nach dem Myrdalssandur um 5% Uhr Nachmittag. Nordostwind,
dann scharfer Wind mit Frost.
9. Mai. Ich ritt ostwärts nach Höföabrekka. Man sah
Rauchwolken früh am Tage im Osten bis an die Spitze des
Jökull. Bei Tage Getöse. Man sah einen Aschenfall auf
dem Jökull, ausserhalb desselben und ganz im Westen am
Eyj afj allaj ökull; doch verhüllte ein Schneefall die Asche
demnächst während des Tags. Yon Häfell aus bei Höföabrekka
übersah man den Strom nach dem Myrdalssandur.
Ausserhalb des Sandes* theilte er sich um Hafursey-, fuhr
mit beiden Armen weiter nach Hjörleifshöföi und reichte
bis in die Nähe des Mülarkvislarfarvegur. Nach der Ostseite
zu sah man ihn bis an die Wasserfluten im Skälm und
in der Kselurä. Der MiÖsandur trocken. Nachts Rauchfrost.
Leichter Schneefall auf dem Berge während des Tags.
10. Mai. Man hörte Getöse und Krachen, doch sah man
unten nichts -wegen Schneetreibens. Der Schnee lag fest
auf den Bergen und sonst in der Gegend. Man fand Bimsstein
getrieben bis an den Meeresstrand. Der Nordost ging
mehr nach Südost über, als es Tag wurde.
11. Mai. Man gewahrte, dass das Wasser auf dem östlichen
Sande gewachsen war; die Bewegung ging von da nach
dem MiÖsandur. Ein Katlastrom in die Jökulsä (auf dem
Solheimasandur). Myrdalsleute, welche herauf von den Inseln
(Westmännerinseln) kamen, konnten durch ihn nicht
östlich kommen. Es zogen fünf von ihnen östlich über den
Jökull und sahen Feuer aus der Schlucht während der Nacht
kommen. Viel schwarze Asche westlich hinter dem ganzen
Jökullrücken. Aschenfall vorn an der äussersten Bergkante
unterhalb Eyjafjall, aber zugleich Spaltungen in der
Ebene.
12. Mai. Man sali eine dunkle Wolke. Sturmwetter
im Osten. Starker Rauch und Nebel vom Sande her. Man
sah nichts oberhalb Reynisfjall vor Rauch, wo das Wasser
nach dem Sande lief. Frost die ganze Nacht von Beginn
des Ausbruchs an.
13. Mai. Starker Ostwind mit Tropfen halb gethauten
Schnees; ich ritt über die Arnarstakksheiöi ostwärts nach
Höföabrekka, um zu [predigen. Weniger Wasser auf dem
Myrdalssandur, als vorher. So viel Sand lief fort in die
See zwischen dem Vorgebirge und Höföabrekka, dass er
bis dahin herannahte, wo Flundern gefischt wurden zur
Sommerzeit bei 15 Faden Tiefe und möglicherweise ein
Drittel weiter hinaus (S. 473, Z. 16 v. o.). Yon dem
Skiphellir trieb er Stämme weg, die dort geborgen waren.
Man hörte Donner draussen auf der Ebene.
14. Mai. Starker Donner und Erschütterungen während
der Nacht und des ganzen Tags; man sah ununterbrochen
Feuerströme. Grosse und lichte Wolken.
15. Mai. Schrecklichstes Donnern ununterbrochen während
dreier Tage. Am Abend sah man einen Aschenfall mit
Wasser (? ä ftvotti). Die Luft voll von Schwefelgeruch;
ruhiges Wetter.
16. Mai. Man sah am Morgen nirgends graue Flecken auf
dem Jökull; er war vielmehr kohlschwarz. Grösser Wassersturz
im Osten und man sah das Wasser über die ganze
Sandebene fliessen, wo früher der Strom in das Meer gelaufen
war. Diese Tage, vom 14. Mai an: Ausbruch im
höchsten Masse. Es rann in die Kerlingardalsä Wasser
mit Eisgeschieben hinaus bis an die Grenze von Fagradalur.
Der Fluss nicht passirbar auf dem gewöhnlichen Wege.
Milder und trockener Ostwind.
17. Mai. Das Getöse etwas weniger häufig und schwächer.
Morgens klare Luft, sodass man deutlich Wolken
sah, dunkelschwarz und sehr weit im Umkreise.
18. Mai. Der Donner noch seltener und nicht stärker.
Das Wasser, welches aus der Kerlingardalsä geflossen war,
nahm wieder ab, und der Strom, welcher nach dem Skiphellir