tel zusparen , um sie zu zernichten. Alle diejenigen Werke, welche
solche verursachen, die von besonderm nachtheiligen Effecte
sind, können demnach nie dem grofsen Zwecke, den sich die
Wasserbaukunst vorsetzt , entsprechen. Dieser besteht nähmlich
darin: dafs den Flufsbetten solche regulaire Profile gegeben werden,
deren gröfste Tiefe, so viel als möglich, sich der Mitte nähert,
dafs man den Abhang des Bettes und die Neigung der Oberfläche
des Stromes (bey dem mittlern Wasserstande ) unter gleicher
Abweichung von der Horizontallinie , gezogen aus diesem
oder jenem Puncte der Oberfläche, zu bringen suche B. I. S. 416.
Diese Grundsätze können nicht zu oft wiederholt werden, denn
sie sind der Hebel der Flufsbaukunst, sie erheischen , dafs man
die schädlichen Serpentinen durchgrabe , die Flüsse nicht mittelst
Bedeichungen und Faschinen werke dergestalt einschränke , so
dafs die Eismassen sich in Eisdämme verwandeln müssen.
Sie sind dasZiel, dem sich der Hydrotect mit seinen Vorschlägen
nähern mufs, wenn er es gleich nur selten vollkommen erreichen
kann. Bey denjenigen Werken, die in den Flufs hinein liegen, werden
immerdie Widerströme, nachMafsgabe der mittlern Geschwindigkeit
des Stromes stärker oder schwächer seyn. Ist sie nur 1 bis
.2 Fuls, in d. S .; so können, bey sonst ähnlichem Local, schon
perpend. Werke vortreflich wirken, wenn sie in einem schnellem
Strom, Unregelmäßigkeit des Bettes, ja, schädliche Widerströme
erzeugen und nur kurze Zeit ausdauern. Die Geschwindigkeit
ist eine Function, von der die Bauwerke, in mehr als einer
Hinsicht, abhangen. Und das was Guglielmini (n) von den perpend.
Kribben sagt, ist nur stricte bey langsamen Flüssen anwendbar,
wenn man es ihm gleich zugestehen mufs, dafs die De-
clinanten Kribben an einem concaven Ufer oberhalb keine Versandung
erzeugen. Er drückt sich so aus: ,< i ripari, che seconda-
no il corso del fiume, sono meno atti a cagionare delle alluvioni,
avanti di se, di quello siano gli opposti ad angolo retto al corso
del medesimo; e perciö restano in un quasi continuo tormento,
(n) Guglielmini della Natura de’ fiumi. Racolta etc. T. II. p. 36o.
che ricevono dalla corrente, che sempre coopera alla Ioro demoli-
zione; vero è, che tali ripari, retti al corso del fiume richiedono
tanto maggiore robustezza, quanto è maggiore la forza della per-
cossa ricevuta ad angoli retti, che obliqui; e perció un vantaggio
vien compensato con un dissavvantaggio *; Gugl. lenkt nun ein und
sagt weiter: « e ricercasi il giudizio delf architetto, a saper sceglie-
re secondo le occasioni quello, che sia per riuscire piu profittevo-
le ". Doch wir kehren zur hydrotechnischen Geschichte zurück.
Von denjenigen Bauwerken dieses Canals, die wir noch
nicht beschrieben haben, mufs noch bemerkt werden : dafs
die Werke vn, O P und vm eine vortrefliche Wirkung hervorbrachten,
sie erzeugten Vorlandung; beförderten eine regelmäfsige
Bahn , und deckten den Deich. Von den perpendiculairen
Kribben, deren Construction B. I. S. 3oy beschrieben ist, bemerken
wir eine Abnahme der leztern. Diese erfolgte wohl wegen
der isolirten und hohen Lage. Beyde Werke, sowie No. x haben
, unterhalb in einer.Entfernung von etwa zehn Ruthen , längliche
Untiefen erzeugt und zwar durch den in grofsen Kreysen
sich drehenden Widerstrom. Spricht indessen diese Wirkung
nicht für den Ansatz eines Flügels an perpendiculairen Flufskrib-
ben ? Wlirde derselbe den um den Kopf des Werkes fallenden
Strom nicht zernichten; den Widerstrom nicht schwächen, nicht
die Unterwaschung des Kopfes verhindern? Doch wir verweisen
auf B. I. S. 499. 5oi und 536.
Bey meiner Reise im July v. J. entstand mir noch dieUeberzeu-
gung : dafs die perpendiculairen Werke No. x, xv, xvi und
xvn einen harten Stand haben werden, und dafs man genöthigt
seyn dürfte , sie, entweder mit Flügel zu versehen , oder sehr oft
zu repariren : wenn sie nicht ein Raub des Eisstromes werden sollen;
da im Gegentheil die gegenüberliegenden Werke Nro. xi,
xu, xni und xiv, weichein der grofsen Sandbank einen mächtigen
Freund fanden, ein gröfseres Vorland und Erhöhung dieser
Sk .