Nieuwegat abziehn , wenn die Vorfluth noch in das Landsdiep
und Schulpengat'einströmt, weil diese die Fluth, von Südwesten
kommend, einschlürfen, durch jenes aber das W asser mit dem
Zuge der Fluth ausfliefst ( r ) ; das Schulpengat und Landsdiep
möchte ich also die Fluth - Stromrinnen und das Nieuwegat die
Ebbe-Stromrinne nennen. Diese verschiedenen Stromrichtungen
müssen sonach eine Retardation im Maarsdjep — vorzüglich da
wo der Norder- undSüderhaxs liegen — hervorbringen; deswegen
ist auch eher deren Zu- als Abnahme zu erwarten. Für die südwestliche
Küste des Eilandes Texel ist diese zwiefache Strömung auch
vortheilhaft: da die Nachebben der Mündung des Maarsdiep, die
durch das Nieuwegat abfliefsen, den Anfall der durch das Landsdiep
einziehenden Fluth auf diese Insel schwächen ; daher ist denn
diese Circulation der Ströme auch selbst für die. heldersche Küste
vortheilhaft. Und noch Vortheilbafter würde sie dafür seyn ,
wenn sie nicht zugleich einen Widerstrom längs derselben hervorbrächte,
den ich selbst wahrgenommen habe; Eben so retardiren
auch die verschiedenen Platten den vollen Fluthstrom, indem sie
dessen Volumen schwächen. Sie selbst zeugen aber auch von einem
schwachen Fluthstrome.
Beginnt nun die Ebbe aus dem Maarsdiep hinaus zu strömen,
so schlürft doch das Nordergat den Ebbestrom der Nordsee ein,
und so laufen dann in dieser Stromrinne die Wassermassen gegen
einander. Da nun das Meer stärker auf dieses Gat wirkt als die
Masse des ebbenden Maarsdieps: so läuft das Wässer aus der See
hinein, wenn es aus dem Schulpengat und Landsdiep bereits i |
Stunde ausgelaufen ist; daher ist denn die Vorebbe vorzüglich
der westlichen und die volle Fluth der nördlichen Seite von der
helderschen Küste gefährlich; der Angriff auf ihr wird noch
gar sehr von der Platte E , genannt de Laan, und von der Horsplatte
verstärkt, indem sie die Tiefen vor dem Helder vergrö-
fsern; ja , diese Tiefe ist auf eine sehr beunruhigende Weise dem
Ufer immer näher gekommen. Erwägt man nun die Abnahme
(r ) Verhandelingen door de Holl. M. der W. XXIII. D, p. i3.
dieses Ufers und die grofse Tiefe längs demselben, die bey 100
Fufs beträgt; beachtet man ferner die Ufer in Rücksicht der Rhede
und der Einfahrten und überdem noch, dafs man die Mündung
nicht gröfser werden lassen darf, damit die Südersee bey Sturmwinden
nicht zu einer für die Deiche nachtheiligen Wasserhöhe
emporsteige; so ist es nicht mehr räthselhaft , weswegen die
Holländer an dieses Ufer mit so vieler Sorgfalt Bauwerke aufführen.
Hydrotechnische Darstellung der Uferbauwerte am Maarsdiep, nebst einigen Vorschlägen. T. 4?.
Diese S e eu fe rb auw e rk e bestehn l 0' in dem Z u yd e rh o o fd , das
m it e inem Plolzb au an fän g t u n d d an n ein B u s c h -S t e in b a u b i ld e t ;
dieser leztere ist 1 7 7 4 an g e le g t , v ie lle ich t ist es h ie r der erste B a u
nach dieser M e th o d e ! 20- A u f die n ähm lich e W e i s e ist auch das
M id d e lh o o fd con struirt. 3°' Das K y c k d u y n s h o o fd ist v o n der
W u r z e l ab ein B u s c h - S t e in w e r k , der vo rd e re T h e i l , dessen L ä n g
t e tw a 5 o R u th e n b e träg t (n a ch 1 7 7 4 g em a ch t) besteht aus ein
em K i s tw e rk w o r in g ro fse Steine g e le gt s in d , das aber b e y h e ftigen
S eestürmen öfters leidet. B e y de r F lu th v e ru r sa ch t diefs
H ö f t zw is ch en A u n d C einen den k le in en H ö fte rn tv u n d v sehr
na ch th e ilig en W id e r s t rom , de r v o n e inem W e r k e in B zerstört
w e rd e n k önnte . Dieses P r o je c t - H ö f t B w ü r d e n ich t n u r den
W id e r s t rom aufheben , son d e rn a u c h , g em e in scha ftlich m it
d em Noorderhoofd-, des Flu th s trom e s A n g r if f s chw ä ch en . Z u
demselben kön n ten die Steine v o n den k le in en W e r k e n tv u n d
v g en om m en w e rd e n , w e i l diese en tb eh rlich g em a ch t w ü rd e n .
F ü g t e m an alsd ann no ch an die n ö rd lich e Seite des Höftes v u einen
F lü g e l , dessen R ic h tu n g a u f die Spitze des K a a p h o o fd s g ien g e ,
de r e tw a 25 R u th e n la n g w ä r e : so w ü rd e selbst das K a a p h o o fd
v o n dem F lu th s trom b e y w e item n ich t m eh r so v ie l als je tz t zu le iden
haben. G ew ifs w ü rd e a u f diese "Weise de r S t ra n d sehr v e r bessert
w e rd e n , zum ah l da sch on zu dessen E r h ö h u n g u n d E r w
e it e ru n g die bestehenden W e r k e so v ie l b e yg etragen haben.
Solche glückliche Wirkung darf man sich aber vor dem Ufer
längs dem Helder nicht versprechen, denn da liegt der Strom und