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 theilung  der  neuesten  Aufnahmen  versagt.  Hindernisse  dieser Art  würden  
 mich  gänzlich  abgeschreckt haben, diesesWerk zu unternehmen: wenn,  
 ich,  weniger überzeugt von  dem  Nutzen  der  Analyse  wirklicher Bauwerke  
 gewesen,  mehr meine Kräfte, als meinen Muth und den Wunsch gemein-  
 nützig zu seyn zu Rath gezogen hätte.  Es wird vielleicht Manchem,  den Plan  
 solcher  literarischen  Arbeit  wenig  kennend  ,  unbegreiflich  Vorkommen:  
 dafs  die  Materialien  zu  diesen  zwey  ersten  Bänden,  die  Früchte  fünijäh-  
 rmen  Sammlens,  zweymahliger  Reisen  nach  Holland  und  beträchtliche  
 Ausgaben,  für hydrometrische Messungen,  gewesen sind.  Oefters hat mir  
 eine einzige practische  Notiz eine nicht unbeträchtliche Summe gekostet. 
 In  so  fern  nun  dieses  Werk  zahlreiche  Erfahrungen  enthält,  dürfte  
 es  auch  dann noch von Nutzen seyn,  wenn  die  von  mir  aufgestellten Anwendungen  
 dem  Wunsche  des  Kenners  nicht  ganz  entsprechen  sollten;  
 und  in  diesem  Betracht  dürfte  ich  mich  also  dessen  Nachsicht  um  so  
 eher  gewärtigen  können,  als  er  alle  die  mit  einer  solchen Arbeit verbundenen  
 Schwierigkeiten  zum  befsten  zu  würdigen  weifs. 
 Der  unglückliche  Zeitpunct  in  dem  wir  leben  ist  es  vorzüglich,  ich  
 wiederhole  es,  welcher  diesem  literarischen  Unternehmen  einen  Damm  
 entgegenstellt,  den  ich bey dem Beginnen  desselben, nicht zu  durchbrechen  
 nöthig  zu  haben  glaubte.  Dieser  Zeitpunct macht  es  fast  unausführbar:  
 in England und Frankreich die bewunderungswürdigen  Bauwerke;  zwey-  
 er  im  furchtbaren  Kampfe  begriffener Nationen,  so  zu  sehn,  wie  ich  sie  
 gerne  sehn  möchte.  Die mir so  huldreich von  Sr. Hochfürstlichen Durchlaucht  
 dem  Herrn Landgrafen  ertheilte  Erlaubnifs:  wissenschaftliche Reisen  
 vornehmen zu können,  kann  also  nur dann von mir ferner benutzt werden, 
   wenn  ich  die  vollgültigsten  Pässe  erhalte;  —  um  diese  zu  bekommen  
 ,  müfsten aber die Regierungen selbst erst von dem Plan  dieses Werkes  
 und  von  meinen Absichten  unterrichtet  seyn.  Und  bey allen diesen  Pässen  
 würde  ich  noch  manche Hindernisse antreffen,  wenn  nicht  einer  im  
 Dienst  des Staates stehender Hydrotect  oder  Ingenieur die Reise mitmachte. 
 Alle  diese  Rücksichten  und  meine  Dienstgeschäfte  lassen  es  nicht  zu,  
 dafs  ich  den  dritten  Band  eher  als im Jahr  1801  liefern kann,  alsdann erscheint  
 er  aber  unfehlbar.  Diefs  Versprechen  kann  ich  um  so  gewisser  
 erfüllen,  da  ich  bereits  den  gröfsten Theil  der Materialien zu diesem Bande  
 besitze.  Er wird  (ohne  besondere  Gründe  zur Abänderung  des  Planes) 
   enthalten:  den  Seeuferbau  an  den  holländischen  Inseln,  an  der Sü-  
 dersee,  und  in  Seeland;  den  Bau  mehrerer  Häfen;  den  innern  Wasserstaat  
 der  batavischen Republik  (S.  i 38);  die Erbauung  der berühmtesten  
 Leuchtthürme  ;  den  Deich-  und Schleusenbau;  auch  wird  dann  schon,  
 wo  möglich,  der  Anfang  mit  dem  Bau  der  Canäle  gemacht  werden. 
