des vorigen Jahrhunderts ein, indem er, in seinen Bedenkingen
over de Droogmaaking van het Haarlemmer Meir Art i 3i sagte.
«Die Fluth bringt täglich aus der Südersee viel Schlick besonders
in regnigten Zeiten und am mehrsten bey nordwestlichen
Stürmen wodurch der Anwachs (im Y ) verursacht wird,
den man täglich mit Augen sehn kann. Diefs letztere wird noch
durch eine aufgezeichnete Wahrnehmung bestätigt; in der Wey-
nachtsfluth von 17 17 ward nähmlich im Y die Aufschlickung
zu 6 bis 7 Zoll gefunden. Doch wer nur einige Localkennt-
nifs hat, wird diese Anschlämmung gröfsten Theils der Fluth, aus
der Südersee kommend, und nur einen geringen Theil dem
trüben Wasser welches durch die Rheinlandschen und Nordholländischen
Schleusen entlastet wird beymessen; zumahl wenn
er erwägt, dafs die Fluth i6 | und die Ebbe nur 8 Stunden geht.
Diese Anschlickung ist in derThat äufserst beträglich und: in 6 bis.
7 Jahren einen Fufs hoch im Aussendeichslande.
Aus diesen Ursachen und Wirkungen der Aufschlickung
geht also hervor: dafs die Verbesserung des Westlichen Y e ’s in
einer schnellem Bewegung des Ebbe- und Fluthstromes gesucht
werden müsse, wozu wir aber keines Weges die Dmxhgrabung
aus dem Wyckermeer in die Nordsee, der grofsen Schwierigkeiten
und dem geringen Effecte wegen, vorzuschlagen wagen. —
(S. 336). Die Auflösung wird also diese seyn: Man ändere
die unregelmäßige und weite Oberfläche des westlichen Ye s in
einen regelmäfsigen Canal um und zwar so dafs dessen Profile
ein schickliches Verhältnifs unter sich erhalten.'“
Brünings zeigt nun: dafs die Mündung des westlichen Ye’s,
bey der Nes , wegen der Beengung, nie bis zu einem solchen Grade
seichte werden wird, dafs daraus einiger Nachtheil für die
Schiffahrt in dieser Mündung entstehn werde und dieser Mey-
nung wird jeder Hydrotect beytreten müssen. Eine andere Frage
wird es aber seyn: ob die Beengung nicht eine. Verflächung
des Ye’s vor Amsterdam und des Pampus zur Folge haben könne;
ob sie selbst nicht für die Spühlung der Canäle in Amsterdam,
welche zu jeder Fluthzeit eine so viel aß möglich grofse Wassermenge
erfordert, nachtheilig seyn werde und zwar deswegen,
weil dadurch des Fluthstromes Wassermenge im Y , also die mittlere
Geschwindigkeit vermindert wird S. 358 wo doch die Profile
dieselben bleiben sollen. Diefs ist die einzige Schwierigkeit welche
dem Projecte entgegensteht: denn das ist unleugbar, dafs
sich die Tiefe in dem beengten westlichen Y vermehren werde,
da sich dessen mittlere Geschwindigkeit vergröfsern mufs und
sonach ist es nicht minder gewifs: dafs die Fahrbarkeit dieses
Ebbe-und Fluthstromes zwischen Amsterdam und Spaarndam vermittelst
dem Bruningschen Projecte verbessert werden wird. Ehe
wir nun zu der Art wie diese Beengung geschehn soll, übergehn;
so mufs ich des Verfassers eigne Worte in Rücksicht des östlichen
Ye’s noch anführen. Er sagt « Man wird bald gew'ahr
werden, dafs ich bey Erwägung der Folgen einer regelmäfsigen
Beengung des westlichen Ye’s geflissentlich nichts von denen gesagt
die für das östliche Y vor Amsterdam entstehn werden.
Diefs ist nicht deswegen unterblieben weil ich sie dafür nachtheilig
halte (wovon man, wenn es nöthig wäre das Gegentheil
beweisen könnte), sondern weil die Frage der Academie sich
blofs auf die Fahrbarkeit des westlichen Y e ’s zwischen Amsterdam
und Spaarndam, einschränkt ”.
Dieses aus der Bruningschen Schrift Angeführte sollte zwar
schon eine hinlängliche Widerlegung meiner eben geäufserten
Einwürfe seyn, und es liefse sich dann auch wohl eine solche
Beengung des östlichen Y e ’s gedenken, deren Profde nach hydrometrischen
Verhältnissen auf die Profile des westlichen Ye’s
correspondirten, wobey also die Fahrbarkeit jenes Stromes nichts
leiden würde. Was aber den Pampus und die Spühlung der am-
sterdammer Gragten betrift, so scheint es mir, als wenn für diese
die Verringerung des Fluthstromes im westlichen als auch
im östlichen Y nicht vortheilhäft sey.
W ir wollen nun weiter sehn, wie Brünings diesen nachtheiligen
Folgen so viel als möglich durch die niedrige Lage des
II. Band. 4 6 .