/ Olafsson und Pälsson erzählen, dass man dieselbe Erscheinung
auch beim grossen Geysir hervorrufen könne:
«Inzwischen warfen -wir verschiedene Steine und Stücke von
concretis Thermarum, die hier in Menge lagen, in das
Becken. Bald hierauf hörten wir einen dumpfen Schall unter
unsern Füssen, der einem entfernten Kanonenschuss glich.
Fünf solcher Schüsse folgten aufeinander, worunter die letzten
so stark waren, dass der Boden erbebte und zu bersten
drohte; mit dem sechsten erfolgte der erste Sprung des
Wassers aus der Mitte des Beckens und jeden folgenden
Schuss begleitete ein neuer Wasserguss. Die hineingeworfenen
Steine wurden in viele Stücke zerbrochen mit hinausgeworfen
und stiegen oft höher als das Wasser.» Einer
ändern Erscheinung erwähnen sie mit folgenden Worten:
«Was uns in Erstaunen setzte, war, dass der Geysir Wasser
zu speien anfing, da wir mit unserm Bleiloth die Ritzen
und kleinen Oeffnungen in seinem Becken aufsuchen wollten
und berührten.»
XVII.
Von den Geysir naeli Reykjavik.
Die Brüarä, das Laugarvatn. Wiedersehen in filngvellir.
Die Geysir hatten uns so lange gefesselt, dass die
grösste Eile noth that, wenn wir noch vor Mitternacht in
unserm Nachtquartier kingvellir anlangen wollten. Als wir
den Pachthof Laugar im Rücken hatten, Hessen wir den
Pferden, die jetzt ein paar Tage Zeit gehabt, sich von den
Anstrengungen der Wüstentour zu erholen, die Zügel schiessen
und sausten wie der Wind über die grünen Thalwiesen
dahin. Doch schon in Üthliö wurde unserer Schnelligkeit
wider Willen Einhalt gethan: zwei Hufeisen waren verloren
gegangen und mussten nothwendigerweise ersetzt werden.
Jeder Isländer ist ein geborener Schmied und fast bei
jedem Gehöft, selbst in der bevölkertsten Gegend, findet man
einen Schuppen, in welchem der Bauer sich seine Hufeisen,
Nägel, Sensen, Heugabeln und dergleichen Dinge selbst verfertigt.
Während Ölafur mit gewohnter Kunst die Pferde
beschlug, traten wir in das Haus ein, um Kaffee zu trinken.
Hier fanden wir einen zutraulichen alten Isländer, welcher
rauchte, eine Sitte, oder vielmehr Unsitte, die in Island
bei weitem nicht so herrschend ist wie das Schnupfen.
Dem für isländische Begriffe hohen Preise der importirten
Cigarren mag es der Isländer wohl zu verdanken haben,
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