Wenn gleich der Abflufs des Waalstromes von der Maas bey
St. Andries zu der Corregtion der \Vaal selbst gehört, indem dadurch
die schnellere und sichere Erreichung aller derjenigen Zwecke,
welche so eben nahmhaft gemacht worden sind, erlangt
werden kann, so mufs der Vorschlag, welcher diese Abschlie-
fsu n g darstellt, dennoch so lange zurückgesetzt werden, bis es die
Ordnung gebietet: von dem hydrotechnischen Zustande der Maas
zu sprechen , und zwar deswegen; weil sie mit einem Durchstiche,
welcher in der Maas angebracht werden mufs, aufs innigste zusammenhängt.
W ir bleiben also fürs erste lediglich hey der Waal
stehn.
Insofern die hervonspringende Ecke des nördlichen Waalufers
unter dem Dorfe Haaften schon an und für sich seihst, zur Vergrö-
fserung der Sandbank ƒ g beyträgt; so wäre, die vor dieses Ufer liegende
Kribbe , auszureissen. Ein gleiches Schicksal möge das
Werk k unter Zuylichem, weil es das Profil verengt, treffen. Um
das concave Ufer zwischen Brakei und Löewestein auszufüllen;
den Strom lebhafter auf die in der Waal gegen Löewestein
liegende Untiefe, welche die Geschwindigkeit redartirt, zu lenken:
würden wir von dem südlichen Ufer ab, gegen dem
Kasteei eine perpendiculaire Kribbe bis auf den höchsten Rücken
der Untiefe o legen, und so die Stromrinne in die Mitte des Bettes
zu versetzen suchen, damit des Eisstromes Geschwindigkeit beschleunigt
werde.
Oberhalb Bommel kann ein Sommerdamm angelegt werden. T. 29.
Wenn auf diese Weise das Bett regelmäfsig vertieft wäre, dann
könnte ein Sommerdamm oberhalb Bommel anfangen, da wo
das Dammstück von dem Banndeiche ahgeht beginnen und je
nachdem die A ltew a a l (oude Waal) zugeschlickt wäre, könnte er,
in gerader Linie nach der Kirche in Herwen, aufgekarrt und wieder
mit dem Banndeiche verbunden werden. Er würde dem hohem
Strome längs Bommel eine befsere Richtung geben und dessen
Geschwindigkeit, mithin sein Vermögen das Bett zu vertiefen,
verstärken; Endlich würde er dem Hauptdeiche, längs der Altenwaal
( ouden Waal) liegend, Schutz gewähren.
U. V on dem Bau an der Merwede bis zum Altenwiel. T. 3o.
Die Geschichte der künstlichen und natürlichen Veränderungen,
welche in diesem Flufsbezirke vorgegangen sind, wird deswegen
den Vorschlägen vorangehn müssen, um aus den erfolgten
Wirkungen auf die zukünftigen schliefsen zu können. W ir werden
diese Materie in zwey Theile trennen. In dem ersten wird
dieser Flufsbezirk, in Rücksicht der Deiche und der Verbesserung
des Bettes betrachtet werden; der zweyte wird sich vorzüglich
auf die Wasservertheilung bey Hardinksveld und auf den Altenwiel
beziehen.
Erstens. Die Merwede oberhalb dem Altenwiel: in Rücksicht ihres Bettes
und ihrer Deiche. T. 3o.
Hydr0technisehe Geschichte*
Aus der, von den Professoren’sGravesande und W'ittichius so
wie von dem Landmesser Cruquius i. J. 1780 gemeinschaftlich, in
zwey grofsen Blättern angefertigten Karte, wozu ein Memoire gehört,
sieht man Folgendes und das anzumerken nöthig ist. Erstens,
dersogenannte Mittelwaard 2. 3, dessen obere Spitze bey i begann,
war 1730 noch einmahl so breit wie er gegenwärtig ist: Zweytens
bey v und vn lagen zwey Untiefen, jene länglicht, diese beynahe
rund. Beyde sind mit punctirten Linien angegeben. Drittens,
oberhalb dem sogenannten Schlikdamm 6 (1697 angelegt) lag eine
kleine Insel f die auf der Karte punctirt ist. Viertens, der Clop-
penwaard, vor Werkendamm, wurde von der punctirten Linie
d e b hegränzt. Fünftens, der werkendammsche Hafen, welcher
gegenwärtig bey b liegt, hatte 1730 sein Bett in der punctirten
Richtung ß. Sechtens, die hohen verderblichen Ueberschwem-
mungen,' welche von 1 552 bis 1729, den Alblasserwaard heimgesucht
hauten , waren die Veranlassung gewesen, dafs man Statt
des wolfferschen Seedeiches, welcher gleich unter Gorkum von
P nach G lag, und der 1 663 seinen letzten Ruin erfuhr, (S. 98),
//. Band. 3i.