che hiervon vorhanden sind (und deren Anzahl, nach einer gedruckten
Nachricht von Joannes le Francq van Berkhey, vielleicht
nur vier bis fünf ist) von einem Nahmens Hermann Al-
lerts van Warmenhuysen, den Herren Staaten von Nord-Holland
und West-Friesland dedieirt. Die geringe Anzahl davon
vorhandener Exemplare veranlafste Berkhey diese Karte nachste-
bhen zu lassen, und sie im Jahre 1778 von neuem heraus zugeben,
Aber auch diese Ausgabe scheint uns schon sehr selten geworden
zu seyn, da es selbst in Amsterdam viele Mühe und
Nachfragens kostete, sie zu erhalten, Ihr neuer Titel, auf den
Rand gestochen, ist: \ ernieuwde Kaart van Noordholland en
Westfriesland, beneyens het voornaamsfe gedeelte van Rhynland,
en daar aan grenzende Landen; met alle naauwkeurigheid ge-
volgd, naar de Caerte van Joost Jansz Beelsnyder Ao, 1 57 5,
door Jan van Jagen >778. Uitgegeeven by Ynteroa en Tieboel
te Amsterdam,
Auf dieser Karte befindet sich noch das Verlaat, oder ein Damm,
welcher angelegt wurde, das Wyker Meer von dem Schermer
Meer zu scheiden, und wodurch die Verschlickung des letztem
Meeres so sehr befördert wurde. Dieser Damm kommt auf dieser
Karte bey No. 39. unter den Nahmen Nieuwendam vor.
We il wir keine bessere Gelegenheit sehen, folgenden merkwürdigen
Vorfall, der auch auf der Karte bemerkt ist, zu erwähnen,
so mag er hier stehen, und zugleich als Beyspiel von dem
Werthe des Geldes dienen, den es zu Ende des i 6ten Jahrhunderts
in Holland hatte,
Die Enkhuiser und ihre Nachbaren hatten spät im Winter
des Jahres lbyn einige Stücke von alten Schiffen in der Mün-
dungs des Y ’s in die Süder See versenkt, um den Amsterdam-
mern, die, wie gesagt, noch immer Königlich gesinnt waren,
die Fahrt zu verderben, oder auch dem Grafen van Bossu das
Auslaufen mit seiner Flotte zu verhindern. Diese versenkten
Schiffe blieben bis 1578 daselbst liegen, wo dann die Bürgermeister
Von Amsterdam mit Jan Barendszoon einen Gontract sclilossen
sie wieder herauszuschaffen. Barendszoon bekam für jedes
heraus gebrachte Schiff (W rak ) 5 Gulden 10 Stüber (o).
Bey ihrer Versenkung kamen die Enkhuiser selbst in grofse
Gefahr, da die Schiffe ungefähr eine viertel Stunde vom Diemer
Damm fest froren. Hier batten sie also von den Spaniern und
Amsterdammern alles zu fürchten, so dafs das Schiffsvolk davon zu
laufen drohete. In dieser Verlegenheit wurden die Wäterlän-
dischen Dörfer aufgeboten, eine Fahrt in das Eis zu hauen,'
durch welche man die Schiffe über die Untiefe in den Partipus
in sichere Häfen führen könnte. Man brachte auch mit vieler
Arbeit die Galeeren, welche erst auf den Sand gerathen waren,
nach Monnikendam : allein die gröfsen Schiffe, welche zu wenig
Wasser hatten , waren durch keine menschliche Kraft aus dem
Eise und von dem Grunde zu bringen. Es war schon der Befehl
gegeben, sie in Brand zu stecken, als der W in d , der sich
nördwestwärts wendete , eine so weite Oeffnung in das Eis
machte, dafs alle Schiffe über die Untiefe kamen , und noclj den
selben Tag zu Hoorn und Enkhuisen anlangten. Am folgenden
Tage drehete sich der Wind , und schob die Oeffnung
in dem Eise wieder dicht zu (p),
Man erstaunt über den Fleifs und die Betriebsamkeit dieser
Nation, wenn man auf dieser Karte noch die vielen und gro-
fsen Meere sieht, die nach der Zeichnung damahls mit grofsen
Schiffen befahren wurden , jetzt aber zu trockenen urbaren Lande
gemacht sind. Erwähnter letzter Herausgeber dieser Karte,'
J . L. F- van Berkhey, welcher durch seine vortrefliche Naturgeschichte
von Holland berühmt geworden ist, gibt in seinen mit
derselben herausgegebenen Noodigen Berigt eine ziemlich vollständige
Nachricht von diesen Meeren.
(o) Noodig Berigt von Berkhey, bl. 32. Vagenaars Amst. Geschied. J.
D. bl, 326 y $3o und 384.
(p) Wagen* Vaeterl* Hist* XXL Deel* 24 Boeh