Zwischen dieser Sinusböschung und der Kugelbaake liegt ein
Schlickdeich der mit Stroh bekrampt ist. Da derselbe keinen sonderlichen
Wellenschlag auszuhalten hat, so kann er durch alljährliche
erneuerte Bekrampung erhalten werden. Sein Fufs hat,
wenn ich mich nicht irre, ein Revetement vor sich.
Zur Ziegelböschung ist das Ufer nach einer geraden Linie abgestochen;
dann sind‘die Ziegel ah auf die Klayerde gesetzt, so
wie diefs gezeichnet ist. Die unterste Schichte ist gegen eine Fufs-
diele b gestützt und oberhalb der Ziegelböschung liegt ein mit Stroh
bekramptes Schlick-dämmchen, welches die höhe Fluth vom Ycff-
lande abhält.
Die Felsenböschung hat Woltman folgendermafsen, wie er es
in seinen Beyträgen (B. I. S. p3) beschreibt, construirt und die
Z eichnung Tab. 46, von einer ähnlichen Steinböschung am neu-
felderDeich, wird die Beschreibung noch erläutern. Wkdtman sagt
also : « Man gebe dem Schartufer eine flache etwas gebäuchte convexe
Abdachung so, dafs für 4 Fufs steile Uferhöhe 12 Fufs schräge
Höhe; für 5 Fufs steile i 5 Fufs schräg, für 6 Fufs steile 18
Fufs schräg, u. s. w. kommen. Man bewerfe dieselbe Dossirung
mit Ziegelgraus (Schutt von alten Mauern, Wrack und Abfall auf
Ziegelbrennereyen, Steingrand und Kiesel) in einer Lage von
1 Fufs dick (T. 48 Steinböschung). Man ramme eichne Pfähle, 6
7 bis Fufs lang, 5 bis 6 Zoll im Durchmesser dick, in Quarrees von
i Ruthe lang und breit oder \ Quadratruthe, so ein , dafs sie im
Lichten einen schwachen Fufs von einander und 2 Fufs über das
Ziegelgraus hervor stehn. Man fülle diese encaissemens mit Feldsteinen
oder Felssteinen von 200 bis 600 Pfund schwer (sehr gro-
fse und dicke Steine werden mit Pulver zersprenget); so, dafs
man alle Steine an die hohe Kante und so dichte als möglich aneinander
füge, die Zwischenräume mit kleinern Stopfsteinen ausfülle,
die ganze Arbeit so viel als möglich, eben und regulär mache, so
dafs sämmtliche Pfähle jj bis \ Fufs über die Felssteine allenthalben
hervor ragen; so wird eine solche Steindossirung so solide, dafs
sie ganz und gar keiner jährlichen Reparation noch je Erneuerung
bedarf, aufser, dafs etwa alle 25 Jahre die Pfähle veralten und
dann ausgezogen und in dieselben Löcher wieder neue eingerammt
werden müssen, ohne, dafs übrigens das Werk im mindesten
dadurch derangirt wird. — Längs dem Fufse der Dossirung wird
im Fall man zu befürchten hat, dafs die Steindossirung etwas un-
terminirt werden möchte, vön Steingrand und kleinen Kieseln
eine Bank geworfen von \ Fufs dick und 5 oder 1 Ruthe breit.
Diese kleinen Steine bedecken den Wattgrund sehr gut und werden
auch von den Wellen nicht weggespühlt. — Weil die Dossirung
ungefähr 2 Fufs über das grüne Vorland hervorragt, Welches
zum Schutz gegen Wellenschlag nothwendig ist, so müssen
hin und^ wieder Oeffhungen (solche sind im Parabel werk in o ö
angedeutet) gemacht werden, durch welche das Wasser ablaufen
kann, wenn das-Vorland überschwemmt worden ist.
Es sind in neuern Zeiten mancher Orten Steindossirungen an
Deichen und Ufern gemacht, wo aber die Felssteine nicht auf Ziegelgraus
sondern auf Heide, Moorsoden, Busch sind gelegt worden.
Dergleichen vergängliche Unterlagen sind aber nichts werth,
und die Steindossirungen sind defshalb einiger Orten als kostspielige,
untaugliche und gefährliche Werke verschrieen. Nur so hoch
als die tägliche Fluth steigt, ist allenfalls der Busch sehr gut und
dauerhaft. IstZiegelgraus gar nicht zu bekommen und man genö-
thiget statt dessen Busch zu nehmen: so mufs zuvor die entblöfstc
Erde, besonders wenn sie sandig ist, mit Stroh etwas bedeckt
und bestickt oder auch Heide untergelegt und hierüber eine Buschdecke
15 Fufs dick verfertiget werden , auf Welche alsdann
die Felssteine in die erwähnten encaissemens gesetzt und befestiget
werden, da alsdann der Busch unter den Steinen, wo er immer
feuch t bleibt und von der Sonne nicht beschienen wird, sehr
viele Jahre dauert.*
Auf eine ähnliche Weise ist das Stack oder das sogenannte
Felsenstack gemacht worden nur dafs das Steinlager auf ein altes
Buschstack oder Buschhöft liegt.