beln zuvorzukommen wollen sie das Wasser über einen Theil des
Landes von Altgna abzapfen. Zu dem Ende sollte ein Deich quer
durch das Land von Altona gelegt werden, der bey F an dem
Deich vor Sleuwyk anfangen und nach E bis zu dem uppelschen
Deich, bey P , der erhöht werden mufs, gehen müfste. Ferner
sollte der Theil F des Deiches bey Sleuwyk, so wie auch der
Deich A hinter Werkendam, bey dem Bakkerskil, erniedrigt
werden, damit sich über diesen erniedrigten Deichen das aufgehaltene
Wasser in den Biesbosch ergiefsen könne.
Da gegen diesen Vorschlag verschiedene Schwierigkeiten erhoben
sind; so haben wir das Terrain, worauf die Deiche F E liegen
sollen, an einigen Stellen bohren lassen. Diefs den 20.Jun. 1729 vorgenommene
Bohren zeigt: dafs die Festigkeit des Grundes blos
von der W ahl des Platzes herrührt, dafs aber der Grund auf welchen
der neue Deich gelegt werden soll, denselben gar wohl tragen
könne. Hierüber ist auch bey keinem von den Anwesenden,
die zuverlässig alle nicht für verdächtig zu halten sind, irgend ein
Zweifel erhoben worden. « ( Es ist in der That sehr merkwürdig:
dafs Lulofs undBolstra sich im May 1763 in einem Gutachten so
ausdrüeken, « da so viele Widersprüche obwalten : ob der Grund
so beschaffen seye,, um die Leitdeiche B A und F E P zu tragen,
so haben wir ihn von neuem untersucht, und gefunden, dafis
wenn man den obersten Leitdeich ein wenig mehr ostwärts hinter
Krayeveld legen wollte, daselbst der Grund auf eine Länge von
a 5o Ruthen compact ist. Hernach aber ist er auf eben solche Länge
so schlecht dafs darauf eher kein Deich gelegt werden darf,
wenn nicht zuvor der ganze Deichfufs mit einem Buschbette ver-
sehn worden ist. An andern Orten, würde die Beschaffenheit des
Bodens keine Hindernifs seyn. Aber eine Schwierigkeit andrer
Art zeigt sich gegen diesen Ueberlafs. Man hat nähmlich bisher
nicht daran gedacht, woher die Deicherde genommen werden soll.
Ja es ist, um so merkwürdiger, dafs selbst die Gegner des Ueber-
lasses diesen Umstand übergangen haben, und doch ist zu dieser
Erde kein Rath zu schaffen." So weit Lulofs und Bolstra.
«Eben dieselbe Schwierigkeit von der Unbeständigkeit, des
Grundes, ist auch gegen die Ableitung an der Norderseite des Flusses
vorgebracht. Diese Ableitung soll nähmlich durch den Alblas-
serwaard bey Hardinksveld von H nach I gehen (*), wozu das
Stück des Deichs G H , an dem Bout, erniedrigt werden mufs,
um das hinter Hardinksveld abkommende Wasser bis nicht weit
von Steenhoeck zu führen,- Wo alsdann der Deich ebenfalls zu erniedrigen
seyn wird, um das Wasser wieder in den Flufs zu lassen"
(obgleich die Berichtgeber es dem Grunde Zutrauen: dafs er
den Deich tragen werde, so ist doch nachher, 176 3, bemerkt
worden: dafs der Deich hinter Hardinksveld ( 17 3 8 gelegt) noch
nicht den mindesten-Nutzen geschah hat, dafs er an einigen Stellen
mehr als 100 Zoll gesunken sey. Dieses schlechten Grundes
wegen hat man es wohl unterlassen: einen zweyten Deich zur
Deckung von Hardingsveld zu legen. Auch würde hier der Eisgang
grofsen Nachtbeil, in Rücksicht des Bettes, bewirken. Das
ist doch wirklich unerklärbar: wie man so in dem Lande, wo
vom Wasserbaue die Existenz abhängt, Deiche anlegen konnte,
welche dem Zwecke so wenig entsprechen. Doch dem seye wie
ihm wolle: solche Verirrungen bleiben immer äufserst lehrreich).
- «W ir wollen zuvörderst von dem Ueberlasse an der Südersei-
te über das Land von Altena handeln, derselbe würde bestehn müssen
: i°' In der Anlegung eines neuen Deiches wie wir ihn oben
beschrieben haben. 20' In der Erhöhung des uppelschen Deiches
P , woran der neue Deich sich anschliefst. 3°' Wird es dienlich
seyn: einen Deich von B nach A aufzuführen um Werkendam
und Sleuwyk zu decken. 4°’ Da der Platz über welchen das Wasser
abgeleitet werden soll bestimmt ist, so wird es nothig seyn,
um das Wasser hinein laufen lassen zu können: denMerwededeich
von F bis zur Fähre 5 auf sechs Fufs abzuflächen. 5°' Auf dem
Aufsendeichslande (Buiten gors) wird, gegen diesen erniedrigten
Deich über, ein Sommerdamm, 280 Ruthen lang, gelegt werden
müssen, der mit beyden Enden an den Deich anschliefst. Es wird
(* ) Dieser Deich ist wirklich ausgeflihrt.