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 gibt,  und in  der Regel  paarweise,  wenigstens  habe  ich  niemals  
 wie  Faher  sie  «in  grossen  Scharen  in  Gesellschaft,  
 vornehmlich  mit  char.  hiaticula»o  gesehen,  was  allerdings  
 nach  seiner Angabe  («Prodr. d. isl. Orn.», S.  29) Ende April  
 und  im  Mai  stattfinden  soll. 
 Sein  einfaches  Nest  haut  er  in  einem  kleinen Grashügel  
 oder  auch  auf  ebener  Erde.  Das  Ei  ist  35mm  lang  und  
 26mm  breit  und  von  blassgrüner  Farbe  mit  hellbraunen  
 Flecken  reichlich  bedeckt.  Dickes  Ende  fast  ganz  braun. 
 Syn.:  Numenius  variabilis  Bechstein;  tringa  alpina  L.;  
 tringa  cinclus  L.  (Wintertracht);  pelidna  variabilis  Stephens; 
   pelidna  cinclus  Cuvier;  tringa ruficollis  Palläs;  cinclus  
 torquatus  Brisson. 
 Isländisch:  Lóufi reell,  d.  i.  Knecht  des  Regenpfeifers  
 (denn  lóa  heisst  der  Regenpfeifer  und  p reell  der  Diener,  
 Knecht). 
 28)  Tringa  Schinzi,  der  Schinzische  Strandläufer. 
 Diesen  der  Fauna  Islands  neuen  Vogel  schoss  ich  an 
 dem  kleinen  See  bei  Reykjavik  am  18.  Juni  1860.  Der  
 genauen Beschreibung Naumann’s («Naturgeschichte der Vögel  
 Deutschlands»,  1834,  VII,  453),  welcher  auch  die  
 Unterschiede  dieser  und  der  vorigen  Art  hervorhebt,  kann  
 ich  nichts  hinzufügen,  auch  von  der  Lebensweise  des  Vogels  
 nichts  mittheilen,  da  ich  ihn  nur  das  eine  mal  geschossen  
 und  nicht  wieder  beobachtet  habe. 
 Syn.:  Tringa  Schinzii Naumann;  pelidna  Schinzii Bonap. 
 29)  Tringa  canuta  L.,  der  Kanutsvogel. 
 Siehe Faber, Prodr., S. 27, und Ólafsson og Pálsson, Reise  
 etc.,  §.  896,  H. 
 Syn.:  Tringa  islándica  Gm.;  tringa  ferruginea  Brünn.;  
 tringa  cinerea  Temm.;  calidris  islándica  Stephens;  canutus  
 islandicus  Brehm. 
 Raudbrystingur  (Rothbrust)  der  Isländer. 
 30)  Calidris  arenaria  Illiger,  der  Sanderling. 
 Nirgends  angetroffen.  Das  Ei  wurde  mir  in  Akureyri 
 zu  einem  lächerlich  hohen  Preise  zum  Kaufe  angeboten,  
 sodass  der  Sanderling  in  Island  jedenfalls  sehr  selten  ist.  
 Faher  sah  ihn  nur  einmal  und  zwar  auf  Grimsey  unter  
 67 °  nördl.  Br.  im  Juni  1820. 
 Syn.:  Arenaria grisea Bechst.;  tringa arenaria Gm.;  cha-  
 radrius  Calidris  L. 
 Sanderla  der  Isländer, 
 e.  Phalaropidae.  -  . 
 31)  Phalaropus  cinereus  Briss.,  das  Odinshuhn. 
 Das  Odinshuhn  scheint  über  alle  Theile  Islands  gleich-  
 mässig  vertheilt  zu  sein.  Ich  traf  es  ebenso  häufig  im  
 Südlande  wie  im  Nordlande,  ebenso  oft  auf  dem  Meere  
 wie  auf Binnenseen  und  Teichen  an.  In  der Nähe  letzterer  
 findet  man  gewöhnlich  das  Nest,  eine  einfache  Vertiefung  
 auf  ebener  Erde,  in  welche  auf  wenig  Unterlage  vier  Eier  
 gelegt werden;  diese  sind  28mm lang  und  21mm  breit,  blassgrün  
 mit  vielen dunkelbraunen grossen  und kleinen Flecken,  
 namentlich  am  dicken  Ende.  In  der  ersten  Hälfte  des  
 Juli sind  die Jungen  ausgebrütet und  können gleich schwimmen. 
   Der  Flaum  ist  schmuziggelb  mit  dunkelbraunen  
 Querstrichen  und  Flecken.  .  Es  sieht  gar  niedlich  aus,  die  
 kleinen  Thiere  von  nur  einem  Zoll  Körperlänge  mit  staunenswerter  
 Gewandtheit  schwimmen  zu  sehen.  Faber’s  
 Angabe,  dass die  jungen  Phalaropen  nicht  eher  zu  schwimmen  
 anfangen,  bis  sie  befiedert  sind  («Prodr.  d.  isl.  Orn.»,  
 S.  36),  fand  ich  demnach  nicht  bestätigt,  wohl  aber  die  
 sonderbare  Entdeckung,  dass  das  Weibchen  dieser  Art  
 keinen  Brüteflecken,  das  Männchen  ihrer  hingegen  zwei,  
 einen  auf  jeder  Seite  des  Bauchs  hat.  Das  Weibchen  ist  
 grösser  und  schöner  als  das  Männchen;  beide  sind  gleich  
 um  die Jungen  besorgt,  wenn  man  sich  einem Neste  nähert.  
 (Siehe  übrigens  S.  144  u.  145  der Reisebeschreibung.) 
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