abgefläcbt, selbst verkleinert und das Pferde-Eck eingekürzt hätte;
wenn diese Werke es dem Fluthstrom verhindert hätten sich
nach NieuWendam seitwärts auszudehnen? W ie konnte er also
dem Pferde-Eck keinen schädlichen Einflufs auf die Richtung des
Stromes zugestehn (ƒ)? Er betrachtet den Boden des Y e s in Beziehung
seines Abhanges nach den Seemündungen, Texel etc. hin,
und schliefst aus diesem Abhange: «dafs der Ebbestrom stärker
als der Fluthstrom seyn müsse.* Hätte er aber auf den Pampus,
dessen Bett 3o bis 4° Schuh hoher als das Bett des Yes in der
Stromrinne vor Amsterdam, liegt, Rücksicht genommen; so
würde er sich wenigstens in Rücksicht des Abhanges von dem Bette,
vom Gegen theil überzeugt haben. Aus der langem Dauer der
Fluth im Y (S. 32 7 ) gegen die Ebbe, liefse sich aber auf eine grö-
fsere Geschwindigkeit der leztern gegen jene schliefsen, zumahl
wenn man erwägt: dafs das W^asser welches die Rheinlandschen
und die Nordholländischen Schleufsen zuführen doch auch mit
der Ebbe vor Amsterdam vorbey fliefsen mufs. Und in dieser
Hinsicht bin ich denn auch der Meynung, dafs die mittlere Geschwindigkeit
in der Oberfläche des Ebbestromes gröfser als die
mittlere Geschwindigkeit in der Oberfläche des Fluthstromes vor
Amsterdam seyn müsse.
Nachdem nun Steenstra dem oben erwähnten Bruningsehen
Vorschläge manche Mängel aufgeladen hatte, ohne sie hinlänglich
erwiesen zu haben; so schlug er vor: 1 0' Die Werke T und
Z aufzuführen und die Kade D wieder herzustellen. Zu dessen
Consideratien schrieb Brünings Anmerkungen und diese beantwortete
er wieder. Kurz, die sämmtlichen Raisonnements wurden
den Professoren Allemand und van de Wynpersse zur Entscheidung
übergeben und diese stimmten — für das Steenstraische
Projecte! Im Jahr 1778 wurde es unter Steenstras Direction ausgeführt;
und die Werke T und Z bestehn aus Buschwerk welches
mit einer Pfahlwand umgeben ist. Sie liegen etwa zwey Fufs
über die ordinaire Fluth. Zugleicher Zeit liels er das Ziekewater
(ƒ) Nieuwe Jaerboeken J, 1778. p. 1001.
von Y , mittelst eines mit Pfählen umgebenen Buschdammes D
abschliefsen. Und dann wurde endlich an mehreren Stellen vor
der Stadt mit Moddermaschinen gearbeitet bis auf eine Tiefe von
8 Fufs. Der Modder wurde in das Ziekewater mit Fahrzeugen
gefahren. Die ausgebaggerten Stellen waren aber bereits 1781
wieder zugeschlammt (*).
Beachtet man nun die Direction der Stromrinne und die Figur
des Bettes (in den mitgetheilten Profilen sichtbar) die Oberfläche
oder Weite der Bahn, so scheint es gewifs , dafs der Fluthstrom
, zwischen den Werken F und Z eine Bay findend, vor
wie nach retardirt wurde, indem er sich ausbreiten konnte und
von dem Pferde-Eck in die Fläche vor dem Nieuwendammer con-
caven Ufer hineingeleitet wurde. Der Direction , welche ihm
Steenstra mit den Werken , auf die Schlickplatte hin , geben wollte,,
konnte er also nicht kräftig genug folgen; denn sonst hätte
die Abnahme der Platte noch mehr betragen müssen als siebetrug,
da Redelykheid und Goudriaan i. J. 178 1 die Tiefen , also den
Effect der Werke, untersuchten. Die beygefügten Profile N0- 1.
(* ) Auch noch jetzt werden eine Anzahl Modder- oder Baggermaschinen,
wenn ich nicht irre 12 Stück, gebraucht um vorzüglich die Oeffnun-
gen der Wasserbäume tief zu halten, damit die Schitfe durch können.
Es wäre doch auch wohl nöthig gewesen: im Y vor Amsterdam
die Quantität des Schlickes den das ausgespühlte den das Y-Was-
ser, zur Zeit der Fluth zur Zeit der Ebbe enthält, zu erfahren. Ich
will also bey dieser Gelegenheit eine von Lulofs erfundenen Maschine
um damit das Wasser aus jeder Tiefe zu schöpfen beschreiben.
Sie scheint unstreitig für allen mir bekannten Maschinen der Art
den Vorzug bey weitem zu verdienen. Der Herr Präsident Brünings
ist so gütig gewesen, sie mir bey meinem letzten Auifenthal-
te in Zwaanenburg zu zeigen. Sie besteht aus einem viereckigen, eisernen
Kasten. T. 5o. abcd-, ed und gh sind zwey eiserne Klappen,
jene den untern Boden, diese den obern Deckel bildend; Im ist eine
eiserne Stange woran das Zugseil k in m gebunden ist. Sobald
man dieses anzieht, wird der Kasten geschlossen. Die Stange h i mit
dem Kugelende i dient die Maschine zur Senkrechthaltung, f g ist
der Trichter um sie in ein Gefäfs bequem aus zu leeren.