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cn Sägeförmig gebildeten Tbeilen bestand, deren er sich bediente
Tannen - Fichten - und sogar Eichen - Holz auszuhöhlen. Auf
beyden Seiten des weichen Schwanzes hatte er auch zwey Muschelartige
Scheeren, die oft aus dem Holze hervors fcanden, und den
Schwanz, durch welchen der Wurm athmete, beschützten.
Einsichtsvolle Naturkündiger waren der Meinung, dafs dieser
Wurm aus Ost-oder West-Indien, oder noch näher aus der
Nord-See in den Schiffen , worin man ihn schon längst entdeckt
hatte , hergebracht worden war. Die Dünen auswärts
mit einer schrägen Lage von Kiesel-und Feld-Steinen zu versehen,
wurde 17 3 2 von zweyen Männern, Nahmens Peter Straat
und Peter van der Deure angegeben (Z).
W ir begnügen uns das Geschichtliche hier beygebracht zu
haben , da die nähere Beschreibung nebst Abbildung der alten
Holzbauart sowohl, als auch der neuen mit den Steinen bis
dahin aufbewahrt werden mufs, wo wir zu dem eigentlichen
Wasserbau in Nord-Holland kommen werden.
Auch in dem Jahre 1677 hatte man grofse Reparaturen an
den Holländischen Deichen, die Theils durch Stürme, Theils
durch Durchstechungen in dem Kriege waren verdorben worden.
Um die Kosten hierzu leichter aufbringen zu können, ward ein
Theil des Kriegesvolkes abgedankt (m).
Nachricht von einer sehr merkwürdigen Karte von Nord-Holland.
Grofse auffallende Veränderungen erfolgten nach dem Untergänge
des Süd-Holländischen-Waards in diesem Zeiträume
nicht mehr bey den Niederländischen Flüssen. Von denen andern
Veränderungen, die allmählig entstanden, so wie von ihren
Bauwerken an den Flüssen, und von deren minder oder meh-
rern Wirkungen haben die Flolländer fast nichts aufgezeichnet,
(/) Vag. Vad, Hist. VIII. D. 73. Boek. —Encyclop. method, Art, Digue,
(m) — — — III. D. a6 B,
obgleich schon zu dieser Zeit die Buchdruckerkunsl erfunden
war, welche Erfindung die Holländer sogar für ihre eigene
ausgeben (*).
Die besten Nachrichten über Nord-Holland findet man
in einer Karte , unter dem Titel: Caerte van Noorthollant
beghinnende van Noortendt, Zuytwaerts up tot om Leyden
toe , Voorts streckende Oostwaerts tot om Utrecht, weder Noort-,
waerts up in de Zuyder Zee, met alle syn steden, dorpen,
Dyken , Weghen, Wateren, en Vaerten daer inne begrepen
elex na syne rechte gheleghenheit. Anno 1 5y 5 den 31 sten July
ghedaen ende Uit ghegewen dese caerte by myn Joost Jansz.
Diese Karte wurde, wie der Titel, zeigt, in dem Jahre ih' jh,
also zur Zeit des Krieges, wo Holland um seine Freyheit stritt,
von Joost Jansz mit dem Zunahmen Beelsnyder, weil er eigentlich
seines Handwerks ein Bildhauer war, der aber in Amsterdam
wohnte, und als ein geschickter Kartenverfertiger lange berühmt
war (m), auf Befehl Philipp I I, dem damahls Amsterdam noch
anhing, verfertiget. Joost Jansz erhielt zugleich ein Privilegium
vom Könige von Spanien, dafs sie ihm nicht nachgestochen
werden dürfte, dem ungeachtet sind die ältesten Abdrücke, wel-
( * ) Lorenz Johannessohn Koster Bürger und Schöppe zu Haarlem soll diese
Erfindung nach einiger Angabe in dem Jahre' 14.28 * nach anderer
aber erst 1440 gemacht haben, indem er Anfangs seinen Enkeln zum
Vergniigen Lettern aus Baumrinde schnitt, und diese durch etwas
zähe Druckerfarbe auf Papier abdruckte* Er sähe nachdem bald ein,
wozu diese anfänglich nur zum Spafs gemachte Erfindung führen könne
, und so wurden aus den hölzernen Lettern allmählig bleyerne
und zinnerne. Unsere Absicht ist es nicht , hier einen National-
Streite anzufangen , da ohnedem diefs nicht der Ort ist , diese Sache
gehörig zu untersuchen , wir verweisen deswegen auf Kölers
Ehrenrettung des Johann Guttenberg , dem sonst bekanntlich diese
Erfindung allgemein zugeschrieben wird. Er lebte in Maynz , und
von ihm sind noch Bücher vorhanden , die schon 1440 gedruckt
sind, da die ältesten in Haarlem von dem Jahre 1484 sind.
0 0 Wage-naars Amsterdam’s Geschiedenis* III Stuck, bl. 208. Fol.
II. Band. 1 1,