Betten angemessenen mittlern Geschwindigkeit flöfse. Auch die
Untiefen und Inseln lassen es nicht zu: dafs der Ebbe - und Fluth-
strom nur mit einer solchen Geschwindigkeit fliefse, vermöge
welcher die Stoffen fortgetrieben werden können.
Indem nun die Merwede, zur Zeit als es im Leckflufs ebbt,
bey Dordrecht in ihrer Oberfläche zu niedrigsteht und die Leck selbst
hieher strömt ob sie gleich nicht von dem Rückwallendenstrom
der Neuenmaas nach Dordrecht getrieben wird: so dürfte, zur
Wiederherstellung des regelmäfsigen Abflusses der Leck in die
Neuemaas, der Wassers tand der Merwede bey Dordrecht zu erhöhen
seyn. Eine Forderung, welche für die Vermehrung der
Wassermenge- in der Merwede : mithin fü r die Abdämmung des
Altenwiels spricht. Diese fehlerhafte Circulation des Lecks in die
Nord wird noch, ausser von jenen angegebenen Ursachen , vorzüglich
durch die Beschaffenheit des Bettes der Neuenmaas (zwischen
den Mündungen des Lecks und der Yssel) hervorgebracht. i*- Es
verhindern nähmlieh die Platten 1. 2. 3.4 5. 6- (* ) das Einströmen
der Leck in ihren natürlichen Recipiënten, ( die Neuemaas)
20' wird des Lecks Einflufs in die Nord von der Richtung ihrer
Mündung mit der Neuenmaas gar sehr erleichtert.
Die Mittel zur Verbesserung dieser Stromcirculation , werden
demnach in der Beschränkung des Altenwiels , dafs ist in der Erhöhung
der Oberfläche von der Merwede bey Dordrecht; andern
Theils in der Verbesserung des Bettes vor der Leckmündung' bestehn.
W ir wollen diesen Gegenstand also weiter verfolgen.
Die Leckmündung mufs dergestalt geleitet werden: damit der Leckflufs nicht in die Nord wohl aber in
die Neuemaas , als dessen natürlich Recipiënten , ein fliefse.
Wenn der Hydrotect, wie wir gezeigt haben, genöthigt
wird , die Abflachung oder die gänzliche Wegtreibung der Platten,
welche in der Neuenmaas, zwischen den Mündungen des Lecks und
der Yssel liegen, zu bewerkstelligen , so scheint diese Mafsregel:
(*) Anfänglich waren diese Platten eine Wirkung der fehlerhaften Circulation
der Fluth und Ebbe, Jetzt sind sie aber zur mitwirkenden Ursache
geworden. So verwandelt sich fast immer, bey den Flüssen, die
Wirkung in der Ursache zu einer andern Wirkung,
die Einschränkung der Profile zu erfordern, um dem Fluth-und
Ebbestrom eine gröfsere Geschwindigkeit, dafs ist, ein gröfseres
Vermögen , womit diese Ströme auf diese schädlichen Mittelplatten
wirksam seyn können, zu geben. Zu dem Ende wäre 1 0' das
Vuilrak mit der Enclavirung v zu schliefsen und die zwo Inseln 3,
4 , vermittelst dem Werke iv zu verbinden. 2°\Von der elshouter
Spitze wäre ein Separationswerk 11. i , auf die Länge von zwey-
hundert Ruthen erst mit Sinkstücken^dann nach der Methode des
Kribbenbaues, aufzuführen und dessen Krone mitZiegelgraufs zu beschweren.
An diesem Werke käme dann noch ein sechzehn Ruthen
langer Flügel I. An der Wurzel erhielte es die Höhe des
Aussenlandes und an der Spitze die Höhe der ordinairen Fluth ,
damit es eine absolute Scheidewand zwischen dem Rückwallendenstrom
des Lecks und der Nord abgäbe; und so jenen in die
Neuemaas hineinleite. Die letztere Absicht würde durch den
Flügel sehr befördert werdemp indem er das Umlaufen des Stromes
verhinderte. Deswegen wäre er denn auch zu gleicher Höhe
mit dem Separationswerk aufzuführen. Dieses könnte aber, je
nachdem, es die W irkung zeigte , bis zu dem elshouter Deich mit
einem Erddamme verlängert werden.
Solche Vorkehrungen, werden sie nicht den Flufsstrom des
Lecks einengen ? also sein Vermögen und .das der Neuenmaas
verstärken ; werden sie nicht auch zugleich den Abflufs des Lecks
befördern; indem sie ihn in seinen natürlichen Recipiënten einleiten
? Werden sie nicht auch zugleich die Ueberschwemmungen
des Leckflusses mindern; und selbst dieses Flusses Eisstrom einen
schnellem Abzug verschaffen ? Und indem sie so den Strom des
Lecks acceleriren: so werden sie ihn hindern, seine Stoffen nicht
mehr in dem Mafse , wie es jetzt geschieht, abzusetzen. Endlich
werden diese Werke der Nord einen gröfseren Fluthstrom aus der
Neuenmaas zu weisen, da sie die vor der Mündung liegende Platte
2, vermittelst des eingeengten Stromes, fortjagen müssen.