Bindfaden das Netz über den Falken, sodass er darin sitzt
wie in einem Käfig oder Bauer. . . . Dann wird er, obne
dass ihm eine Feder verletzt wird, vorsichtig herausgenommen
und ihm eine Kappe über die Augen gezogen.»
Die Eier der Edelfalken, deren man nie mehr als zwei
in jedem Neste findet, sind in der Grösse sehr verschieden;
eines, das ich erhielt, ist 58mm lang, 45 mm breit und von
gelber Grundfarbe mit Roth sehr dicht durchzogen mit vielen
erhöhten gelben Punkten (vgl. Naumannia, 1857, S. 201).
Syn.: Falco gyrofalco L. p.; f. islandicusBrisson; f. communis
Cuv. p.; f. rusticolus Mohr.
Fdlki der Isländer.
3) Falco candicans Blasius.
Ich sah ihn nur einmal, in einem einsamen Thale zwischen
Hafnarfjöröur und Krisuvik. Früher war dieser Falk in
Island weit häufiger als jetzt. Noch immer wird ihm
eifrig nachgestellt, weil die Engländer ihn theuer bezahlen.
4) Falco csesius Mey.
Der Steinfalk, auch Felsenfalk, Blaufalk, Zwergfalk,
fälschlich Zwerghabicht genannt. Es ist zwar durchaus
keinem Zweifel unterworfen, dass dieser Yogel häufig in
Island brütet — mir wurden in Akureyri eine grosse Anzahl
seiner Eier zum Kaufe angehoten —, aber ich habe ihn
nirgends gesehen.
Das Ei ist 39mm lang, 31““ breit und von rothhrauner
Farbe mit dunklern Flecken und Punkten am dünnen Ende.
Syn.: yEsalon lithofalco Kaup; f. lithofalco, f. sesalon L.;
f. lanarius (statt laniarius) Mohr; f. rupicolus, f. rupestris auct.
DvergfalTc der Dänen; merlin der Engländer; smiril
der Färinsulaner; smirill der Isländer.
b. Surniinae.
5) Nyctea nivea Thnbg., die Schneeeule.
Zweifelsohne brütet dieser Yogel, der schönste Repräsentant
dès gesammten Eulengeschlechts in Island und
zwar wahrscheinlich in den gänzlich unbekannten Umgebungen
des riesigen Vatna- oder Klofajökull, namentlich
im Süden desselben. Zwar sieht man die Schneeeule
im Sommer, wenn Dämmerung und nächtliches Dunkel
fehlen, nur äusserst selten, dagegen zur Winterzeit zuverlässigen
Mittheilungen zufolge zu häufig 1), als dass sich annehmen
liesse, sie käme, dann jedesmal von Grönland herübergeflogen,
wiewohl auch das mitunter der Fall sein mag.
Syn. : Strix nyctea L. ; surnia nyctea Dumeril ; surnia
nivea auct.
Ugla der Isländer.
ü. Insessores.
a. Corvinæ.
6) Corvus corax L., der Kolkrabe.
Ueber den Raben in Island siehe S. 158—160 der Reisebeschreibung.
Hier nur einige Namen: Ravn der Färinsulaner;
raven der Engländer; ravn der Dänen; Rapp der
Schweizer; Jirafn ($ hrefna), kràkur, krünkur, krumini
(der diebische) der. Isländer.
7) Corvus leucophseus Tem., der Strandrabe.
Temminck schreibt über diese Art in seinem Manuel
d’Ornithol. (2me ed., I, 83): «Ce qui m’a décidé à le considérer
provisoirement comme espèce, c’est que l’Islande abonde
en G. corax et que M. Faber dit que les sujets variés des
îles de Féroé ne s’y trouvent pas. Si c’était une simple
variété du G. corax des régions du nord, l’Islande, la Norwège,
les Orcades et le nord de l’Asie, peuplés de corbeaux noirs
nous fourniraient des exemples d’une telle variété.» Nun
aber ist es unrichtig, wenn Faber sagt («Prodr. d. isl. Örnitli.»,
x) Doch nicht so häufig, dass Temminck berechtigt wäre zu sagen:
commun en Islande.