 Um  indessen  dieses  Werk  auch  in  die  Hände  derer  zu  bringen,  denen  
 die  vom  Wasser  getriebenen  Maschinen  nicht  sehr  wichtig  sind-,  so  will  
 ich  zuförderst  darin  ein fü r   sich  bestehendes  vollendetes  Ganze  liefern:  von  
 dem  Flufs-  Deich-  Seeufer-  undHafenbau;  sowievon  den Austrocknungen;  
 von  dem  Schleusen-  Canal-  und  Brückenbau.  Dasselbe  soll  alsdann  mit  
 einem  vollständigen  Sachregister  versehn  seyn.  Vielleicht entsehliefse  ich  
 mich,  nach  Vollendung  dieser  Äbtheilungen,  ein  System  des Wasserbaues  
 (in  8t0)  zu  schreiben. 
 Es  ist  der Wunsch  geäufsert  worden:  dafs  dieses  Werk  ein  eigentliches  
 systematisches  Lehrbuch  seyn  möchte.  Ohne  Zweifel  hat man  da-  
 bey aber nicht über die Ausführung eines solchen Begehrens ernstlich  nachgedacht. 
   Diese ist  deswegen unmöglich,  weil so dann alle Materialien,  zu  
 einer einzelnen Abtheilung,  schon  bereit  liegen  müfsten  ehe  es  unternommen  
 Würde — sie  zu bearbeiten.  AVelcheZeit  und welche  Summen  würden  
 aber  dazu  nicht  erfordert?  Und wenn  ich  nun wirklich  reich  genug  
 wäre,  um  beydes  aufopfern  zu  können,  dürfte  ich  dann  doch  wohl  auf  
 die Unterstützung derer Männer  unter deren Direction  die Bauwerke stehn  
 mit  Zuversicht  rechnen,  wenn  sie  gleich  dié  öffentliche  Nutzanwendung  
 ihrer Beyträgeund ihrer Antworten auf meine Fragen nicht gedruckt sähen?  
 Sehr  oft  hängt auch  der Flufsbau und die  Entwässerung so wie  die  innere  
 Schiffahrt  eines Landes  aufs  innigste  zusammen,  so  dafs  es schlechterdings  
 unthunlich wird :  nur einzelne Abtheilungen des Wasserbaues,  für sich abgesondert, 
   abzuhandeln,  ohne die gröfste Verwirrung zu veranlassen.  In  
 welcher  genauen  Beziehung  steht  z.  B.  nicht  der  Flufs-  und  Deichbau  
 in  Holland  mit  dem  Binnen-Wasserstaate?  - 
 Es  wäre  auch  gewifs Manchem  der  Leser  nicht  damit  gedient  gewesen: 
   in  diesem  Bande  den  Seeuferbau  vollständig  zu  finden  und den Hafenbau  
 des  Nieuwendieps  zu  vermissen.  Also  auch  auf  die  Beförderer  
 dieses Werkes  und  ihrem  Wunsche  mufs  geachtet  werden.  Und  was  
 liegt  denn  am  Ende  daran:  ob  eine  Abtheilung  ganz  beysammen  steht,  
 oder  ob  sie  in  mehreren Abschnitten  und  in  zwo  Bänden  durchgeführt  
 wird?  Uebrigens sehe man, ich wiederhole es,  dieses Werk mehr als Materialien  
 zu  einem künftigen grofsen Gebäude,  als  für das  Gebäude  selbst  an.  
 Wfe  sehr  fehlt  es  nicht  bis  jetzt  noch  an  Beobachtungen  um  ein  vollkommenes  
 systematisches  Werk  liefern  zu  können,  ein  solches,  dessen  
 Brauchbarkeit  in  Praxis  allgemein  geltend  wäre? 
 Von  dem Plan dieses Werkes,  der bereits in  der Vorrede des Ren Bandes  
 mitgetheilt  ist  und  den  der  aufmerksame  Leser  sich  selbst  aus  diesen  
 zwo  ersten  Bänden  ableiten  wird,  glaube  ich indessen  noch folgendes anmerken  
 zu  müssen.  Meine Idee  geht  nähmlich  dahin:  itens;  zu zeigen,  
 Welche  Messungen  und  Beobachtungen  der  Ausführung  jeglicher Bauun