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 der  Arbeit  944  Schachtruthen  Material  wieder  gelagert  hatten.  
 Sonach  mufste  man  also  den  Strom  verstärken,  das  ist,  dessen  
 Geschwindigkeit  vermehren.  Diesen  grofsen  und  wichtigen  
 Zweck  zu  erreichen  schlugen  die  Hydrotecten,  nachdem  sie  die  
 nöthigen  Tiefenmessungen  und  andern  Untersuchungen  hatten  
 vorangehen  lassen,  vo r: 
 (Der  Fangdamm  wird verlängert) 
 erstens.  Den  Fangdamm  bis R  auf zwey hundert Rüthen  zu  
 verlängern ,  und  um  den Umfall  des  Stromes  vor  seinem  Ende  
 R   zu  verhindern,  sollte  dessen  weitere  Verlängerung  R U   (* )  
 unter  einem ^Vinkel  von 35 Graden  von  ihm  ab  auf den  Thurm  
 von Westerland (auf  dem  Eilande Wieringen)  hundert  Ruthen  
 lang aufgeführt  werden ,  welches  auch  i y 85  geschehen  ist.  Dieses  
 dreyhundert Ruthen  lange Werk  hat  119000 Gld.  gekostet. 
 Dem  Nieuwendiep wird  eine  regelmäfsige  Bahn,  eine  bestimmte Weite  gegeben. 
 Nicht nur  die  krumme  Bahn  des  Nieuwendieps ,  sondern  die  
 Ausbreitung  des  Stromes,  welcher  durch  die  enge  Mündung  in  
 das  erweiterte  Bett  flofs;  dann  auch  das  weite  Profil  retardirten  
 die  Geschwindigkeit,  und  so  ward  denn  die  Begränzung  der  
 Profilweite  nöthig;  Sie  sollte  zwischen  dem Leitdamme  und  der  
 punctirten  Linie  fünf und  dreifsig  Ruthen  betragen.  Aus diesen  
 angeführten  Beweggründen  durfte  man  einer  andern  Rücksicht  
 nicht  Gehör  geben:  nähmlich  dem Hafen eine  größere Weite  zu  
 ertheilen:  denn  des Stromes Gewalt,  das ist,  seine Geschwindigkeit  
 müfste  so  stark  seyn,  damit  er  die nöthige  Tiefe  bewirkte  und  
 unterhielte.  Doch man  konnte ja  hier  an der Länge  des  Hafens  
 zusetzen  ,  was  man  nothgedrungen  von  der  Weite  abnehmen  
 mufste,  und  diefs  letztere  ist  auch  geschehen ,  wie  wir  noch  zeigen  
 werden.  Den Strom  regelmäfsig.zu  leiten,  einzuengen  und  
 dessen  Geschwindigkeit  zu  vermehren,  mithin  sein  Bett  zu  ver(*) 
   Der  grofse  Vangdam  ist  auf den  Thurm  von  Oosterland  gerichtet. 
 d.  H. 
 tiefen ,  wurden  also  im  Jahre  17 8 1  noch  folgende Werke  aufgeführt. 
 Erstens  verlängerte  man  den Boven  Leidam  an seinem  untern  
 Ende  28 Ruthen bis  zu der punctirten Linie ,  welche die künstliche  
 Gränze  des  Stromes  bildet.  Zweitens  legte  man  die  drey Höfter  
 C,  B   und  A   auf 43 Ruthen  Abstand  an,  und  zwar  rechtwinkelig  
 auf diese  Gränze.  Drittens,,  der Biegung des grofsen Leitdammes  
 gegen  über,  wurde  das  lange  Hoofd,  6  Ruthen  nördlich  
 dem  Pfahle A ,  dessen  Richtung  dem  Endpunct  O  des  Leitdammes  
 trift,  und  dessen  Spitze  bis  zu  jener  Stromgränze  geht,  erbauet. 
   Viertens  ward  das  Sluithoofd,  parallel mit  dem Helling-  
 hoofd,  anschliefsend  an  dem  hohen  Aufsenlande  oder  an  seiner  
 Wurzel  2  Fufs  über  die  ordinaire Fluth  hoch  und  endigend  an  
 die künstliche  Gränze,  wo  es  der  Ebbe  gleich  liegt,  aufgeführt.  
 Um  zwischen  den  letztem Werken  einen  Wasserzug  zu  verhindern  
 ,  wurden dieselben mit dem Sluitdamm verbunden. 
 Ungeachtet  der  Anlage  dieser Werke,  welche  62000  Gl.  kosteten, 
   und  die  schon  im  Sept.  1785  vollendet  waren,  wurde  
 das  Ausbaggern  mit  Maschinen  nicht  versäumt  (*). 
 Die  Dimensionen  und die Construction der Verlängerung des  
 grofsen  Fangedammes  über  den  Zuidwaal  sind die nähmlichen,  
 wonach  der  gröfste  Theil  dieses  Dammes  aufgeführt  ist,  die  wir  
 beschrieben  haben und ich will also nur die Construction der  neuen  
 Höfter  erwähnen.  Sie  sind  nähmlich,  gleich  wie  der grofse  
 Leitdamm,-  in  der  Tiefe  mit  Sinkstücken  bis 3 Fuß unter der or-  
 dinairen  Fluth  aufgeführt.  Auf  beyden  Seiten  erhielten  sie 
 (* )  Der  Schlick,  welcher  zwischen  den  drey  hölzernen  Anlegehöftern  
 niedersinkt,  wird  zwischen  dem  Hellinghoofd  und  Sluithoofd,  längs  
 dem  Vorlande,  zu  einem  Schlickdeiche  aufgekarrt,  der  bereits  8. Fufs  
 über  die  ordinaire  Fluth  liegt  Dafs  bey  dem  Middelhoofd  das  Bett  
 aufschlickt,  ersieht  man  sehr  bestimmt  aus  der  beygefiigten  Tabelle  
 A  der  Tiefenmessungen,  und  diese  Wirkung  dürfte wohl  in  der Folge  
 eine  Verlängerung  dieses  Höftes  nöthig machen. 
 d.  H.