den, Drongelaar und so in den Biesbosch fliessen. Die Gefahr,
bey einem Durchbruch des Ueberlasses, wenn die Waal mit der
Maas sich vereinigt und nach Herzogenbusch sich ergiefst, hat
dieses Project gleich mit grofsem Recht verworfen (c).
I I ' Von der Natur der Obernmaas und den Mitteln diesen
Flufs zu verbessern^
Die Maas in Beziehung auf die Waal, betrachtet. T. 3g.
Untersuchungen, welche man über das Steigen und Fallen
dieses Flusses in den Nymeger Aantekeningen anstellt, geben folgende
Resultate:
Erstens. Die Maas erreicht schneller als die Waal den hydraulischen
Beharrungsstand und fliefst stäter und länger mit demselben.
Jene hat also eine gröfsere Geschwindigkeit, als diese. Zweytens.
Das Eis bricht fast immer früher bey ihr, alsin der W aal. Drittens.
Bey hohem Eisstrome empfängt die Maas, durch die Communica-
tion bey St. Andries und dem voornschen Gat, ’aus der Waal einen
beträchtlichen Eisstrom, welcher von denjenigen Eisstopfungen
die sich bey Bommel und Varrick ereignen, entsteht. Dieser re-
tardirt nicht nur die Maas in ihrem Abflüsse, sondern er überladet
sie auch zum Verderben ihrer Deiche.
Weitere Folgen der bommeler Eisdämme und der Communication der Waal mit der Maas bey
St. Andries während den XJeberschwemmungen von i7g5.
Die Beziehung, in welcher die Eisströme der Waal und Maas
stehn, und die wir bereits (S. ) zu zeigen gesucht haben,
brachte oft (zuletzt im Febr. .1795 ) die verderblichsten Folgen für
die Maasdeiche hervor. Es war am 1 iten Febr. als der Eisstrom
der Waal durch den Canal bey St. Andries strömte und den Deich
des voorenSchen Gats zerrifs (*).■ Ja , vereinigt mit dem Eisstrome
der Maas, zerstörte er die Maasdeiche, strömte so über die Lande
von Heusden und Crevecoeur dem baartwykschen Ueberlasse; der
haagortschen Kade(T. 39 und 34) zu. Selbst über den Seedeich bey
(c) Tegenwoordige Staat van Holland p. 346.
(*) Dieser Eisstrom durchbrach auch noch den Deich gleich oberhalb der
Alphenschen Schleuse (T. 29).
Drongelen stürzte er sich. In diesem ganzen Districte standen die
Eisschollen gleich Felsen und die Inondation stieg zur ungewöhnlichen
Höhe. Endlich setzte sich die Mündung des baartwykschen
Ueberlasses, in der noch ein Theil des Wehrdeiches zur Inond. dienend,
lag, mit einem Eisdamm zu. Jetzt mufste der Eisstrom dem
Bette der Maas folgen; er entlastete sich auch mit reissender Geschwindigkeit
bey Woudrichem in die Merwede (d). Indessen
konnte das Bett der Maas diesen Eisstrom der W a a l, welcher sich
in sie hineingeworfen hatte, nicht fassen und am io tt“ erreichte
die alte Maas bey Heusden die fürchterliche Höhe von i g l Fufs
am dortigen Pegel. Dieser hohe Strom ward dem sandigen Maasdeiche
unter Vlymen und Hedikhuysen noch gefährlicher, als ihn
ein heftiger Nordostwind dagegen anwoogte. Der starke Wellenschlag
ruinirte nicht nur die Deichkappe, sondern er und das überströmende
Wasser zerrifs am 18 auf den igten bey Vergerend den
Deich bis in die Tiefe seines Fufses. Auch der bereits zugedichtete
Deicheinschnitt unter Ryswik brach wieder durch. So ward also
das Land von Altena, Heusden, Dussen-inondirt, da der Pruy-
mendeich , nicht weit von Heusden (T. 3 g ), zerrissen war. Nur
Eis- und Wasserfeldersah man. Die schäumende Wooge, schnell
vom Froste erstarrt, drohete nicht mehr Verderben , welches aber
des Eisstromes zermalmende Kraft gebar. Alle Communication
unter den nahegelegenen Orten, jede nachbarliche Hülfe, war abgeschnitten.
Jeder dachte nur aufseine Rettung. Ein Theil dieser
Ueberströmung entlastete sich, nachdem er das Land von Altena
unter Wasser gesetzt hatte, sonderbar genug! in die Merwede und
zwar durch die Coupure bey dem Dorfe Sleuwyck, welche schon
zugedammt war, die aber wieder durchbrach (e).
Nachdem nun die grofsen Nachtheile gezeigt worden sind ,
welche die Eisdämme und die Vereinigung der Waal mit der
( i ) Rapport wegens een Inspectie gedaan door Engelmann de dato den 25sten
Juny 1795.
(e) Rapport wegens eene gedaane Inspectie door Goudriaan en Conrad p. 12.
II. Band. 32.