Weniger genau bekannt als die Säugethiere und Vögel
sind die Fische Islands. Zwar hat Faber in seiner Naturgeschichte
bereits 49 Species aufgezählt und sehr genau
beschrieben, so zwar, dass man dieses sein Werk in der
Art und Weise der Bearbeitung als das Muster einer Pisci-
fauna aufstellen kann; es sind indess manche seiner Arten
in andere zu zerfallen und selbst dann ist die Artenzahl der
in den Seen und Meeren Islands lebenden Fische gewiss
noch lange nicht erreicht. Süsswasserfische nennt Faber z. B.
nur 7 (die Aale und Lachse), eine gewiss viel zu kleine Zahl.
Ueber die Fischerei in Island, durch welche der bei weitem
grösste Theil der Bevölkerung sich seinen Lebensunterhalt
verschafft, siehe die Einleitung zu Faber’s citirtem Werke.
A. Mammalia.*)
I. Volitantia.
f 1) Vespertilio pipistrellus L.; isländisch flceöarmus.
Sie wird nach Pennant (Arctic soölogy, I, 185) mitunter
in Island gesehen,
ü. Carnivora,
a. Canina.
* 2) Canis familiaris L.; isländisch hönd.
Man unterscheidet in Island fjdrhimdar oder nautahun-
dar (Viehhunde), die eigentlichen Schäferhunde der Isländer;
sie sind klein und zottig mit kurzer spitzer Schnauze, meist
blassgelb oder gescheckt; sie tragen den Schweif stets auf
dem Rücken gekrümmt, gehen nicht gern ins Wasser; und
dythundar (Thierhunde), veiöihundav (Weidhunde, Jagdhunde),
rakkar (Spürhunde), welche zur Fuchsjagd benutzt
*) Die mit einem * bezeichnten Arten wurden durch Menschen
in Island eingeführt, die mit einem f versehenen nur zufällig und
vereinzelt auf der Insel beobachtet.
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werden. Ausserdem gibt es, wiewohl seltener, lubbar (Pudel),
skauthundar (Schoshunde) oder dverghundar (Zwerghunde),
bcearhundar(Haushunde), hlekkjahundar (Kettenhunde), sowie
mjöhundar (eigentlich zarte Hunde, Windspiele).
3) Canis lagopus L.
Isländisch: re für, fox, dratthali, holtaporr, melrakki
(Feldhund), blobdrekkur (Bluttrinker), skolli (Spötter), bitur
(schlau), lägfcetla (niedrigbeinig, Schleicher), tortryggur
(mistrauisch); das Weibchen: refkeila (keila $ der Raub-
thiere im allgemeinen), töa (töfa), das Junge töuyrmlmgur.
Der blaue oder Eisfuchs ist in ganz Island häufig und wird
eifrig gejagt. Die dunkeln (blauen) Felle werden zwei- bis
dreimal theuerer als die weissen verkauft, welch letztere
man überall für 2—3 dänische Reichsthaler bekommt.
b. Felina.
* 4) Felis domestica Briss.; isländisch köttur.-
Wird ziemlich häufig gehalten; sie soll auch verwildert
in Island Vorkommen und dann urbarköttur (Felsenkatze)
heissen.
c. Ursina.
f 5) Ursus maritimus L .; isländisch björn.
■Kommt fast alljährlich mit dem Treibeise, namentlich
dem grönländischen, an die Küsten Islands. Die grösste
Anzahl der innerhalb eines Jahres in Island getödteten
Bären ist dreizehn.
HI. Pinnipedia.
a. Trichechoidea.
6) Trichechus rosmarus L.; isländisch rostungur,
rosmhvalur.
Nicht häufig. Die Hauer werden zu allerlei Geräthen
verarbeitet und sind sehr gesucht.
b. Phocina.
7) Phoca vitulina L.; isländisch selur, landselur.
Bei Reykjavik häufig.