
 
        
         
		Perpendiculaire 
 Geschwindigkeit  
 in  der  
 Oberfläche 
 Mittlere  Geschwindigkeit 
 nach  der  
 Erfahrung 
 nach  Buats  
 Formel  ( *) 
 nach  Eytel-  
 weins  Formel 
 Zoll. •Zoll. Zoll. Zoll. 
 2l 38,27 '37,27 33,95 36,43 46,87 4749 4 1 ,58 43,96 
 3 52,75 4^65 45,52 49,69 
 4 46,87 46,88 4 1,58 44,48 5 48,40 46,15 42,35 45,78 
 6 48,40 48,44 43,33 46,08 
 7 50,62 5o,55 43,46 48,39 
 8 50,62 49,85 44,83 48,39 
 9 50,62 48,80 41,32 48,19 10 51,46 49,54 44,86 48,47 11 55,45 52,71 46,75 5 i,4'o 
 1 2 59,28 55,77 47,79 54,66 
 i 3 58,66 61, g3 52,76 54,08 
 i 4 55,45 56, o5 44,84 50,57 
 L----------- — — ----------- 
 Da  die  Geschwindigkeiten  einer  Perpendiculaire  überhaupt  
 nicht  so  gar  sehr  von  einander  abweichen ,  so  sieht  man  wohl  
 ein,  dafs  diese  beyden  Formeln  auch  in  ihren  Resultaten  nicht  
 sehr  von  der Wahrheit  abweichen  können ;  zugleich  aber  sieht  
 man  doch  auch ,  dafs  man  noch  weniger  fehlen  würde ,  wenn  
 man  unmittelbar  die  Geschwindigkeit  an  der  Oberfläche  für  die  
 mittlere  Geschwindigkeit  annähme.  Dafs  aber  überhaupt  die  Geschwindigkeit, 
   wahrscheinlich  wegen  der  Adhäsion der  Luft  und  
 des Wassers,  nicht immer  von  oben  nach  unten  abnehmend  ist,  
 zeigen  gleichfalls  die  von  Brünings  im  ersten  Bande  von  S.  352  
 bis  377  mitgetheilten  Messungen,’  indem  die  gröfste  Geschwindigkeit, 
   fast  immer  einige  Fufs  unter  der  Oberfläche  Statt  hat,  
 und  von  d a ,  sowohl  aufwärts  als  unterwärts  abnimmt. 
 (*) Wir  haben  hierbey  die  Geschwindigkeit  am  Boden  so  genommen,'  
 wie  sie  die  Messung  gegeben  hat,  und  demnach  aus  der  untersten  
 und  obersten  Geschwindigkeit  das  arithmetische  Mittel  genommen. 
 Herrn  Hennerts  Theorie. 
 Auf  diese  letzte  Bemerkung  beruhet  die von  dem  Herrn  Professor  
 H an e rt  (y)  gelehrte  Methode,  die  mittlere  Geschwindigkeit  
 einer Perpendiculaire  zu  berechnen  ;  indem er  annimmt,  dafs  
 die  Geschwindigkeit.,  wenn  sie  durch  nichts  gestört  würde,  von  
 oben  nach  unten  nach  einer  Parabel zunehmen würde,  deren Parameter  
 und  Scheitelpunct  durch  zwey  dazu  auf  verschiedenen  
 Tiefen  in  einer  Perpendiculaire  angestellten  Messung  bestimmt  
 werden  müfsten.  WTnn  aber  die  Geschwindigkeiten  nicht  bis  
 auf  den  Boden  zunehmend  bleiben,  sondern vielmehr abnehmend  
 werden ,  so  rühre  diefs  von  den  Hindernissen  her,  die  das  unterste  
 Wasser  von  dem  Boden  leide.  We il  nun  die  unterste  
 Schichte Wasser  verzögert  wird ,  so mufs  dieselbe  ,  wegen  der  
 Cohäsion  des Wassers  ihre Verzögerung  der  ersten  nächsten  und  
 obern,  und  diese  der  zweyten  und  so  fort mittheilen;  diese  Mittheilung  
 der  Retardation  mufs  vom  Boden  bis  zur  Oberfläche,  
 oder  vielmehr  bis  zu  einer  gewissen  Höhe ,  wo  sie  physice  unbeträchtlich  
 ist,  abnehmend  seyn  (*).  Diese  Verminderung  der  
 Geschwindigkeit  erfolgt,  nach  Herrn  Hennert,  nach  einer  arithmetischen  
 Progression  der  VFasserhöhen. 
 Es  sey  N V   (F.  18.  T.  18.)  die  Oberfläche  des  Wassers;  
 N B   die  Tiefe.  Die  Linien  N O;  PM  bezeichnen  die  Geschwindigkeiten  
 in  N  und  P;  und  sind  also  die  Ordinaten  einer  Parabel  
 AOM  D ,  deren Parameter =   p ,  und  deren  Scheitelpunct  in  
 A  ist.  Es  ist  demnach  N 0 2 =   A N   . p,  und  PM 2  =   A P .  p; 
 p  M 2  __  N  O 2 folglich  PM 2  —  N O 2  =   N P   .  P   ,  und  P   =   N p   — , 
 wodurch  p  in  bekannte  Gröfsen  ausgedrückt,  und  die Höhe  des 
 N O2 
 Scheitelpunctes  A  über  N  bestimmt  ist,  indem  A N   =  —-—  = 
 O )  Archiv  der  reinen  und  angewandten  Mathematik,  herausgegeben  von  
 Hindenburg ,  im  ersten  und  zweyten  Hafte  1794. 
 (*)  B.  I.  S.  426.