deutlich. Sie flofs nähmlich (T. 3g und 4°-) von da, wo
das Haus Boekhoven liegt, durch das Land van Heusden
nach der Seite von Gertruidenherg, von da über den nachher
ertrunkenen Süd-Holländischen Waard (Bergsche Veld) über einen
Theil des gegenwärtigen Eilandes von Dordrecht auf
Maasdamm und West-Maas«* durch das Land van Putten,
oder das jetzige Beyerland. Sie setzte ihren Lauf zwischen
Simonshaven und Biervliet, und so bis d a , wo jetzt Geervliet
( k) liegt, fort, wo sie sich, wie gesagt, mit der Waal vereinigte
(/).
Der Rhein ist schon Zu Tacitus Zeiten schwächer als die Waal.
Von da, wo die Waal sich von dem Rheine bey Burgina-
tium (Lobyt) (m) trennte, strömte der eigentliche Rhein, obgleich
mit geringerer Breite, als die W a a l, aber mit gröfserer
Geschwindigkeit (re), längs Aart ( Arenatium ( o ) ) , Koewye
(Wada), Rhenen (Grines), Utrecht (Trajectum), Alphen (Al-
biniana), Leyden (Lugdunum (p)) und fiel mit seinem Hauptaste
zu Kattwyk bey dem Castellum Britanicum, oder dem Huis
te Britten, das vom Meere verschlungen ist, und dessen Ruinen
jetzt wenigstens 6oo Schritte von dem Gestade liegen, in
die Nord-See. Im Jahre i 55o ragten diese Ruinen noch 8
Fufs über die Meeresfläche hervor (7).
(£) Rhitmograplnjä in Joann II, Beke in Balduino II,
(/ ) Velsen rivierkundige Verhandeling.
(m) B. I. S. 472. — Ammian Marcellin L. XXVIII. c. 3. nennt es Quadri-
burgium. — Ibid. L. XXI. c. I — II.
(n) Tac. Hist. l.ib. II. 6.
(o) Ibidem L. V. 20.
(ƒ>) Nach der Peutingerischen Tafel lag es 10,000 Schritte unter Alphen.
(q") Hadriani Junii Batavia. C. X. Verhandeling door de Mattschappye
der Weetenschappen te Harlem. I. Deel.
Die Insel der Bataver bestand gröfsten Theils aus Morästen,
und war häufigen Ueberschwemmungen ausgesetzt (r). Ihre
Länge gibt Caesar zu 80,000 Schritte, oder 16 Deutschen Meilen
an. Die Breite setzt er zu 22,000 Schritt ( 4 J Meile) fest
(s) . Diese Angabe stimmt auch ziemlich mit der jetzigen Gröfse
überein. •
Dafs nach Caesar die Schelde mit der Maas Gemeinschaft gehabt
habe bestreitet Cluverius (t).
Drusus läfst die Yssel graben («).
Diesen .Canal, den* Claudius Drusus (nachher Drusus germa-
nicus genannt) 12 Jahre vor unserer Zeitrechnung i 3,ooo
Schritte unter der Stromscheidung der Waal vom Rheine (unter
Burginatium) aus dem letztem Flusse bey Ysseloort (T. 14.)
ableiten liefs, wurde defswegen gegraben, damit die Römer
vom Rheine in die Westphälische Yssel kommen, und die Frie-
Von dieser Feste ist der echt Römische Nähme nicht bekannt.
Nach der Inschrift eines alten Marmors, den man in den Ruinen gefunden
hat, war sie von Öiusus zum Winterlager für die Soldaten
am Ufer des Rheines , welches Lager die linke Flanktf des Römischen
■ ..Heeres ausmachte, erbaut worden. Im Civilischen Kriege steckten
sie die Römer an , weil sie den untern Theil der Insel verlassen
mufsten (Tacit. Hist. IV. i 5.). Wahrscheinlich ist'es.-, dafs;j5sie von
Septimius Severus wieder aufgebauet wurde , und dafs dessen Sohn
Coracalla ihr diejenige Festigkeit gab, welche die Ruinen beweisen
(Hadriani Junii Batavia C. X. gibt eine Beschreibung davon). Ihre
Zerstörung ist von dem Meere erfolgt, welches längs der ganzen Holländischen
Küste sehr zugenommen hat.
( r ) Tacitus Hist. Libr. V. c. 35.
G) Caesar de Bell. Gail. Libr. IV. c. 10. «— -Alting Notit, Germ, inferior.
P. I. p. 17.
(t) Cluv. Germ, Ant. p. 26,
(u) Tac. Ann. II. c. 8. — Ibid. XII. c. 18. — Hist. Libr. V. c. 16.
Vollständig „findet man das hierher gehörige in Cluv. G. Ant. III. 17.