Constrüction des Deiches, welcher den Kielplatz einschliefst.
Da die Figur dieses Platzes dessen Gröfse und Lage auf der 47.
Kupfertafel angegeben ist, so wollen wir uns dabey nicht verweilen.
(*) Der auf der scbooter Vlakte gelegte Deich, diesen
Bezirk umschliefsend, wurde folgendermafsen 1790 aufgeführt.
Erstens: der äussereFufs des Deiches wurdemit einem Faschinen-
Packwerk auf eine gleiche Höhe, zwey Fufs unter ordinaire Fluth,
aufgebauet. Die Sturzenden der Faschinen liegen nach der äufsern
Seite, so wie diefs in den Profilen Tab. 47- gezeichnet ist.
Diese Lagen haben nach binnen drey Fufs und nach aussen € Zoll
Dossirung auf jeden Fufs Höhe. Jede Faschinenlage ist mit Zäunen
und Wippen befestigt und mit Klayerde beschwert. Unter
dem Sturzende der untern Faschinenlage wurde, da wo der
Grund trocken war , eine einzelne Faschinenschichte gespreitet.
W o der Grund aber nicht trocken war, da wurde eine ganze
Buschlage 2 bis 3 Fufs breit gelegt und diese ward mit Erde beschwert
, worauf denn erst das Faschinenpackwerk , welches mit
Wippen und zehn Fufs lange Pfählen auf den Grund befestigt
wurde, zu liegen kam. Der ganze Deich ward dergestalt von
Erde aufgekarrt, dafs seine muldenförmige Krone eine Breite von
20 Fufs erhielt. Doch wir überhehen uns der Beschreibung aller
Dimensionen , da die Gestalt des Deiches auf Tab. 47- gezeichnet
ist. Seine äufsere Dossirung ist aber mit Steinen belegt, nähmlich
an der Nordwest- und Nordostseite sind vor dem Faschinen-Pack-
werke , 1 bis 1 1 Fufs unter der ordinairen Fluth, Bricksteine geschüttet.
Mit eben diesen ist über dem Packwerke 20 Fufs Breite
(*) Herr Conrad hat die Dimensionen des Deiches dessen längste Seite jede
80. Ruthen und dessen kürzte jede 60 Ruthen beträgt, beschrieben,
unsere Leser finden sie leicht aus der citirten Kupfertafel. Mir scheint
die Figur dieses Kielplatzes mit sehr grofser hydrotechnischer Kenntnifs
bestimmt zu seyn. Sie bietet dem Nordnordwestwinde, der dem Deiche,
des Nieuwendieps wegen, nachtheilig seyn könnte eine Spitze dar,
die des 'Wellenschlages Kraft schwächt und die Wellen, vom Nordwinde
getrieben , gleiten an seiner westlichen und östlichen Wand hin.
d. H.
und etwas über einen Fufs hoch die Dofsirung belegt , darauf
liegen schwere nordische Steine. An der Südwestseite ist die
äufsere Dossirung zwey Schuh dick, blofs mit Bricksteinen, von der
Schootervlakte an bis 5 Fufs über die ordinaire Fluth beschüttet.
Endlich ist die südöstliche äufsere Dofsirung so mit Brick - und
nordischen Steinen belegt, wie es das Profil zeigt. Das übrige der
äufsern Dossirung ist im Verband mit Grassoden besetzt. Gleichwie
vor der Nordwestseite, so ist vor der Nordostseite und um den
Deich herum Ziegelgraus und ganze Ziegelsteine zwey Fufs dick ,
geschüttet, wie dies die Zeichnung deutlich macht. Da wo der
Grund zu niedrig war wurde er zuvor mit Klayerde angesetzt.
Vorkehrungen zur Erbauung der Schleuse in dem Deiche des Kielplalzes.
Weil in diesem beschriebenen Deich'bezirk eine Schleuse angelegt
werden sollte, so war es nöthig: einen Theil desselben of-
ferTzu lassen und dann mit einem Kistdamme zu zuschliefsen, den
man nach Verfertigung der Schleuse wegnehmen konnte. Dieser
Klopfdamm wurde in gebogener Form ( toogs gewyze) auf
die Länge von 17 Ruthen und die Sehnen waren i 3A Ruthen
lang, aufgeführt. In ihm ward ein hölzernes Siel von 3 Fufs
weit und 3 Fufs hoch gelegt. Sein Körper wurde von zwey
Pfahlreihen formirt, jeder Pfahl war 22 bis 26 Fufs lang und
wurde 8 bis 9 Fufs in den Grund gerammt, vier davon kamen
in jeder Längen Ruthe mit 3 Zoll Schräge zu stehen; ihre Köpfe
ragten ßi Fufs über die ordinaire Fluth hervor. Auf diese Höhe
standen die zwey Pfahlreihen, i 3 Fufs von einander. Und
obgleich der ICistdamm eine gebogene Form erhielt, so wurden
doch die Pfähle auf der Länge einer Gurtplanke (auf 3o Fufs)
die 8 bis 10 Zoll im Quadrat stark war und aus Tannenholz
bestand, in einer graden Richtung eingerammt. Diese Gurtplanken
wurden der Festigkeit wegen 18 Zoll unter den Pfahlköpfen
in die Pfähle selbst eingelassen, und mit 5 Zoll starken eisernen
Spykers, in denen 1 Zoll starke Spliefsbolzen eingesteckt wurden,
befestigt. Zugleich wurde noch eine zweyte Gurtplanke,
drey Schuh unter der ordinairen Fluth, auch an der äufsern Sei