eine vortrefliche Methode, um dergleichen Werke dicht und compact
zu machen. Die Erde wurde von dem Reiswaard geholt, wohin
man zwey Wege x undjy , in dem Altwasser aufgekarretund
aufgekribbt hatte. Sobald diefs Faschinenwerk geendigt wur, wurde
nach der Binnenseite die Erde A (Fig. 5) aufgekarret. Um es
noch mehr zu dichten, wurde vorne die Erde eingestürzt, Welche
von dem, durch das Faschinen werk sickernden Wasser in die
etwanigen Oefnungen des Busches selbst hinein gezogen wurde.
Der Theil 8 ward alsdann mit guter Deicherde aufgefüllt. Da es
aber an dieser mangelte, so bediente man sich binnenwärts des
Sandes C, woraufwieder ErdejE und endlich eine Klaylage F auf-
eebermt wurde. Diese Durchkribbung o o fiel vorzüog lich desweogen
sehr gefährlich aus, weil sie während dem hohen Stande des Flusses
bewerkstelligt werden mufste. Ja , die Durchströmung warso
reissend , dafs die Tiefe , während der Arbeit, von 24 bis zu 34
Fufs zunahm. Auch setzten die Zeitumstände grofse Hindernifse
in den Weg.
Die gesammte Wiederherstellung dieses Deichbruches kostete
33402 fl. Eine mäfsige Summe, wenn man sich den Umfang
der Arbeiten und ihre Wichtigkeit denkt. Uebrigens erklären
die angeführten Kupfer, welche nach der sehr zweckmäfsigen
richtigen und schönen Zeichnung des Herrn Conrad gestochen
sind, das Ganze sehr deutlich, und deswegen halten wir eine weit-
läuftigere Beschreibung für überflüssig, insbesondere da wir auf
den Faschinenbau, welcher im I. Bande abgehandelt worden ist,
verweisen können.
Der Le chflufs und seine Deiche, in Rücksicht der Provinzen Holland und Utrecht
betrachtet, zu dessen Verbesserung mufs der Fluthstrom der neuen Maas zu
Hülfe genommen werden. Tab. 3g. 40. 42. 44.
Der Zustand des Leckflusses; — Sein Anschwellen, ist für
den gröbsten Theil der Provinzen Holland und Utrecht, wie wir
bereits angemerkt haben, äufserst wichtig. Wenn seine nördlichen
Deiche durchbrechen, so kann sich die Ueberschwem-
mung bis Amsterdam und Naarden ausdehnen. Man hat diese
Deiche deswegen, nach den hohen Inondationen von 17 4 7 , erhöht
und verstärkt. Und da die Kosten ungeheuer gew'esen seyn
würden, um sie aller Orten gleichmäfsig zu verbreiten ; so wurde
auf der binnen Seite der Krone ein kleines Dämmchen a b (Tab 52.
Fig. 4.) 2 Fufs hoch und 6 Fufs breit aufgekarrt, welches man
Sandpfad (Sandpad) nennt (*). Wenn gleich diese Aufdammung
von Einigen als unzureichend erklärt worden ist S. 166 , so hat sie
sehr oft und noch 1795 grofses Unglück, ja selbst Deichbrüche und
Inondationen verhütet, dessen die Rapports der holländischen
Stromkundigen bezeugen. Die Erfahrung hat also bewiesen: dafs
sie Widerstand leisten könne, zumahl wenn der Frost tief in die
Erde gedrungen; wenn sie von guter Deicherde aufgeführt und
keinem Stromzuge ausgesetzt ist. Dem Angriffe des Stromes werden
doch nur wenig andere Deichstellen als Schardeiche, die kein
Vorland haben, ausgesetzt seyn. Gut , diese mag man also,
wenn es nöthig ist, in ihrer ganzen Breite erhöhen und Verstärken.
Solche Deiche aber, die am Oberwal liegen, das ist ausser
dem Anfalle und der Richtung des hohen Stromes, diese wird' man
durch einen Kadeich erhöhen können : welcher aber aufs sorgfältigste
mit dem alten Deichkörper zu verbinden ist, und dessen
Dossirungen gleich mit Rasen belegt werden müssen.
Wenn nun die Leckdeiche und vorzüglich die nördlichen
oberhalb Vreeswyek zu der Sicherheit der Provinzen Utrecht
und Plolland so wesentlich beytragen; — wenn die Erfahrung
gelehrt hat: dafs der Leck schon so oft bis zu einer verderblichen
Höhe angewachsen ist, und dafs die Anschwellungen von Eisstopfungen
herrühren, so scheint es wohl bey dem holländischen
Flufsbaue sehr wichtig zu seyn: das Bett des Leckes von Fersan-
(*) Ehemals war es oben rund, wie die von Bolstra gelieferte Profilzeichnung
beweifst; jetzt ist die Krone fast horizontal. Da ihre Mitte zur
Bequemlichkeit der Fufsgänger mit Sand bestreut ward, so nennt man
das ganze Dämmchen Sandpfad. Eine solche Aufdämmung fein kleines
Dämmchen) nennt man auch in Holland Kade oder Kadyk, Wir
werden uns zuweilen der Benennung Kadeich bedienen,
I I . Band. 29.