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gen vollendet seyn werden; so geht doch so viel aus diesen Tabellen
undaus jenen (B. I. S. 365 u. 38o) angeführten Resultaten,wie
gesagt, hervor; dafs dem Niederrhein, bey einem mittlern und niedrigen
Wasserstande, noch eine gröfsere Wassermenge zugeführt
werden dürfe; dafs aber die Waal,bey hohem offnem Strom, noch
mehr Wasser ableiten könne, ohne Gefahr für ihre Deiche. Und
diese Resultate sprächen also gleich jenen, auf S. i 93 angeführten,
für die (B. I. S. 56o) vorgeschlagene Verlängerung des Separati-
onswerkes. Noch mehr aber als diese meine Demonstrationen
sprechen dafür des Präsidenten Brünings Worte in einem Briefe an
mich unterm i8*en Juny 1798. Es sey mir erlaubt, sie hier anzuführen.
«Ihr Project zur Verbesserung des Flufsbezirkes (B. I.
S. 56o) zwischen dem bylandschen und pannerdenschen Canal
stimmt vollkommen mit meiner Idee überein. Sie wissen: dafs das
Separationswerk, nach meinem Vorschläge, vor einigen Jahren
(B. I.S . 502) fünfzig Ruthen verlängert wurde, und nichts konnte
mich zurückhalten,eine weitere Verlängerung vorzuschlagen ,
als die grofsen Kosten und die Opposition von Gelderscher Seite. »
Diese hat nun aufgehört, und sonach wird der allgemeine Friede
ja auch diese Verlängerung gewähren.
I I "■ Von dem Unterschiede der Neigung der Oberfläche des Niederrheins
und der Waal. T. 28.
WGe wichtig die Kenntnifs von der Neigung der Flüsse so
wohl in theoretischer, als practischer Hinsicht ist, haben wir
an mehreren Orten zu zeigen gesucht B. I. S. 88. 431. Wenn
man nun in Erwägung zieht: dafs der Strom, aufser bey seinem
hydraulischen Beharrungsstande, immer steigt und fällt (B. I. S. 420);
so wird es einleuchtend: dafs man dessen wahre Neigung nicht
anders, als bey diesem Zustande erfahren könne. Da man aber
während demselben das Nivellement nicht allemahl bewerkstelligen
kann; so müssen Zeichen längs dem Flusse gesetzt werden,
welche die Wasserhöhen bey einem Beharrungss tande bemerkbar
machen. Hat man diese, so ist es leicht, jegliches Nivellement
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auf den Beharrungszustand zu reduciren. In diesem Betracht
wurde den Landmessern W.Beyerink und Conrad, unterm 14 ten
Jenner 1793, der Auftrag ertheilt: einen Plan einzureichen, wonach
die neuen Pegel an dem Rhein, der Waal, so wie an der
Gelderschen Yssel gesetzt werden könnten (m). Sie setzten während
des Beharrungss tan des am 22, 23 und 24sten May des nähm-
lichen Jahres Merkzeichen aufser an denen Orten, welche bereits
B. I. S. 386 angegeben sind, noch eines bey dem Dorfe Lathum
an der Yssel. Folgende Pegel sollten, ihrer Meynung nach, errichtet
werden. Einer am Oberspyck (T. XIII). Dieser sollte
dem Emmricher gleich, und also bey dem am 22ten May eingetretenen
Beharrungsstand 8 Fufs 1 Zoll zeigen. Zweyhundert fünfzig
Ruthen oberhalb dem Separationspuncte der Flüsse Waal und
Rhein sollte wieder einer mit dem Emmricher und dem am Spyck
(am 22ten May) gleich zeigen. Ein Pegel sollte auf der Waal
an dem Gentschen Kommerdyk (T. 27.) 2600 Ruthen unter dem
Separationspuncte kommen. Auf dem Niederrhein einer, welcher
mit dem vorigen fast in gleicher Entfernung von dem Separationspuncte,
2425 Ruthen, bey Geldersee Oort stehn sollte. 5°- Der
Peg. zu Nymegen steht 44^0 Ruthen und 6°' der bey Arnheim 4270
(*) Ruthen von dem Separationspuncte. Jerner zeigte, am 22ten
May 1793, neun Fufs 6Zoll; dieser 7 Fufs 2 Zoll ( B. I. S. 422.).
Nach diesen beyden Pegeln sollten noch andere auf der Waal:
bey Doodewaard an dem Snor, bey Tiel und Bommel; auf dem
Niederrhein und Leck : an dem Eck, an der wielschen Fähre und
bey Cuulenburg regulirt werden. Endlich sollten auf der gel-
dernschen Yssel bey dem Dorfe Lathum und Doesburg Pegel gesetzt
werden , welche bey der Wasserhöhe am 22ten May 4 Fufs
7 Zoll zeigten. An jeglichem Pegel sollte denn, an jedem Tage
des Morgens, um 8 Uhr, die Wasserhöhe wahrgenommen werden.
Wir wünschen die Ausführung dieses Vorschlags.
(m) Verzaamelingen etc, II. Deel p, 3 1 g.
(*) Diefs sind die wahren Entfernungen, nach der Stromrinne der Flüsse
gemessen.