den könnte, wenn sie diese Wassercirculation entbehren sollte.
Diese Circulation des Wassers durch alle die Schleufsen und Canäle
ist einzig in ihrer Art; ja , sie reitzt das'Interesse jeglichen
denkenden Reisenden, unter denen es aber wohl wenige geben
dürfte die bis jetzt eine deutliche Idee von ihr haben. Selbst in
Amsterdam ist sie nur wenig Personen bekannt; und es hat mir
ein erfahrner und sehr geschickter Hydrotect versichert: dafs er
sich , bey seinem Auffenthalt in Amsterdam, viele Mühe gegeben
habe, um ihr Spiel zu erfahren , aber vergeblich. Ich verdanke
die Data einem Freunde, der diese Materie besser als ich hätte
bearbeiten können.
Ein- und Auslafsschleusen.
In sofern die Spülung der Canäle vermittelst dem Y Strom
der durch verschiedene Schleusen bey der Fluth eingelassen und
während der Ebbe durch andere ausgelassen andern Theils aber
von dem Amstelwasser bewirkt wird ; so kann man füglich die
Schleusen in Ein - und Auslafsschleusen eintheilen. Aufser diesen
dient auch die grofse Amstelschleuse (auf der Karte mit I bezeichnet,
welche sieben Paar Thore gegen die Amstel hin und
vier Paar Thore gegen den Canal, so wie zwey grofse Drehtho-
re nach dieser Seite hin, hat) zum Spülen der Canäle. In der
Stromkarte des östlichen Yes T. 5i. die zugleich einen hydrographischen
Grundrifs der Stadt Amsterdam darstellt, sind die Ein-
lafsschleusen mit römischen und die Auslafsschleusen mit arabischen
Ziffern angedeutet. Diejenigen Schleusen aber , welche die
Gragten unter sich abschliefsen habe ich mit Buchstaben bemerkt.
Der Boden von den Kammerschleusen am Y , durch denen
die Schiffe passiren , liegt 8 bis 9 Fufs unter der gewöhnlichen
Ebbe (6). Ihre Kammern sind bey 200 Fufs lang. Alle diejenigen
Schleusen, welche gegen das Y liegen, müssen zugleich die
hohen Sturmfluthen abhalten ; daher die grofse Höhe ihrer Thore
die bey solchen Fluthen sehr gut verwahrt werden. Ich will
(.b) Nach Brünings Briefe an Büsch. Siehe des leztem Vorschlag zur Sicherung
der Stadt Hamburg gegen die Fluthen etc. p. 87.
hier die Dimensionen ( * ) dvr vorzüglichsten Schleusen, aufser
denen von der Amstelschleuse die beym Schleusenbaue beschrieben
und wovon die Kupfer gegeben werden sollen, mittheilen.
,1-------- I— j— — — —-----------
E in la f s s c h le u s e n . A u s la f s s c h le u s e n
-----TI
N ahmen
der
Schleusen.
Weite.
Höhe
der
Thore
über
den
A. P.
N ahm en
der
Schleusen.
Weite.
Höhe
der
Thore
üdbeenr
A. P.
F- ■ Zoll. F. z. Zoll.
No. X. Die Schleuse No. 2. Die Schleuse am
unter dem Neu- Ende des Kadyks 21 5 124
markt 1 5 1 55 — 17. Die Eenhornschleuse
- „ 37 i 3o
Die Kolkschleuse 16 5 44 — 23. Die Schleuse in
dem Westerbeer 14 _ 112
No. IV. Die Damm- — 27. Die Schleuse in
schleuse 20 8 85 dem Deich vor dem
Alte haarlemmer haarlemmer Thor 3i 88
Schleuse 2 2 2 IQ7 — 12. Die St. Antony-
Schleuse. 3o 1 ?5§1
lemmer Schleuse 24 2 i 34 Schleuse 32 112 i j 1
[No. XV. Neue haar- — 5. Die kattenburger
----- J '
Andere Arten von Schleusen, die keine Kastenschleusen sind
(in Amsterdam unter der Benennung Waterheringen bekannt)
werden zugesetzt und geschlossen sobald das Y zu Höhe von i 5
Zoll über den amsterdammer Pegel gestiegen ist. Wenn es aber,
darunter fällt werden sie wieder geöffnet.
(*) Sie sind von meinem Freunde dem Wasserbau-Director Schilling in
Amsterdam mit der gröfsten Genauigkeit gemessen worden*