1597. Siebzehnte Eruption der Hekla, begann am
3. Januar; achtzehn Feuersäulen stiegen zu derselben Zeit
auf.
1612. Eruption des Eyjafjallajökull (Austurjökull),
westlich mit dem Myrdalsjökull zusammenhängend (5432
Fuss hoch).
1619. Achtzehnte Eruption der Hekla, welche im Juli
begann; war nicht besonders heftig, doch wurde viel Sand
und Asche auf die umliegenden Gegenden geschleudert.
1625. Siebente Eruption der Kötlugja. Der Morgen des
2. September begann mit dem fast jedem Ausbruche vorangehenden
Donnern im Jökull. Yom Berge stürzten Wasserströme
mit, Eismassen herab und schwemmten das Heu von
den Wiesen weg. Unter heftigem Erdbeben stiegen Feuersäulen
aus dem Krater. Blitze durchzuckten unablässig
die Dunkelheit, welche dichte Aschenregen hervorbrachten.
Der Ausbruch hielt zwölf Tage an. Das Kloster Fykkvibser
ward von einer Wasserflut heimgesucht, welche so mächtig
war, dass sie nach Berichten von Augenzeugen das grösste
Seeschiff hätte tragen können. Das Weideland war zwei
Fuss hoch mit, Bimsstein bedeckt. Bis nach Bergen. in
Norwegen (180 geographische Meilen weit) wurde die feinere
Asche getragen. Das im Nordosten der Kötlugja liegende
Skaptärtünga wurde hauptsächlich mit Lapilli überschüttet.
Ueber diesen Ausbruch handelt die Schrift: Relation om
den lld- og Vand-Flod, som anno 1625 udbrod af Isbjerget
Myrdalsjökull; ferfattet af Tychebag Klosterforpagter, Herr
Thorsteen Magnussen, som den Tid selv vor der til Stede.
1625. Neunzehnte Eruption der Hekla.
1636. Zwanzigste Eruption der Hekla. Aus verschiedenen
Abhängen des Bergs und den umliegenden Lavafeldern
drangen sechzehn Feuersäulen zu gleicher Zeit
hervor, die Asche verheerte selbst entfernte Weiden, sodass
in diesem Jahre viel Vieh vor Hunger umkam.
1660. Achte Eruption der Kötlugja.' Die Wasserfluten,
mächtige Eisblöcke einherwälzend, rissen die Kirche von
Höföabrekka mit sich fort und man sah sie von Eismassen
umgeben weit in die See hinaustreiben!
1693. Einundzwanzigste Eruption der Hekla, deren
Wirkungen neben der von 1300 die heftigsten von allen
waren, welche bis dahin erfolgten. Am 13. Februar wurde
ein gewaltiges Toben und Knattern im Innern des Bergs
vernommen; rings um den Vulkan spaltete sich an mehreren
Stellen die Erde, eine mächtige Rauchsäule entfuhr dem
Krater und unmittelbar darauf erfolgte ein starkes Erdbeben,
welches sich selbst auf das Meer fortpflanzte und
die Schiffe in Gefahr brachte; Aschenwolken, die den Tag
in dunkle Nacht verwandelten, und glühende Lavaströme,
welche die Finsterniss mit rotbem Scheine erhellten, brachen
hervor. Bis zu der Westküste Norwegens (ungefähr 180
geographische Meilen) und den Färöer (80 Meilen) wurde #
die Asche vom Winde getragen; ein heftiger Regen folgte.
Abwechselnd wiederholten sich diese Erscheinungen bis zum
Pfingstfeste, an welchem der Vulkan zu ruhen anfing; das
verschont gebliebene Vieh, welches sich unter der Asche
das versengte Futter hervorsuchte, litt an einem skorbutartigen
Uebel, verlor die Zähne oder kam gänzlich um.
Ueber diese Eruption existirt eine eigene Beschreibung:
Thordi Thorlacii dissertatio de montis Heklae ultimo in-
cendio (Kopenhagen 1694).
1716 stiegen Rauchwolken und glühende Aschen aus
den Eisbergen Hofs- und Balljökull und aus den nahegelegenen
süssen Seen auf, welche man mit dem Namen Grims-
vötn bezeichnet; in der öden Umgegend richteten die Sand-
und Bimssteinauswürfe keinen Schaden an.
1717. Zweite Eruption des Eyjafjalla- (Austur-) Jökull.
1720. Vierte Eruption des Örsefajökull; einer seiner
Eisberge zerborst in einem einzigen Riss und aus der
Island. 29