Stromrinne mehr in die Richtung der Bahn von der Merwede unterhalb
Hardincksveld gebracht werde: so wären die roth illumi-
nirten Bauwerke aufzuführen. Ausser dafs diese Werke alle jene
Zwecke erreichen, werden sie auch den Abflufs der Maas und
.Waal sowohl des Wassers als des Eisstromes, welcher sehr von
der Sandbank e h behindert wird , befördern. Der Strom ,
aus dem Gorckumer Arm kommend, wird demnach auch die
Insel vi angreifen; sie zum Theil fortreissen, insbesondere wenn
man ihm durch Abgraben noch zn Hülfe kommt, und von der
Wurzel des Werks 6 einen Damm bis unter Schelluynen, an
den hohen Deich anschliefst. Oben müfste dieser die Höhe des
Deiches; unten die des Werks 6 erhalten. So würde also der
Flufs an Geschwindigkeit und Tiefe gewinnen und seine Rich-
tung, in Rücksicht der untern Merwede und des Altenwiels, wäre
verbessert. Dafs jetzt die gröfste Tiefe nicht weit von den Werken
6 und 7 seyn müsse, also die Stromrinne vermöge ihrer conca-
venBahn in die Richtung der Stromrinne des Altenwiels falle, diefs
zeigt wohl unter andern auch die Untiefe, welche zwischen d und e
liegt und die schlechterdings fortgeschaft werden mufs, da sie des
Stromes Richtung so nachtheilig ist. Selbst bey hohen Sturmflu-
then, welche durch den Altenwiel kommen, ist es sehr wichtig,
dafs die Stromrinne der Merwede nicht in der Direction des Altenwiels
falle, um nähmlich das Eintreten der Fluth zu schwächen.
W ir verlassen jetzt diesen merkwürdigen Flufsbezirk und
zwar nur auf eine Zeit, da wir zu demselben in Rücksicht des Altenwiels
nochmahls zurückkehren werden.
S E C H S T E R A B S C H N I T T .
V O M H O L L Ä N D I S C H E N F L U S S B A Ü .
r - Von den Wirkungen der kuyckschen und haartwykschen
Ueberlasse. Tab. 33, 34, 3g.
X)ie hohen Gewässer der Maas hatte man schon längst über einen
niedrigen Deich (*), welcher oberhalb Grave bey dem Dorfe Ku-
yck (T. 33) auf 16 Fufs 4 (**) Zoll graver Pegel liegt, und den man
die Beerse Maas oder besser den kuyckschen Over laut nennt, abgeleitet.
Das über ihr strömende Wasser ergiefst sich alsdann zwischen
groot Landen und Gassei; Grave und Eist; Osch und Roos-
maalen,von Lint längs Vlymen und oberhalb Engelen gegen den hohen
Sanddünen van loopopZand und gegen den Melckdeich, (T. 39)
von dem es aufgehalten wird. Oberhalb ergofs sich diese Inondation
wieder bey dem sogenannten Heelynd in die Maas. Um nun, zum
Vortheil aller der Gegenden von Maasland und insbesondere für
Herzogenbusch, die Inondation durch einen schnellem Abflufs
zu erniedrigen; um der Maas und Merwede das über dem Kuyckschen
Ueberlafs strömende Wasser zu entziehen, schlug bereits der
Landmesser Bastingius im Jahr 1 658 vor* diese Ueberschwem—
mung seitwärts Herzogenbusch, durch den Melckdeich längs
Sprong auf d ie ’sGravenmoersche Lande und von dannen in den
Biesbosch zu leiten (T. 39) (z).
Barneveld, Bürgermeister zu Gorckum, der ein achtungswürdiger
Patriot war, erkannte die Nützlichkeit einer solchen Ableitung.
Er wählte (1764) für sie einen kürzeren Weg nach dem Biesbosch,
(*) Die Maasdeiche bey Grave liegen auf so Fufs; die bey Battenberg und
Nistrak auf 18 Fufs 10 Zoll graver Pegel.
( *) Diese Höhe wird ihm in dem Vorberichte zu den Aantekeningen gegeben.
Nach den Aantekeningen selb* aber, lief das Wasser schon
im Febr. 1772 bey i 5 Fufs 7 Zoll graver Pegel über.
(z) Beyermcks nuttige Aanmerkingen op de Rivierkundige Verhandelina
van Velsen. S. 97. v