rungen und dann einige allgemeine Vorschläge, zur nähern Berichtigung,
stehn.
Vergleicht man die bolstraische Karte von der Maas, welche
mit der gröfsten Genauigkeit aufgenommen ist, worin die Tiefen
1739 nach einem Wasserstande der 24 Zoll über die ordinairc
Fluth in der Nordsee erhoben ist, gemessen und angedeutet sind ,
und den Bericht des Landmessers Sandifort vom iten Dec. 1749
mit dem Local; so ergiebt sich 1 0' dafs die Ebbemündungen
von dem Slujssediep oder Scheuer und von der Altenmaas zwischen
dem nördlichen Ufer der Welplatte und der westlichen Spitze
vom Lande Portugal, enger geworden sind, weil sich die Saumplatten
A und B angelegt haben ; dafs vor Blankenburg die Saumplatte
noch vergröfsert sey. Zweytens. Das zweckmäßige Ver-
theilung der Ebbe- und Fluthströme in der Alten-und Neuenmaas,
sowohl an der nördlichen als östlichen und westlichen Spitze
der Welplatte, den wohltätigsten Einflufs auf den Zustand bey-
der Stromäste haben müsse; dafs Niemand aber über diesen äu-
fserst wichtigen Gegenstand, eine genugthu'ende Auflösung geben
könne, ohne näher zu kennen: ' u ) die Wassermenge aller dieser
Stromäste, welche zwischen Brielle, Vlardingen und Portugal
existiren, sowohl von den Ebbe als Fluthströmen. b) die Beschaffenheit
des Bettes , sowohl profundometrisch als dessen Bestandthei-
le. c) Die Neigung des Ebbe; des FluthstromeS in allen diesen Aestcn.
Wird aber der jetzige Zustand der Mündung, wo sie kaum
4ooRuthen breit ist, mit dem im Anfänge des X V II. Jahrhunderts,
als sie eine Weite von 1400 Ruthen hatte (S. 7 5 und 76 ), verglichen
und erwogen: dafs selbst das jetzigeProfd gegen dem hölzernen
Baaken, um die Hälfte mit einer Sandplatte, die sich an den
Hoek van Holland angelegt hat, und welche fast mit der Insel
Roosenburg zusammenhängt, verstopft ist. Erwägt man diese
Verstopfungen, sagen wir; so kann man sich nicht erwehren:
für den schlechten Zustand'der Alten- und Neuenmaas.aufs äufser-
ste besorgt zu seyn. Keine Rettung ist da gedenkbar; auf keine
Weise kann die Fahrbarkeit beyderHauptStromäste erhalten werden,
als — durch Vermehrung des Ebbe- und FluthstromeS.
Vorschlag zur Correction der Maasmündung. T. 40.
Ehe ich es wage Vorschläge,, aufzustellen mufs nochmahls erinnert
werden , dafs Niemand mehr als ich selbst einsehe: wie dieser
Entwurf grofsen Verbesserungen, (vielleicht noch mehreren als
meine übrigen Vorschläge) fähig ist. Die Richtung des FluthstromeS
in der Nordsee, welche von Südwesten nach Nordosten
läuft, hat an dem Gestade vor Oost Voon Tiefe und Abbruch verursacht,
und man ist genöthigt gewesen, diesen Strand mit den
Faschinenwerken a b c cl (das letztere ist ein Sinkwerk) zu erhalten.
Der geschwächte Ebbestrom in der Maas mufste seine Stoffen
absetzen , und so entstanden Inseln und Untiefen , welche dem
Fluthströme es versagten mit einer zur Reinhaltung der Betten hinreichenden
Wassermenge einzutreten. Der langsame und geringe
Ebbgstrom, welcher durch das Sluyssediep flofs, fand, da wo der
Hoek van Holland liegt, ein ungeheures weites Bett, .worin
also, dessen geringen Neigung ; seines schwachen Laufes wegen,
die Stoffen niedersinken mufsten. Sobald diese Versandung
zu der Höhe der ordinairen Fluth, oder noch einige
Schuh höher emporstieg, war sie fähig: den Seesand von dem
Strande aufzufangen und so gewann denn das Hoek van Holland
die jetzige Gestalt. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts blieben in
der Gegend des Pan einige jetzt versandete Rinnen. Die Erhöhung
des Hoek van Holland wurde aber noch durch den herrschenden
Nordwestwind^ welcher die Aufstäubung des Sandes (Ansandung)
bewirkt, gar sehr befördert. Diefs ist auch der Fall an den Inseln
Texel und Vlieland wo das östliche Gestade anstäubt. Endlich
gab’ die Zurückweichung der gesammten Küste nördlich der Maasmündung
bis gegen Haag und weiter nordöstlich hinauf (T.
40.) dem Fluthströme (längs dieser Küste) ,|jnen freyen Weg und
er wurde also von ihr nicht mehr so wie ehemahls in die Maasmündung
hineingeschöpft. Auch die Zunahme der Spitze von Voorn
und die davor liegende Westplatte trugen nicht wenig dazubey:
II. Band. 38.