i y 5 i . Z u e rs t hrae li d e r s’ G r a v e n -u n d Ossenw aardsche Dam m
u n te rh a lb d e r alten versandeten M ü n d u n g ' des N ie d e r -R h e in e s
( T . i 3 . 1 4 . ) , w o d u r c h dem W a s s e r eine g ro fse OelFnung nach
dem N ie d e r -R h e in e u nd dem L e c k en ts tan d , u n d de r m a n 'd i e
ü b rig en an diesen b e yd en F lü s sen erfo lgten U eb e r s chw em m u n -
gen fast g rö fsten T h e ils alle in zuschreiben k an n .
Den 2 ästen M ärz en tstan d b e y B o lg o y u n d G en t an der
W a a l e in D e ic h b ru c h , w o d u r c h die ben achba rten L ä n d e r zw ischen
d e r Maas u n d d e r W ra a l ü b e rs tröm t w u rd e n . Z u B om m
e l , w o das Wasse r an diesem T a g e am höchsten s ta n d , w a r
es d re y Z o ll n ied rig e r als 1 7 4 0 .
Im B om m e le rw a a rd s in d k eine D e ich b rü ch e gesch ehen, als
in d e r H e r r lic h k e it P o u d e ro y e n , w o 3 bis 4 H ä u s e r , g le ich
w i e zu B r a k e i , das nebst den D ö r fe rn B a lg o y , N is tF ieh , W i c
h e n , L e u r , W e z e l , H e rn e n , H o r s e n , A l t fo r t , A ffe rd e n , H a ren
, P u ffe lik , L e e u w e n , D reum e l u nd a n d e r e n , du rch den P o u -
dero yschen E in b ru c h au ch ü b e rs tröm t ist, w e g g e tr ieb en sin d. Dafs
n ich t n o ch m ehre ren D ö r fe r ü b e r s chw em m t w u r d e n , w a rd
d u r ch einen Q u e rd am , de r M a yd e ich g en an n t ( T . 3 9 . ) g e h
in d e rt. D ie se r D am m ist au ch dieser A b s ich t w e g e n ge le gt
. w o rd e n dafs k e in e an de re D ö r fe r in dem B om m e le rw a a rd
ü b e r s c hw em m t w e rd e n k ö n n e n , w e n n e tw a ein D u r ch b ru ch
zu B ra k e i o de r P o u d e ro y en v o r fa llen möchte- Diese D e ich b rü che
am 23sjen M ärz g e s ch ah en , b e y g an z stillen W e t t e r , des
A b en d s um h a lb e i l f U h r , u n d zw a r ge rad e d a , w o de r D e ich
die g rö fste S tä rk e hatte. E s w u r d e dahe r v e rm u th e t , dafs e r
d u rch g e sto ch en w a r .
D en 2&sten M ä r z entstand zu B eus ich em e in e V e r s in k u n g ,
s ch ie f geg en die V e r s in k u n g ü b e r , d ie sich 4 his 5 T a g e frü h e r
an d e r U tre ch ten Seite zeigte. E n d lic h zerrifs de r De ich .
Z um G lü c k e w a r h in te r dem D u r c h b ru c h e , aufser e inem S om m
e r -D e ic h e , au ch n o ch ein hohes A c k e r fe ld , das m it e inem h o h
en D am m e a u f 18 bis i g F u f s Pe g e lh öh e umgeb en ist, w o d
u r ch n u r w e n ig W a s s e r ins L a n d kam,. In d e fs w u rd e do ch
das Land von Beusichem und Zoelmond; Tricht, Beest, Ma-
rienweerd , Acquoy und den Kuileriburgsche Broek überschwemmt.
Der Deich zu Hcdikhuizen (T. 39.) ist durch einen ICist-
damm ( Kistieg)^ den man binnen Deichs um das versunkene
Stück hinlegte, da das Wasser den zßsteh März plötzlich fiel,
erhalten. Dieses plötzliche Fallen des Wassers ist wohl hauptsächlich
dem Deichbruche zu Brakei zuzuschreiben.
Oberhalb Jaersveld (T. 3g.) entstanden den 23sten März in den
Leckdeichen unterhalb des Dammes gleichfalls zwey Durchbrüche.
Die Nachtheile wurden gröfsten Theils dadurch vorgebeugt, dafs
man sogleich die Schleusen öffnete, da alsdann durch diese 26 Oeff-
nungen ebensoviel Wasser abgeführt wurde, als durch die Einbrüche
einfJofs, Hierdurch wurde nicht blofs der Goudasche
Ysseldeich gerettet,»woran einige hundert Personen arbeiteten;
sondern man erreichte auch dadurch, dafs das Wasser an dem
obern Theile der Yssel, sich nicht bis an diesen Deich Verbreiten
konnte; da 1726 bey einer ähnlichen Ueberschwemmung,
wobey die Schleusen zugehalten wurden, das Wasser über den
Ysseldeich hinging^ und also eine gleiche Ueberschwemmung,
in der Waterschap von Woerden etc. verursachte. Dem ungeachtet
ward die Gefahr am Leckdeiche erst am 2ßsten März
vermindert, als der schon erwähnte Deichbruch an der andern
Seite des Lecks, oberhalb Ivulenberg bey Beusichem entstand (d).
Wie grofs diefsmahl die Gefahr für ganz Nord-Holland und
der Provinz Utrecht war, mag man daraus abnehmen, dafs das
Wasser im Rhein oder Leck zu W yk te Duurstede 22 Fufs
über den Amsterdammer Pegel, und i 5| Fufs über die dahinter
gelegenen Ländereyen stand. Ueber den Boden der ausgetrockneten
Ländereyen (Droogmakeryen) im Rhynlande, stand es
34 Fufs, und über die ausgetrockneten Ländereyen im Delfland
0 0 Nederlandsche Jaerboeken- 17 5 1. Bl. qo3. — q 3g. Zillissen a. a.
D* — Rapport van den Prof. Lulofs en Landmeeter Bolstra, omtrent
de inspectie van de hooge Lek in Maart 17 7 1.