sezte Einschränkung der Mündung des P. Canals vermittelst der
Kribben K und L (T. X X V I. Fig. B) ; Wiederherstellung des
Bleswerkes G ; ferner, Ausrottung des Gehölzes so auf dem Millinger
W aard stand, und das Schlichten des auf diesem Waard angelegten
Dammes von dem wir eben gesprochen haben; endlich
die Anlage des Zorgedeiches, fest. Alle diese Puncte , welche im-
* mer nicht hinreichend waren die Uebel zu heben, wurden — ausgenommen
der dritte — erfüllt.
Es werden endlich i 75i einige Messungen von Lulofs angestellt.
Nachdem der Leck im März bey einem Eisfreyen Strom (by
open Rivier) bis zu einer nie erreichten Höhe angewachsen war,
und die Deichbrüche die Provinzen Holland und Utrecht an den
Rand des Verderbens gebracht hatten, da erst wurde dem Professor
Lulofs der Auftrag : die Neigung des Lecks zu nivelliren.
E r fand diese bey hohem Strom (imMärz) zwischen Jaarsveld und
Krimpen (T .35 und 36) ziemlich regulair abhängig, ausgenommen,
dafs bey Schoonhoven eine kleine Erhabenheit von drey Zoll
über die fortgehende Neigung des Stromes und bey Bergambavht
eine Senkung von 6 Zoll statt fand.
Man schrieb den vielen Kribben, welche im Flusse lagen , und
dem Buschwerke diese Irregulairitäten nicht zu. In der That
konnte diefs auch nicht allein die Ursache der Aufstauung und
Senkung der Oberfläche des Stromes seyn ; sondern sie scheint
vielmehr in den Deich - und Flufsengen und dem Steigen und Fallen
des Bettes gelegen zu haben (* ). W ir verweisen, um nicht weitschweifig
zu seyn, auf diejenigen Stellen, B.I. S. 826 bis 33o u. 387,
welche es beweisen, dafs die Figur des Bettes, dessen Abhang und
die Deichweiten einen wesentlichen Einflufs auf die Neigung des
niedrigen und hohen Stromes haben. Ob also gleich dieses Nivellement
für sich allein keine genugthuende Untersuchung abgeben
konnte, so bewiefs es doch : dafs sich in dem Leckflusse bey
offenemStrom, keine solche Aufstauungen ereigneten , welche den
(*) Man vergleiche hiermit die angeführten Kupfer und die Bolstraische
Karte vom Leck.
Abflufs des Wassers hemmen konnten ; und dafs man die Ursache
der schädlichen Stromhöhe in ganz anderen Local ums landen
suchen müsse.
Die Mündung des Alteftrheins und die Beywege über das ’s Gravenwaard f so wie . jiie fehlerhafte Mündung
der Yssel Werden e n d l i c h für die Ursachen des hohen Lecks erkannt.
Diefsmahl ( 1 7 5 1 ) trug der Strom, welcher durch die Mündung
des Altenrheins und die Beywege sich ergofs , sehr wesentlich
zur Anschwellung des Lecks bey und nachdem sogar der Os-
senwaardsche Deich (T. X X II) durchgerissen w a r , so konnten die
Ursachen , solcher Ergiefsungen in dem Niederrhein, nicht mehr
verborgen bleiben. Lulofs und Bolstra, als einsichtsvolle Hydro-
tecten, benutzten diese traurige Gelegenheit, indem sie jene Ursachen
entwickelten, und jenen Beywegen den schlechten Zustand
des Lecks lediglich zuschrieben. Wahrscheinlich hatten sie ihre
Beweggründe weswegen sie auf die fehlerhafte Mündung des Pan-
nerdenschen Canals (T .X X V I ) nicht achteten.
Bemerkungen über die YsSelmüfidung.
Wenn wir die critische Darstellung der Baugeschichte des
Niederrheins entwerfen wollen ; so müssen wir noch von den
Veränderungen der Ysselmündung sprechen. Seitdem der Rhein
von Huissen (T .X IV ) abgeleitet worden war; wurde dieseMün-
dung immer schlechter, und anstatt: dafs man sie zum Vortheil
des Lecks hätte verbessern und das Passavantsche Durehstichspro-
ject , wonach sie so durch die Pley geleitet werden sollte, als
sie jetzt mit einiger Veränderung geleitet worden ist, in Ausführung
hätte bringen sollen , so schränkte man ihre Bahn noch
( 1739) mit zwey Dämmen ein; erhöhete und verlängerte auch
die Fährdämme bey Westervoort (T .X V ) . Ja! es ist unbegreiR
lieh : warum, bey den Conventionen von 1745 und 17491 nicht auf
die Verbesserung ihres fehlerhaften Zustandes gedrungen wurde.
Sie sollte, nach früherer ( 1698 ) Uebereinkunft, die Hälfte des Niederrheines
abführen , und sie empfängt jetzt, bey einem mittlern
Wasserstande, nach den bewerkstelligten Correctionen, nur
II. Band,