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 Menschen  wurden  von  den  Fluten  fortgerissen.  Eiswälle  
 thürmten  sich  auf und  dämmten  das Wasser  bis  zu 60 Fuss  
 ein.  Bis  in  den  Juni  1728 wiederholten  sich  diese  schrecklichen  
 Phänomene.  —  Eine  lateinische  Beschreibung  dieses  
 Ausbruchs  gab  der  Propst Einar Halldorsson  in Pykkvibaer. 
 1728.  Zweite  Eruption  in  der  Ebene  Bjarnaflag,  noch  
 heftigere  Ausbrüche  fanden  statt  als  beim  ersten  mal. 
 1728.  Zweiundzwanzigste  sehr  schwache  Eruption  der  
 Hekla. 
 1728,  am  18.  April.  Eruption  im  Thale  Horsadalur  in  
 der  Umgegend  des  Mückensees;  das  Thal  wurde  durch  die  
 Lavaströme  fast  ganz  ausgefüllt. 
 1728.  Eruption  in  derselben Gegend  an  dem Reykjahli-  
 Öar  Soettur;  aus der  zerborstenen Erde  ergossen sich  mächtige  
 Lavaströme über die bis dahin fruchtbare Ebene; Massen  
 von  Bimsstein,  Sand  und  Aschen  drangen  aus  den  verschiedenen  
 Spalten  hervor  und  verödeten  die  ganze Gegend  
 bis  auf 4  (dänische)  Meilen  in  der  Länge  und  iya Meilen  
 in  der Breite.  Die Ausbrüche  dauerten  bis  zum  30.  Januar  
 1729. 
 1728.  Eruption  des  Siöujökull  oder  nördlichen  Skei-  
 Öarärjökull.  Wasser und Feuerströme, verbunden mit Aschen-  
 und  Steinregen  entfuhren  den  Kratern  des  Eisbergs;  die  
 Flüsse  Hverfisfljöt  und  Skaptä  traten  aus  ihren  Betten. 
 1748—52  erlitt  der  Hverfjall, ein ausgezeichneter  Eruptionskegel  
 von  Palagonittuff,  nördlich  von  der  Krafla,  
 zwischen  den Schwefelbergen  und  Vogar,  fortwährend  sehr  
 heftige  Ausbrüche. 
 1753.  Zweite  Eruption  des  Siöujökull  oder  nördlichen  
 Skeiöarärjökull.  Der Strom Djüpä verursachte,  durch Bimssteinmassen  
 in  seinem  Laufe  aufgehalten,  eine  sehr  grosse  
 Ueberschwemmung,  welche  die  ganze  Gegend  mit  Sand,  
 Steinen und Eisschollen bedeckte;  auch andere Flüsse  traten 
 aus  ihren Betten,  die Feuersäulen  sah man  in  der  weitesten  
 Umgegend;  über  dem  Breiöamerkursandur  war  der Himmel  
 glutroth,  von  häufigen  Blitzen  durchzuckt  und  die  Einwohner  
 hörten  ein  donnerndes  Knallen  im  Eisberg. 
 1754.  Dreiundzwanzigste  Eruption  der  Hekla.  In  den  
 Lavafeldern,  die  auf  der  Nordseite  die  Hekla  umgeben,  
 fanden  einige ziemlich  unbedeutende  und  unschädliche Ausbrüche  
 statt. 
 1755.  Elfte  Eruption  der  Kötlugjä.  Den  17.  October  
 vormittags  um  10 Uhr vernahm man im Myrdalur sehr plötzliche  
 und unregelmässige Erschütterungen, wodurch die Häuser  
 beschädigt  wurden.  Das Erdbeben wurde durch  die  Er-  
 giessung des von  der Hitze  geschmolzenen Eises  in den Kraterschlund  
 verursacht.  Durch das unterirdische Feuer thaute  
 alles Eis  auf dem  Berge  auf.  Bald  darauf  ergoss  sich  das  
 Wasser  in  drei  Armen gegen Südosten  und Westen  von  der  
 Kötlugjä herab und überschwemmte den Myrdalssandur 5 Meilen  
 breit und 4 Meilen lang bis an das Meer.  Die Ströme führten  
 eine  unglaubliche  Menge Eisblöcke,  in  denen Felsstücke  
 von  der  Grösse  eines  Hauses  festsassen.  Die unglücklichen  
 Einwohner  wussten des  Erdbebens wegen  weder wohin  noch  
 woher;  als  sie  aber  einen  starken  Knall  vom  Jökull  her  
 hörten,  sahen  sie  dahin  und  wurden  gewahr,  wie  aus  drei 
 4  Oeffnungen  nahe  beieinander  Feuer  und Wasser  mit  einem  
 solchen  Krachen  ausgeworfen wurden,  dass man  den Untergang  
 des  ganzen  Landes  befürchtete.  Zuerst  sahen  sie  
 eine  dichte  schwarze Rauchwolke  aufsteigen und hierauf fiel  
 ein  dicker  Hagel  von  Steinen.  Mittlerweile  dauerte  das  
 Erdbeben  fort,  doch  mit  dem  Unterschiede,  dass  die  Erschütterungen  
 langsamer  aufeinander folgten und  von einem  
 ungewöhnlichen Sausen  begleitet waren.  Die mit  dem Steinhagel  
 ausgeworfenen  Steine  waren  alle  glühend;  zuweilen  
 wurden  grosse  helle  Feuerkugeln hoch in  die Luft geworfen  
 die  alsdann in  zahllose Stücke zersprangen.  Auf den Feuer