schützen, zumahl wenn der rechtseitige Flügel der Laage abgekürzt
würde, also da weniger Schiffe stationirten. Ist dann die Schlickplatte
abgelauffen; so w ir^ d ie Richtung des Ebbestromes, aus
dem westlichen Y kommend*und vor Volewyek vorbeyströmend,
eine zur Austiefung des Ye’s vortheilhafte Richtung erhalten und
durch die Fluthmündung in einer geraderen Direction ausströmen
; also an Geschwindigkeit gewinnen. Auch wird die
Spühlung der Gragten dadurch verbessert werden, weil das aus
den Auslafsschleufsen fliefsende Wasser und also auch die Stoffen
Von den Vorebben, deren Geschwindigkeit verstärkt wird,
stromwärts geführet werden; also dieses ausströmende Grag-
tenwasser einen schnellem Abflufs erhalten mufs. Wird das
Werk A E F dem Waterlandschen Deiche nicht bey Sturmflu-
then einen Schutz gewähren? wird es nicht verhindern, dafs
während einer Sturmfluth in die, durch ihn beengte,' Fluthmündung
keine solche grofse Wassermenge einströmet als ge gewärtig?
Beachtet man ferner die künftige Stromrichtung von der
Fluthmündung des Yes in dem Y oort, in Rücksicht des Pam-
pus: so scheint die Beengung dieser Mündung selbst für den
Pampus vortheilhaft zu seyn , weil sie den Ebbestrom in ihn direc-
ter hineinleitet. Der Pampus dürfte indessen noch in nautischer
Hinsicht vermittelst einem Werke L M N verbessert, dafs ist,
vertieft werden können; ein Werk das den Strom einschränken,
mithin die Tiefe vermehren würde.
Sollten indessen alle die vorne entworfenen Werke auch nach
einigen Jahren dem Zwecke entsprechen, so dürfte es dennoch
nöthig seyn: in der ersten Zeit die Baggermaschinen fort zugebrauchen
, um nicht nur die Oeffnungen wo die Wasserbäume liegen
tief zu erhalten, sondern um es selbst dem Strom, mittelst den
ausgebaggerten Rinnen, zu erleich tern, dafs er sein Bett vertiefe.
Die Seichtigkeit des Pampus hat Wasserschiffe nöthig gemacht.
Wer in der 41 Kupfertafel in dem Pampus nur eine Tiefe von
12 Fufs angedeutet findet und esweifs, dafs die grofsen Kriegsschiffe,
bey Amsterdam liegend, ohne alle Takelage 14 bis 16 Fufs
tief gehn, der würde die Richtigkeit von der angegebenen Tiefe
bezweifeln müssen, wenn er nicht wüfste: dafs die grofsen Schiffe
durch Wasserschiffe, genannt Kamele, flott erhalten werden.
Ein Kamel ist wie der Rumpf eines halben platten Schiffes so ge-
bauet, dafs seine innere Seite concav nach dem Bauch des Schiffes
, welches über die Untiefen getragen werden soll abgerundet
ist, so dafs zwey Kamele das Schiff in ihrer Mitte nehmen können.
Sie werden alsdann nach Mafsgabe der Gröfse des zu transporti-
renden Schiffes.mit Wasser durch Trichter, im Boden hineingehend
die mit kupfernen Stöpseln versehnsind, angefüllt und in
jeglichem Kamel ist ein Mafsstab befestigt nach welchem man sich
bey der Füllung, wie gesagt nach der Gröfse des Schiffes, richtet.
Alsdann werden die zwo Kamele an das Schiff vermittelst Taue
befestigt und nun werden sie durch eine Anzahl von Pumpen (die
mittelmäfsigen haben 38 Stück) geleert, so wie die geleerten
Kamele empor steigen, geht das Schiff mit in die Höhe. Solche
Kamele haben die Holländer von verschiedener Gröfse. Als ich
,im August 1798 in Amsterdam war, wurde ein grofses neues
Kriegschiff, zwischen zwey neuen Kamelen gröfster Gattung,
nach dem Eylande Urk transportirt von wo an das Fahrwasser
bis zum Marsdiep hinreichende Tiefe hat.
V l°‘ Ueber die Verbesserung der Fahrbarkeit des Innern-oder
Westlichen - Y Stromes. T. 4 1 -
Die Academie der Wissenschaften zu Haarlem, welche mit
patriotischem Eyfer den hydrotechnischen Zustand des Vaterlandes
beherzigt, gab eine Preifsfrage auf: 1 0’ ob auch bey Ebbe-
und Fluthströmen in den engsten Profilen die gröfsten Tiefen statt
finden müfsten etc. und 2°' ob die Fahrbarkeit des Ye's zwischen
Amsterdam und Spaarndam durch eine regelmäfsige Beengung verbessert
werden könnte? Diese Preifsfrage hat Brünings in dem
X X IV Tbeil der Abhandlungen der Gesellschaft beantwort. Es
wird also wohl ohne Zweifel hier das Zweckmäfsigte seyn: dafs