und Schieland stand es 35 \ Fufs. Noch im Oct. desselben Jahres
stand es 12 J Fufs über den Amsterdammer Pegel. Wäre dieser
fürchterliche Deichbruch erfolgt, so würden die ausgetrockneten
Ländereyen wieder in V'eenplassen verwandelt, und
schwerlich jemahls wieder hergestellt worden seyn.
1753. Im December dieses Jahres entstanden sechs Einbrüche
in dem Ossenwaardschen Deich, wodurch so viel Wasser
nach dem Nieder-Rhein und Leck geführt wurde, dafs daraus
die gröfste Gefahr für alle anliegende Ländereyen entstand, dafs
aber wirklich mehrere Durchbrüche dadurch erzeugt wären, haben
wir nirgends gefunden, da der Leck durch den bey Groes-
sen erfolgte Deichbruch wieder Erleichterung erhielt.
1754. Entstanden zwey Deichbrüche zwischen Westervoort
und Emrich, wodurch ein Theil der Grafschaft Zutphen und
die Provinz ,Ober-Yssel unterlief (e). .
1755. Den loten März erfolgte'in dem Polder Mersch, bey
Rhenen, ein Deichbruch, der durch Eisstopfungen verursacht
wurde (ƒ).
Wegen des langen und starken Frostes in dem Winter von
1756 auf 17 5 7 , war der Rhein und die Waal mit 5 — 6 bis 8
Fufs dickem Eise belegt, wodurch beym Thauwetter schwere Eisdämme
entstanden. Zwischen Schenkenschanz und Nymwegen
lief Millingen, de Ooy und der Duiffelt gegen Ende des Monats
Januar ganz unter Wasser, da es über die Deiche von Keker-
dom bis zu Nimwegen überstüzte. Hierzu kam ein Deichbruch
in den Deichen höher hinauf, bey Kalkar, wo sich nähmlich
ein Eisdamm in den Rhein festgesetzt hatte.
In der Waal gegen dem Millingschen Deich entstand auch eine
Eisstopfung , die das Wasser in 10 bis 12 Minuten so
schnell anschwoll, dafs es mit dem Eise drey Fufs hoch über
die Deiche ging, wodurch denn natürlich ein Deichbruch , und
zwar so schnell entstand, dafs die Wächter, welche zu solchen
(O Jaerboeken 1754 Bl. 736. (ƒ ) Ibidem. i j 55 Bl. ig p Zillissen a, a. O.
Zeiten beständig ■ auf den Deichen seyn müssen, kaum Zeit hatten
, ihr Leben zu retten.
Den cpen Febr. stach das Eis, wie es los ging, den neuen
Herwenschen Deich auf fünf verschiedenen Plätzen zugleich
durch. Diese Deichbrüche waren von solcher Grüfse, dafs
Pannerden , Herwen und Aart , dergestalt unter Wasser
gesetzt wurden, dafs es den 2ten Febr. in diesen Poldern
zwey. Fufs höher als 1 7 4 0 stand. Endlich brach auch noch der
Deuker Deich und der Kerssen Deich zu Pannerden.
Den liten Febr. zerrifs der linkseitige Rhein Deich , bey dem
Spui (T . x 3.), und zwar an dreyen verschiedenen Stellen zugleich
, wodurch mehrere Häuser an den Spuigraef weggetrieben
wurden. Den 1 2ten Febr. brach der Deich auf der Haiderweide
unter Schenkenschanz. Vorher, den 3©sten Jan., war
der Deich auf dem Pannerdenschen Waard, dreyfsig Ruthen
lang, zerrissen. Durch diesen Deichbruch strömte eine Menge
Sandes, welcher die fruchtbaren Grundstücke bedeckte.
Auch entstanden zwey Durchbrüche an der Nord-Seite des
Rheins bey Leuven in die Lymers , nicht weit von Zeventer,
wodurch ein Theil der Grafschaft Zutphen inondirt wurde.
Bey Ochten, in der Nieder-Betuwe, hatten sich zwey Eisdämme
gesetzt, welche das Wasser bis Nymegen sehr hoch
anschwellten. Auch oberhalb Nymegen safs ein grofses Eisfeld
, welches ungefähr 8 Morgen grofs gerechnet wurde. Es
wurde versucht, das Eis durch Bomben zu zersprengen, welcher
Versuch aber vergeblich ablief.
Den i2ten Febr. entstand ein Deichbruch bey dem Dorfe
Dreumel, eine halbe Stunde südostwärts von der Stadt Thiel.
An eben dem Tage brach der Maas Deich zu Alfen , eine halbe
Stunde südostwärts von der Schanze Voorn, wo die Waal
und Maas sich vereinigen (T. 3g.). Dieser Deichbruch entstand
nahe bey der Schleuse, die dadurch vernichtet wurde. Einige
Menschen verlohren hierbey ihr Leben; auch kam sehr vieles
Vieh dabey um. Durch dieses Wasser, welches diesmahl noch
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