als die der Wa a l; oder sind dieses letztem Flusses Eisgänge früher,
als die der Maas in die Merwede zu füliren?
Diese letztere Aufgabe scheint für die Verbesserung des hydrotechnischen
Zustandes von Holland wichtig zu seyn: denn sobald
die Eisgänge der Waal und der Maas zu gleicher Zeit in die Mer-
wede eintreten; so ist es kein Whinder, wenn diese Ströme in ihrem
Fortgange gehemmt; wenn die Merwede selbst ‘zu jählings
mit Eisschollen bedeckt wird; und dann sich in einem Eisdamme
oberhalb Hardinksveld festsetzt.
8°' Da die Versandungen der Merwede, der alten und neuen
Maas unter Dortrecht, nicht nur von wesentlicher Einwirkung
auf die Anschwellungen und Eisstopfungen der obern Flüsse (*)
(d. i. die obere Maas, die Wa a l, der Leck und die Goudaische
Yssel) in denen sie Erhöhung der Betten und Eisstopfungen erzeugen
, sind, sondern auch der Schiffarth Hindernisse und Gefahr bereiten;
so entstehn wieder zwo sehr wichtige Aufgaben, die so lauten:
Welches waren die Ursachen dieser Versandungen! Wie kann
man sie fortschaffen, ohne dafs einer der holländischen Flüsse zu
viel Wasser empfange ?
Wenn gleich diese Fragen, die wichtigsten Gegenstände des
holländischen Flufsbaues in sich fassen, so dürfen wir sie doch ,
bey der Darstellung des Baues, an jeglichem der Flüsse , nicht wiederholen,
um Weitschweifigkeit zu vermeiden. Ohne sie indessen
Wörtlich anzuführen, werden sie dennoch bey den Raisonnements
entwickelt werden.
(*) Obere Flüsse nennt man auch in Holland denjenigen Theil der Flüsse,
die in der Republik fliefsen, worin keine Fluth merkbar ist.
V I E R T E R A B S C N I T T .
VOM H O L L Ä N D I S C H E N F L U S S B A U .
I. Von dem Bau im Pannerdenschen Canal. Tab. X X V .
D ie Bauwerke in diesem Flusse sollen das Bett regelmäfsig vertiefen,
seine Weite bestimmen , andern Theils den Ufern und den
Deichen Schutz gewähren. Dazu sind die mit Querstrichen schraf-
firten bestimmt. Wenn aber die Ufereinrisse süffisant gedeckt
und die Stromrinne weiter nach der Mitte des Bettes versetzt werden
soll; so dürften nachfolgende ÄVerke nützlich seyn. Erstens,
eine Fangkribbe am Ende der Langenkribbe B B . Sie würde in
dem unversandeten Theil der Altenmündung des pannerd. Canals,
Verlandung bewirken. Zweytens, dürften zwey ähnliche Werke,
an der- rechten Seite des Canals , bey den Kribben L und K ,
zur regelmäfsigen Vertiefung der Canalmündung und zum Schutze
der Dämme N. M und O, wesentlich beytragen. Das letztere
müfste an das Bleswerk G nicht ganz anschliefsen, damit die
Abwässerungsschleuse, welche in dem Deiche O liegt, ihres Abflusses
nicht beraubt würde. Drittens, würde ein Bleswerk von
H nach ß das linkseitige Ufer, ein anderes von 3 nach 3, das
rechtseitige beschützen. Die Irregulairitäten des Bettes zwischen
1 und IV liefsen sich mittelst zweyer, bey 1 und 111, anzulegender
Fangkribben verbessern , indem sie die Widerströme, welche
dort existiren , vernichten — also die Geschwindigkeit des Stromes
befördern und dem Bette einen gleichförmigen Abhang, dem
Deiche Schutz verschaffen werden. Einen ähnlichen Effect würde
die unter der Flügelkribbe v bezeichnete Fangkribbe hervorbringen.
Ich ergreife hier die Gelegenheit einige Bemerkungen
zu machen,
Von der Schädlichkeit der Widerströme und einigen Zwecken der Flufsbaukunst.
Insofern Widerströme die Geschwindigkeit des Stromes und
den Abgang des Eises retardiren ; beträchtliche Irregulairitäten des
Bettes hervorbringen; so gebietet die Hydrotechnik, keine Mit-
II. Band. 27.