worfen werden. Man vermeidet dabey mit Sorgfalt alle aufser
den Steinen hervorragende Höhen, weil diese immer Gelegenheit
geben zu einem unordentlichen Schlagen des Wassers, wodurch
die Unterlage von Heyde ausgespühlt wird. In den letzten Jahren
hat man angefangen, bey den hölzernen Wänden oben und
unten Pfähle zu gebrauchen, die aus starkem Holz bestehen. Ich
wunderte mich über diesen Aufwand; denn wozu solche Pföste,
wie Hausständer, um nur Bretter zu halten? Aber man sagte
mir, es sey die Absicht, weil man so oft solche Wände ausbessern,
und neue Bretter einbringen müsse, so wolle man doch
länger dauernde Pfahle haben. Wenn diese mit herausgebracht
werden sollen, so ist die Reparation um vieles kostbarer. Genug,
was man thun kann, um zu wehren, dafs die Erde oben und
unten nicht weggespühlet werde, wie bey Steindeichen sonst geschieht,
und was geschehen kann, um glatte Steindeiche zu haben,
das ist hier geschehen,*
Neueste Verbesserung des Hafens.
Denkt man sich das Hafenhöft A B , das aus zweyen Reihen
Pfählen (Pfahlweite 3 Fufs) die 8 Fufs auseinander stehn mit
Haupthölzern und Anker verbunden sind, besteht, und worinn
der Zwischenraum mit Busch gefüllt, der wieder mit Steinen beschwert
ist, weg: so ist es gewifs einleuchtend, dafs bey einem
heftigen Nordost-Winde die Schiffe im Hafen viel ausstehn —
hin und her geworfen werden müfsten. Dieses Werk hat demnach
den Hafen sehr verbessert. Um die östliche Mündung zwischen
diesem Höft und der Pfahlwand (spanische Wand ) D C
brauchbar zu machen, sind in ihr die Duc d’alben und Pfähle ausgezogen
worden. Dagegen sind, Hafenwärts dem Werke A B ,
neue Duc d’alben eingerammt, welche gewifs nicht wie die ehe-
mahligen wackeln werden, da die Seitenpfähle schräge stehn (Te-
tens S. 4^3). Dieses Höft giebt dem Hafen zwey Einfahrten
und da ist es denn sehr nützlich, wie ich noch in der Zukunft
beym Hafenbau zeigen werde.
Eine andere Verbesserung ist der östliche Schweif cd von
der alten Liebe; er besteht aus einem Pfahlhöft. Dadurch wird
der Fluthstrom so der Nordwind und Wellenschlag mehr vom
Hafen entfernt. Die hohe Mittelpfahlwand ab trägt auch viel
zur Ruhe des Wassers im Hafen bey.
Eine dritte Verbesserung soll die Spühlschleuse bewirken:
nähmlich — Vertiefung des Plafens. Sie besteht aus vier Paar
Drechthore, ein jedes 72 Fufs breit; 1792 ist sie erbaut. Ihr Boden
liegt 9 Fufs unter der Fluth: der Spühlbusen ist ein grofses
Basin, welches Terrain ehemahls von einem Bau uu{ * ) durchschnitten
wurde; er ist auf 4 Fufs tief unter der ordinairen Fluth
ausgegraben und ziemlich wieder zugeschlickt. Erwägt man die
Direction des ausströmenden Wassers, so scheint es: als wenn die
linkseitige Hafenwand, die aus einer Pfahlreihe besteht, von demselben
einen starken Angrif auszuhalten haben müsse. Kurz, wenn
man das Local zwischen demDorfe Ritzebüttel und diesem Hafen,
blofs in Rücksicb t der Spühlung, betrachtet, ohne auf andere Schwierigkeiten
zu achten; so scheint es: als wenn der Spühlbusen zwischen
Ritzebüttel und der Laufbrücke; die Spühlschleuse aber
bey dieser hätte angelegt werden mögen; und dafs man alsdann
diese Spühlschleuse zugleich zum Durchlässen der Schiffe hätte
einrichten können. Ich habe den Effect der Spühlung nicht gesehen
, da der Vorboden der Schleuse gelitten hatte; auch ist der
Schleusenboden selbst vom Pfahlwurm angegriffen, und wenn
ich nicht irre, so ist dieser Ursachen wegen, in den letzten Zeiten,
nur mit einem Paar Drechthore gespühlt worden.
Fortgesetzte Beschreibung der Werke•
Die Steinkisten (**) deren Construction auf der 48. Kupfertafel
dargestellt ist, haben vom Seewurm sehr gelitten und wenn ich
(*) Nach der Karte bey Tetens Briefen war es eine Steinböschung.
(**) Bey der Zeichnung des altern Zustandes deutet mn die Höhe des
, grünen Vorlandes, op die ordinaire Fluth; q die Höhe des ehemaligen
Wattes, r die Tiefe des Wattes nach der äufsern Seite und st
die niedrigste Ebbe. Dieses Werk soll i 5oooo Rthl. gekostet haben.