dämm, drittehalb Stunden Weges lang. Hierdurch brach das
w asser, eben unterhalb Bergstoep, hinter Berg-Ambacht, ungefähr
eine viertel Stunde unterhalb Ammers, nahe bey dem
Speelhuisje, den Deich durch. Der ganze Krimpenerwaard lief
dadurch unter. Es waren hier eigentlich zwey Einbrüche gekommen,
einer nähmlich eben oberhalb, und der andere unterhalb
des Speelhuisje.
Zwischen Jaarsveld und Vreeswyk, hatte sich auch ein Eisdamm
formirt. Dieser ging den 2gsten Jan. los, da der zu
Klein - Ammers und Krimpen noch sitzen blieb. Hierdurch
kam das Eis von Jaersveld mit einer solchen Gewalt vor
Schoonhoven vorbey, dafs alles, was ihm in den Weg kam»
selbst die dicksten Bäume, in einem Augenblick zertrümmert
waren. Dieses Eis setzte sich zum Theil auf den schon vorhandenen
Eisdamm , das übrige drängte sich in die beyden
Durchbrüche so fest, dafs kein Wasser mehr hindurch konnte.
Das Wasser stieg bis zu 69 Zoll über den Klockenslag.
D ie ganze Stadt schien fast verlohren zu seyn , bis den 3osten
Jan. der Eisdamm zum Theil los ging ,.•> wodurch denn das
w asser etwas fiel. Die beyden Einbrüche hatten sich aber
sehr vergröfsert. Das Wasser stieg nun in dem Krimpenerwaard
so sehr, dafs es über den Vlist Deich ging, und
diesen an vielen Stellen wegspühlte , wodurch auch der
Lopikerwaard inondirt wurde. Den 2ten Februar ging der
Eisdamm vollends weg. Bey einem heftigen Sturme, der vom
i3ten bis den i6ten Febr. hausete, sind im Krirppenerwaard
viele Häuser und Scheuern weggerissen ( i ). Den Deichbruch
zu Bergstoep wieder herzustellen , diefs wurde für 583oo fl. verdungen.
In dem Lopikerwaard war das Wasser im Monate April durch
die Schleusen dergestalt entwässert worden , dafs das Wasser,
welches das Land zuvor acht Fufs hoch bedeckte, jetzt nur noch
( i ) Nederlandsche Jaerboeken BI. 53.
drittehalb Fufs hoch darüber stand. Nur Jaarsveld und ein
kleiner Polder, Hooge,Biezen genannt, unter Ysselstein, waren
wasserfrey. Aber nun konnten auch die Schleusen kein Wasser
mehr abführen , und alles mufste durch Mühlen ausgeschöpft
werden. Die dazu vorhandenen waren bey weitem
nicht hinreichend , um hoffen zu können , dafs sie das Wasser
den ganzen Sommer über würden in die Sammelteiche
aufmahlen können. Es wurde demnach ein Project zur Anlegung
mehrerer Mühlen und Schleusengänge gemacht, wovon
das nähere da, wo wir von der Entwässerung den verschiedenen
Ländereyen reden werden, gesagt werden wird.
17 6 1. Im Januar waren das Amt Heikoop, die Herrlichkeiten
Lexmond, Leckerveld und Achthoven wegen vielen Regen
durch Binnenwasser überströmt.
Den 5ten März brach der Kamperveensche Deich, nahe
bey dem Dorfe Zalk, durch.
In derNacht vom ten auf den 28sten März entstand ein Deichbruch
bey dem Dorfe Westervoort, an der Yssel(T. 14). Ein anderer
Deichbruch entstand an dem alten Rheine unter Alt Lobyt.
Hierdurch wurde das Clevische Zeven terj die Herrlichkeiten
’sHeerenberg und Didam, und das Richteramt Doesburg überströmt
(k).
1764. In der Nacht vom 6ten auf den 7 ten Jan. entstand
ein Deichbruch eine halbe Stunde oberhalb Rees (T. 12.).
Den ..yten Jan. brach im .Bommelerwaard der Waal Deich
zwischen Rossum und Herwynen.
Im Febr. kamen zu Herwen fünf Deichbrüche. Der letzte
war gerade auf dem Kirchhofe, wo die Leichen aus den Gräbern
gerissen wurden. Viele Häuser trieben hierbey fort, und die
meisten wurden zerstört.
D e r K an o n sd e ic h w a r den 1 i ten F e b r . schon a u f zw e y P lä tzen
e in g eb ro ch en , w o d u r c h Z u tphen sehr in G e fah r k am (/) .
( k ) Jaerb. 176 1, (/) Jaerb. 1764.