kribben versprechen könne: wenn sie nicht einen grofsen Theil
des Stromes auffangen , um mit demselben auf die.gegenüberliegenden
Anlagen zuwirken. 2° Und wie diese Wirkung noch gar
sehr abhange: von des Flusses Breite, .und von der Qröfse des Materiales,
woraus eine solche An läge'besteht, so dafs es fast nicht
a priori bestimmt werden kann: wie lang ein Bauwerkzu machen
sey, um eine solche Bank radicaliter bis zu einer gegebenen Tiefe,
fortzuschaffen. 3° Dafs erst aus der Wirkung sich ergeben könne:
wie weit man ein solches Bauwerk verlängern müsse. Doch !
wir beziehen uns auf die Note zur 5ig Seite des ersten Bandes, und
gehen über zu allgemeinen Betrachtungen der Wirkun g, welche
die beschriebenen Flufscorrectionen hervorgebracht haben.
Raisonnements über die in den rubricirten Flufsbezirken erfolgten
Veränderungen. Mit Hülfe der Tiefen und Geschwindigkeitsmessungen
angestellt (*).
In der Waal, oberhalb des Bylandschcn Durchstiches, hat die
mittlere Tiefe von 1779 bis 1789 Ein Fufs 4 Zoll; die Breite 7
Fufs und das Profil 20 Quadrat Ruthen (B. I. S. 79) zugenommen.
( * ) Es wird hier auf die in dem I Bande mitgetheilten Tabellen S. 79 bis
84 und auf die Geschwindigkeitsmessungen S, 344 bis 382 verwiesen.