1792 ober und unter demselben festsetzte, während der lebhafteste
Eisgang im Strome selbst Statt fand. Ein anmerkenswerthes
Ereignifs, das, bey ähnlichem Local — wo ein einziges Werk
den gröfsten Theil des concaven Ufers ausfüllt, alle Aufmerksamkeit
verdient.
Neuester Zustand dieses Flufsbezirkes; Vorschläge zu dessen Correction (*).
Die Stromkarte des Niederrheins und der Yssel in T. X V lehret
den Zustand des Bettes ziemlich detaillirt kennen. Die Tiefen
und alle Sandbänke sind darin, die erstem auf 3 Fufs 4 Zoll arnh.
Pegel im Oct. 1797 gepeilt; angemerkt. Sie zeigt uns, zwey wesentliche
Mängel in dem Bette. Der eine besteht in der Sandbank
vor dem convexen Ufer des Loowaardes, auf 3 Fufs arnh. Pegel
liegend. Der andere, in den zwo Sandbänken h und a a, dem
Retranchement Gelderse Oort gegenüber. W^ir kommen nunmehr
auf die CorrectionsVorschläge. Ein holländischer Stromkundiger
hat diesen fehlerhaften Zustand des Bettes, mittelst den am
linkseitigen Ufer, mit Nö. 10. 1 1 . 12. i 3. 14. i 5. 16. und denen
am rechtseitigen mit No. 9. 8. 7. 6. 5. 4. 3. 2. 1 , bezeichneten per-
pendiculairen Kribben, verbessern wollen. Dieses Project werde
jetzt näher beleuchtet. So zweckmäfsig die Verrückung des linkseitigen
Ufers, in den Flufs hinein, durch Kunstmittel, auch ist,
um die Profile des Bettes zu schmälern , damit der Strom eine grö-
fsere Gewalt auf die Untiefe h ausüben und sie fortreifsen möge;
andern Theils, die Stromrinne directer auf den Separationspunct
der Flüsse zu leiten ; so scheinen doch die projectirten Werke No.
14 und 16 überflüfsig, und die in No. 1 2 und 1 3 zu lang, zu seyn.
Denn, um den Angrif des Stromes auf die Untiefe h wirksam zu
machen, mufs der Strom ihre beyden Seiten angreiffen können.
Diefs wird ohne Zweifel geschehen, wenn No. 1 1 und i 3 mit
Flügel versehen und so dem Strome eine regelmäfsige Leitung gegeben
, wenn endlich der Widerstrom , den die perpendicul. Flufs-
W'erke so gerne bilden, vermieden wird. No. 12 wäre deswegen
kürzer, als es in jenem Project festgesetzt wurde, zu machen, da-
(* ) Alle von mir projectirten Werke- sind auf T. XV roth illuminirt.
mit die Untiefe h einen gröfseren Strom empfange. Da zwischen
i 3 und i 5 eine Sandbank liegt; sich dort ein convexes Ufer befindet
und die Entfernung von dem Flügel des Werkes i 3 an bis
zu No. i 5 nur 100 Ruthen beträgt: so dürfte No. 14 vollkommen
erspart werden können. Wenn nun gleich , auf der linken Seite,
für den Angrif der Untiefe gesorgt ist; so mufs doch auch, am
rechtseitigen Ufer, zum nähmlichen Zweck gewirkt werden. Ein
solcher Bau, der diesem entsprechen soll, dürfte in einem perpendiculairen
Werke 6; in der Verlängerung der declinanten Kribbe,
die gleich oberhalb dem Retranchement liegt, und in einer
Fangkribbe an dieser Verlängerung; ferner in den Fangkribben
A und J3; endlich aus dem Doppelwerke C bestehn müssen. Diese
Bauwerke werden den Strom abweisen, ihn der Untiefe h näher
bringen; Sie und die gegenüber liegenden Werke werden die
Geschwindigkeit desStromes, indem sie ihn einengen, vermehren.
So müssen sie also, wenn sie Vorland erzeugen, die Gefahr von
dem Ufer und vom Deiche entfernen. Sie werden endlich die Trennung
der Stromrinnen, dem Scheitelpunct der Flüsse näher bringen
oder doch in der Richtung des Separationswerkes dieDirection
der üngetheilten Stromrinne selbst Versetzen. B. I. S. 544-
Die schädliche Sandbank Vor Loowaard hat man, vermittelst
der Kribben a, b, c, d, xv unde, abzuflächen gesucht. Da diese
Werke aber eine Menge W’lderströme und also kein Vorland
erzeugen, ferner den Strom nicht kräftig genug hinauswerfen,
weil sie dessen Lauf retardiren; so konnten sie diesem Zwecke nicht
entsprechen. Die Widerströme zu vernichten, Vorland zu gewinnen,
und auf die Sandbank einen gröfseren Strom und Eisgang
zu leiten, diefs dürften die, a u fT .X V . mit rother Farbe angezeigten
Fangkribben und ein perpendiculaires Werk No. 10. bewirken.
Wenn man ferner erwägt: dafs die perpendiculaire
Kribbe No. 6, in Gemeinschaft mit dem Doppelwerke gegen
No. 5, das von der Loowaardschen Bank abgelaufene Material
aulfangen wird; dafs vor dem Ossermannswaard schon eine Sand-
II. Sand, 28.