den jetzigen Deich I H aufgeführt hatte. Siebentens, aufser dem
Schlikdamm 6 ist noch eineKribbe 7 gelegt und derCloppenwaard
abgegraben worden. Alles geschah, damit der Strom mehr vor
dem Altenwiel vorüber als hinein geleitet wurde. In neuern Zeiten
ist unter Woudrichem die KribbeNo. 2 aufgeführt, um das
concave Ufer mit Vorland auszufüllen (*). Dieser Zweck ist auch
gröfstentheils mit der angehägerten Insel in, erfüllt. Das W erk
erhielt die starke Krone, von 24 Fufs breit, welche, so wie die
Dossirungen mit Steingrufs und Ballaststeinen bedekt ist. Eine
Construction die zu Bauwerken, welche frey in den Strom
hinein liegen in solchen Flüssen wo man nicht groben Grand,
findet Nachahmung verdient; insbesondere wenn die W erke dem
Angrif des Eises und eines schnellen Stromes ausgesetzt sind.
Die Sandbank ih fortzujagen, sollte 1777 die Kribbe I an dem
Einflufs der Maas, auf hundert Ruthen verlängert werden. Ohne
Zweifel würde diese Verlängerung dem Zwecke entsprochen
haben. Jetzt ist vor der Spitze 3 des Mittelwaardes wo ein Bauwerk
hingelegt ist, um diese Spitze zu führen, eine tiefe Stromrinne
erzeugt worden, weil das Bauwerk, bey der Stromspaltung, einen
bestimmten Widerstand leistete und des Stromes Geschwindigkeit
vermehrte. Weiter Stromwärts hat sich aber eine neue
Sandbank e angelegt. Zehntens. Ehemals hieng dieser Mittel-
waard mit dem Ufer vor Gorckum zusammen, und es ist der jenseitige
Stromarm nur ein erweiterter Canal der einen Hafen abgeben
sollte. Der Projecteur dieses Durchstiches ist auch von seinen
Mitbürgern mit einer Grabschrift beehrt worden (er). Wenn
man nicht einseitig sein Augenmerk auf Gorckums Nutzen allein
(* ) Folgende Karten besitze ich noch von diesem Flufsbezirk. 1.) Plan van
een Geedelte der Rivier de Waal, de Maas, en Merwede, omtrent
het Fort. Loeweste'in etc. 1777 door van Stralen, 5.) Kaart van de
Rivier de Merwede by en omtrent Hardinksveld etc. door Goekoop
1774-
(x) Aanmerkingen over den tegenwordigen siegten Toestandt van de Rivier
de Merwede door Cruquius p. 4.
richtet; sondern auf den ganzen Flufsbezirk, so zeigt es sich gar
bald: dafs dieser Durchstich einen nachtheiligen Einflufs gehabt
hat. Diese Stromspaltung schwächt das Vermögen (die Geschwindigkeit)
des Stromes indem sie einen Aufstau in der Nei-
eune hervorbringt. Sie erweitert das Bett weil sie den Strom zer-
theilt, kurz, sie ist die vorzüglichste Veranlafsung der Versandungen,
welche sich hier gelagert haben; aber auch zu den Deichbrüchen
bey Gorkum ist sie eine mitwirkende Ursache gewesen (y)
Dafs die Bauwerke 1. 2. 3. 4- die in neuern Zeiten angelegt sind,
sehr zur Vertiefung des Betttes beygetragen haben, des zeugen
die Tiefenmessungen, welche nach alle den fein gezogenen Querlinien
z. B. von 1 nach 11, von 2 nach 2 u. s. w. verrichtet sind.
Insbesondere wird diese Wirkung sichtbar wenn man die jetzigen
Tiefen mit den auf der Cruquiuschen Karte bezeichnten vergleicht.
Alle diese Tiefenmessungen würden wir tabellarisch mittheilen,
wenn sie nicht zu viel Raum einnähmen; deswegen begnügen wir
uns hier, die Resultate davon, nähmlich: die erfolgte Vertiefung
des Bettes angezeigt zu-haben. Da wo aber diese Bauwerke nicht
mehr wirksam seyn konnten (dafs ist gleich unterhalb Gorckum)
hat sich das Bett sehr erhöhet. Eilftens. So entstand z. B. seit
1730 die beträchtliche Insel v i; und demohngeachtet; ist das Bett
in den Profilen 5. v. vi von 3o. 20. 10. i 5‘ zu 12. 9. 65. 14.
Fufs erhöhet worden. Nur allein in der Nähe des Ufers vi hat
die Tiefe von 18 zu 26 Fufs zugenommen. Ein Beweis: dafs die-
Wassermenge des Gorckumer Armes sich beträchtlich vermehrt
habe. Indem dessen Strom nun so rechts der Insel vi fliefst, trägt
er wesentlich dazu bey: dafs die Merwede sich noch gemächlicher
durch den Altenwiel entlasten kann. W ir wagen also folgende
Vorschläge,
Entwurf der Correetionsmittel. T. 3o.
Den Afterstrom vor Gorckum und zugleich jenen an der rechten
Seite der Insel vi zu schwächen; um den Hauptstrom zu verstärken,
damit er die Untiefe eh fortschaffen könne; und die
(y ) Aanmerkingen door Cruquius. pag. s.