Alle diese zur Verbesserung und Vertiefung der Buitenzaan
dienenden Werke würden ungefähr (denn die Kosten der Ausbaggerung
können, ohne vorher angestellte Versuche, nicht wohl
genau in Anschlag gebracht werden) eine Summe von 88000 f£.
kosten.
So wie es von der einen Seite gewifs ist, dafs die Abnahme des
oostzaandammer Aufsendeichslandes eine Veruntiefung des Fahrwassers
in dem Y e (woran in Rücksicht der innländischen Schiffahrt
so sehr viel gelegen ist) zur Folge hat; eben so gewifs ist es
an der andern Seite, dafs diese Veruntiefung des Fahrwassers vollends
arg werden mufs, wenn das Eiland Jan Rebellenwaard
noch länger sich selbst überlassen bleibt. Dieses Eiland, das im
Jahr 1700, niedriges Riethland war, dessen Länge von Norden
bis zum Süden ungefähr 285 Ruthen, und dessen Breite in der
Mitte nur sechs Ruthen betrug, ist jetzt an zwey Plätzen durchge-
spühlt, so dafs es nunmehr drey einzelne Stücke sind, von denen
das nördlichste zuverlässig eben so, wie das Eiland in dem Barnde-
gatten Meir, in kurzer Zeit ganz wegspühlen wird, welches noth-
wendig eine höchst nachtheilige Veruntiefung des Fahrwassers daselbst
zur Folge haben mufs; indem alsdann der W eg zur Passage
des Wassers weiter, und also die Geschwindigkeit desselben noch
mehr vermindert wird , als schon bisher durch die Durchbrüche
des Eilandes geschehen ist. Die Erhaltung der Schiffahrt im Allgemeinen
und die gute Beschaffenheit der Mündung der Buitenzaan
insbesondere erfordern hier also eine baldige Verbesserung,
welche darin bestehen würde, dafs die von einander getrennten
Stücke des Jan Rebellenwaard an einander gehäpgt, und also ein
hinlänglich starker Faschinendamm von dem nördlichsten Stücke
desselben bis zu dem Norderpuncte des Eilandes Horn gelegt, und
dieser Punct gegen Abbruch hinlänglich gesichert werde. Hierdurch
würde nicht blofs die Tiefe des Fahrwassers im Ye erhalten,
sondern auch zugleich die Mündung der Buitenzaan sehr
verbessert werden. *
I I0' Von dem Y S t r om: in Rücksicht V seiner Deiche und
der Sicherung der Stadt Amsterdam gegen Sturmßuthen. 2 '
der Entwässerung von ISord.hollcuid, Rheinland und Amstel-
land.
i°. a) Des Herausgebers kurze Untersuchungen: ob der Slaap er deich fü r Amsterdam
und den Y Deichen ( * ) von Nutzen sey. T. 41.
Betrachtet man auf der Beelsnyderschen Karte v. J. 1 5y 5 die
Gegendendes Wykermeers, so sieht man: dafs dieses Meer, welches
der innere Busentheil des Ye’s ist, mit einem Deich umgeben
war, der auch von Spaarndam ablief und sich an die Höhe bey
Velsen anschlofs. Amsterdam welches öfters von Sturmfluthen
heimgesücht wurde suchte die Oberfläche des Y e s , bey solchen
gefährlichen Zeiten , zu einer unschädlichen Höhe zu erhalten.
Der damahlige Zustand der Hydrotechnik, bey welchem keines-
wegeS auf die Natur der strömenden Gewässer gesehn wurde,
schien einen Ueberlafs, worüber eine ansehnliche Wassermenge
ablaufen konnte, anzurathen. Es ward demnach ein solcher zwischen
Spaarndam undSandpoort, zu einer Höhe von 52 Zoll am-
sterdammer Pegel,- vorgeschlagen. Dieses Project erhielt in Amsterdam
einen solchen Beyfall, dafs man nicht nur glaubte: der
Ueberlafs werde diese Stadt für hohe Sturmfluthen schützen, sondern
das Y werde die Höhe von 5 2 Zoll amsterdammer Pegel — in
Zukunft nur wenig übersteigen können. Ja , was noch mehr ist:
man hegte die Hofnung, durch ihn die Oberfläche des Ye’s in seiner
Fluthmündung ( am Y oort) zu erniedrigen und also vor dem
Deiche zwischen Amsterdam und Muyden selbst einen niedrigen
Fluthstand hervorzubringen. Kurz, es ward dieser Ueberlafsdeich
wirklich auf eine Länge von 58o Ruthen im Jahr 16 12 angelegt
und dessen Höhe im Jahr 1659 zu 5z Zoll amsterdammer Pegel bestimmt.
Er erhielt den Nahmen Slaaper, unter dem er in Hol-
( * ) Sie werden zwischen Amsterdam und Spaarndam auf 120 Zoll am-
sterd. Pegel gebracht, und es wird an diesem wichtigen Vorhaben
unter der speciellen Aufsicht des Adj. Aufsehers von Rheinland , Herrn
Conrad, sehr fleifsig und vortrefiich, gearbeitet.