Mittel um die Eisdämme auf der Waal zu verringern und das Bett zu
verbessern T. 27, 28 und 29.
Nachdem wir unsere Leser mit den Ursachen und bösen Folgen
der Eisdämme hinlänglich bekannt gemacht haben , so wird es nö-
thig seyn: von den Mitteln zu handeln, welche ihren Fortgang befördern
können. W ir wollen an der Stromscheidung, (der Waal
vom pannerdenschen Canal) damit beginnen, und zuförderst aus
den nymeger Anzeichnungen bemerken: dafs der Eisgang in der
Waal fast beständig früher losbricht als im pannerdenschen Canal;
aber später wie in der Obernmaas. Dieses Flusses Strom kommt
aber schneller zum hydraulischen Beharrungsstande als der Waalstrom
, er fliefst darin auch anhaltender als die W a a l; daher seine
Geschwindigkeit auch gröfser als die des Waals tronies seine ist. Auf
diese Eigenschaft beyder Flüsse werden wir noch einmahl zurück
kehren, wenn wir von der Correction der Maas, worauf die Verbesserung
der Waal in der Gegend von Bommel, wie wir bereits
gesehn haben, von wichtigem Einflüsse ist, handeln werden.
D ie allgemeine Verbesserung, der W a a l, so die Verhinderung
der Eisdämme in der Nähe der Stromscheidung, wird ohne Zweifel,
dadurch bewerkstelligt werden können, wenn man das Separationswerk
noch mehr in die Richtung der obern Stromrinne
bringt, wo alsdenn der pannerd. Canal sowohl als die W aal vermöge
der B. I. S. 56o vorgeschlagenen Verengung der Mündunge
einen schnellen Strom empfangen wird , welcher den Abgang des
Eises befördern mufs. Dieser wird aber gleich von den perpendiculairen
Werken No. iv. 1 und 11 (T. 27) ratardirt. Jeder Hy-
drotect wird so nach diese Kribben zerstört wissen wollen. Sie
sind schädliche Hindernisse und bewirken Aufstau des Stromes in
der Waalmündung. Die zwo letztem befördern die Zunahme des
obern convexen Ufers: weil sie den Strom retardiren , allerley Material
auffangen und anhägern; Diese drey Kribben werden demnach
die Wassermenge der Waal, bey einem hohen Strom, verringern,
die des Niederrheines vermehren und den Eisstrom in jenem
retardiren; ja , sie werden es dem Eise erleichtern, sich in und vor
der Waalmündung festzusetzen. Sie sind also auch, wenn man
auf die totale Verbesserung der Flüsse, und nicht allein auf das
vor dem düffelschen Waard in Abbruch liegende Ufer Rücksicht
nimmt, nachtheilig und verringern gar sehr den vortheilhaften Effect,
welchen Brünings mit der neuen Mündung des pannd. Canals
und mit dem Separationswerk, hervorzubringen wufste. Sie sind
endlich die mitwirkendeUrsache, dafs nach 1794 derWaalstromeher
zu als abgenommen hat, welches S. 2o3 erwiesen ist. DenSchutz
des düffelschen Waardes, werden aber No. 1 und 11 (sie sind von
preufsischer Seite angelegt) bewirken; denn sie haben schon jetzt
die Untiefe B gröfstenTheils erzeugt. Bis zu dieser, sollte noch die
untere (No. 11) verlängert werden. Sie werden ferner nicht allein
die Convexität des Ufers unter Claas Arends vergröfsern; sondern
auch den Abbruch vor Erlekom vermehren, indem sie den Strom
einengen und ihn senkrecht auf dieses Ufer werfen. Daher die
Zerstörung dieses Deiches, welche seit 1796 erfolgt ist; daher die
schnelle Annäherung der Stromrinne nach dieses Schartufer.
Bey Nymegen sind es die Inseln die oberhalb der Stadt liegen,
Welche die Stromrinne senkrecht auf das We rf, das so oft beschädigt
wird, anleiten, und die also auch die Ursache des jenseitigen
Anwachses abgeben. Es dürfte sonach die Enclavirung 5, womit
die Inseln zusammen gehangen sind, zu zerstören , und ein Schöpfwerk
an der obern Inselspitze aufzuführen seyn, welches in diesem
Arm 5 einen gröfsern Strom führen müfste; wo alsdann der Hauptstrom,
in seinem anfallenden Vermögen auf das Werf, etwas geschwächt
werden würde. Zu dem nähmlichen Endzweck wäre
der Sommerdamm E , der auf dem Buitenooy liegt, auf hundert
Ruthen einzukürzen. Diese Anstalten würden zugleich die Untiefe
7 unter der Knodsenburg, abflächen, indem sie die Stromrinne
der Mitte des Bettes näher bringen , zumahl wenn man die
kurzen declinanten Kribben bis zur Sandbank 8 hin, mit Fang-
kribben versähe und sie auf diese Weise fähig machte: i° - Vorland
aufzuschlicken, 2°' bey hohem Strome und Eisgänge die Vertiefung
und Reinigung des Bettes zu befördern.