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 Der  isländische  Name  rjupa  ist  von  dem  Geschrei  abgeleitet. 
   Das  Männchen  heisst  auch  kjeri,  keri. 
 Eine niedliche Fabel erzählt  (§.  676)  Olafsson.  Er  sagt:  
 aWenn  der Falk  ein  Schneehuhn  getödtet  und  ein  Loch  in  
 dasselbe  gehauen  hat,  so  fängt  er  an  zu  schreien.  Man  
 sagt,  dass  dieses  aus  Traurigkeit  gescheher,  weil  das  
 Schneehuhn  seine  Schwester  ist,1  die  er  nicht  kennt,  bis  er  
 an  das  Herz  kommt.» 
 IY.  Grallatores. 
 a.  Rallidse. 
 16)  Rallus  aquaticus  L.,  die  Wasserralle. 
 In  Akureyri  sah  ich  einen  Balg  dieses  in  Island  seltenen  
 Vogels,  das  Ei  aber  konnte  ich  trotz  mancher  Bemühungen  
 nicht  erhalten.  Indessen  beweisen  schon  die  
 vielen  Erzählungen  und  Fabeln,  die  von  der  Balle  im  
 Lande  cursiren,  dass  sie  daselbst  brütet.  Weil  sie  es  besonders  
 wohl  versteht,  sich bei der Verfolgung rasch  zu verstecken, 
   so  sagte  man  ihr  nach,  sie  verwandle  sich  im  
 Augenblick  der  höchsten  Noth  in  einen  Wurm,  um  in  die  
 Erde  zu  kriechen;  weil  man  sie  ferner  nicht  oft  fliegen  
 sieht,  so  sprach  man  ihr  überhaupt  das  Flugvermögen  
 gänzlich  ab  u.  dgl. 
 Der  gangbare  isländische  Name  für  die  Wasserralle  ist  
 keldusvin,  d.  i.  wörtlich  Sumpfschwein,  weil  sie  in feuchten  
 Gegenden  vorzugsweise  sich  aufhält.  Der  von  Müller  in  
 seiner  Zoologia  danica  angegebene  isländische  Name  död-  
 ningarfugl  (vielleicht  dorningar  oder  döglingarT)  scheint  
 in  Island  ebenso  unbekannt  zu  sein,  wie  der  von  Björn  
 Haldorsson in  seinem  Lexicon  islandico-latino-danicum  angeführte  
 rindilpvari. 
 b.  Charadriadse. 
 17)  Pluvialis  apricarius  Bonap.,  der  Goldregenpfeifer. 
 Der  gemeinste Landvogel Islands.  Von  ihm  war  bereits  
 in  der Reisebeschreibung  häufig  die  Rede.  Ich  beschränke  
 mich  daher  hier  darauf zu  bemerken,  dass  ich  am 22. Juni  
 im  Südlande  (bei  Pingvellir)  Junge  sah,  die  den  Alten  an  
 Grösse  nicht  viel  nachgaben,  während  ich  am  29.  Juni  im  
 Nordlande (in der HoltavörÖuheiöi) noch vier frische Eier fand.  
 Einer  von  beiden  war  jedenfalls  ein  Ausnahmefall.  Vielleicht  
 brütet  diese Art  in  Island  zweimal  im  Jahre,  entweder  
 aus  eigenem  Antriebe,  oder,  was  wahrscheinlicher  ist,  
 weil  die  Eier  fortgenommen  werden,  welche  in  Island  
 ebenso  wie  das  vortreffliche  Fleisch  häufig  verspeist  werden. 
   Sie  sind 52mm  lang  und 36mm  breit,  von  grünlichweis-  
 ser  Farbe  mit  dunkelbraunen  Flecken  und  Klecksen,  vornehmlich  
 am  dicken  Ende. 
 Syn.:  Charadrius  apricarius  und  pluvialis  Brünnich;  ch.  
 apricarius  Mohr;  ch.  auratus auct. * 
 Hejlo  der  Norweger;  peylo,  lo,  loa,  lieylö  der  Isländer.  
 Isländisch  heisst  der  Regenpfeifer  lo,  loa,  der  Goldregenpfeifer  
 heylö,  von  hey,  Heu,  weil  er  sich  zur  Zeit  des  
 Heumachens  in  grossen  Scharen  mit  seinen  dann  flüggen  
 Jungen  in  den  Wiesen  aufhält,  der  Halsbandregenpfeifer,  
 die  folgende  Art,  sandlö  von  sandur,  Sand.  Lo,  loa  bezeichnet  
 xax’  sEjoyrv  den  Charadrius pluvialis  L. 
 18)  Charadrius  hiaticula  L.,  der  Halsbändregenpfeifer.  
 Wenn  auch  bei  weitem  nicht  so  häufig,  wie  die  vorige  
 Art,  ist  dieser  Vogel  doch  nichts  weniger  als  selten  in  Island. 
   Er  liebt, die  Nähe  des  Wassers,  in  das  er  ohne  
 Scheu  hineingeht,  um Insekten  (Schwimmkäfer,  deren  Larven  
 u.  dgl.)  zu  suchen,  was  der  Goldregenpfeifer  nicht  
 thut.  Vorzugsweise  hält  sich  Charadrius  hiaticula  in  sandigen, 
   mit  kleinen  Steinen  bedeckten,  hügeligen  Gegenden  
 auf,  welche  ein Bach  durchfliesst..  So  fand  ich  ihn  in sehr  
 grösser  Anzahl  in  der  Umgegend  der Mündung  der  Laxelf,