keit, zu viel Kieselsäure aufzufinden, sehr leicht vorliegt,
das richtige Verhältniss von R : 4* : Si in diesen Feld-
spathen sei 1 :3 : 18.
Der zweite, der sich mit der Untersuchung des Krablits
befasst hat, ist Genth. Zuerst erwähnt er x) die kleinen
Krystalle, die in dem Gestein wahrzunehmen sind; er beschreibt
sie als sehr undeutlich klinorhombisch, eine klino-
oblonge Säule bildend mit einer vordem und zwei hintern
schiefen Endflächen und einer vordem augitartigen Zuschärfung.
Yon einer Beimengung von Quarz erwähnt er
nichts; nachdem er aus den körnig krystallinischen Massen
die Octaeder von Magneteisen ausgezogen, ergab die Analyse:
Si S 80,23
Al = ' 12,08
Ca lä '; 0,95
Mf n \1 Spuren
Na = 2,26
K = 4,92
100,44.
Daraus folgt das Sauerstoffverhältniss 1: 3 :24 und die
F eldspathformel
R . 6 Si + A l. 6 Si
und er sieht den Krablit als einen Feldspath an, welcher
die doppelte Menge Sauerstoff in der Kieselsäure besitzt
als der Orthoklas.
Blum, Naumann, Rammelsberg, Gust. Leonhard, Dana
und Miller haben diese angebliche Species von Feldspath in
ihre Lehrbücher der Mineralogie aufgenommen. Sartorius
von Waltershausen erkennt sie in seinem Werk «Die vul-
J) Wöhler und Liebig, «Annalen der Chemie und Pharmacie»,
LXYI, 270.
kanischen Gesteine von Sicilien und Island» an, und sie
bildet nach ihm den kieselreichsten Feldspath, das sauerste
Endglied seiner Feldspathreihe, die Grundmasse aller Obsidiane,
Pechsteine und Trachytporphyre. Er sagt selbst,
dass er beim Zerschlagen eines Stücks Krablit einen vollkommen
durchsichtigen Quarzkrystall gefunden habe.
Dem Resultat einer Feldspathanalyse, von der erwähnt
wird, dass das Material neben Hornblende auch noch Quarz
enthalten habe, kann man unmöglich vollen Glauben
schenken. Da die gefundenen Procente der Kieselsäure und
ihr Sauerstoffverhältniss in den Analysen von Forchhammer
sehr voneinander abweichen, so erklärt er dieses durch eine
Beimengung von Quarz und nimmt die Zahl 18, welche als
die niedrigste gefunden wurde, als die normale an; sehr
nahe liegt die Vermuthung, dass selbst der als der niedrigste
sich ergebende Kieselsäuregehalt schon die Folge
einer Yerunreinigung durch Quarz sei. Genth findet, indem
er nach seiner Angabe dasselbe Material untersucht, das
Verhältniss 1:3 : 24 und betrachtet dieses als das richtige,
indem er nicht der Erklärung Forchhammer’s folgt, dass
jede 18 überschreitende Zahl ungenau sei. Ferner dürfte
es nicht gestattet sein, ohne weiteres die ausgebildeten
Krystalle als mit den körnigen Massen identisch anzunehmen.
Wir- sehen also, wie die Analysen interpretirt
wurden, welche wegen Unreinheit des Materials fast nichts
beweisen, und aus den Analysen selbst dürfte es klar werden,
dass sie keineswegs die Existenz eines Feldspaths darthun,
welcher mehr Kieselsäure enthält, als die bis dahin bekannten.
Bei dem Besuche der den Mückensee umgebenden Vulkane
richtete ich zwischen Leirhnülcur und Krafla meine
Aufmerksamkeit auf die Gesteinsblöcke, in denen diese angebliche
Feldspathspecies Vorkommen soll. Um den jähen
Abgrund ViÖi am nordwestlichen Fusse der Krafla liegen
Island. ^21x